Antonius Flaskamp

Antonius Flaskamp
Antonius Flaskamp

Antonius Flaskamp (* 20. August 1943) ist ein deutscher Unternehmer. Er ist Vorstandsvorsitzender der mittelständischen Kommunikationsagentur FLASKAMP UMMEN AG in Berlin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ausbildung

Flaskamp wuchs in Lette (Westfalen) auf. Seine Eltern führten dort und im benachbarten Oelde Textilgeschäfte. In Lette besuchte er die Volksschule und wechselte nach der sechsten Klasse an die Real- und Rektoratsschule in Oelde. 1961 ging er mit der Mittleren Reife von der Schule ab und absolvierte bei dem Textilhersteller Vossen in Gütersloh eine Lehre zum Garnfärbereiwerker, die er 1963 mit der Gesellenprüfung abschloss.

Nach Übersiedlung nach Berlin studierte er zunächst an der Beuth-Fachschule Chemie, brach das Studium aber ab und ließ sich statt dessen beim Lette-Verein zum Fotografen ausbilden. 1968 legte er die Gesellenprüfung ab, durchlief beim Filmkopierwerk Draser ein Praktikum und studierte dann Kameratechnik an der Fachschule für Optik- und Fototechnik, die er 1970 als Staatlich geprüfter Kameraassistent beendete.

Gründung der Werbeagentur

Am 1. Dezember 1970 machte Flaskamp sich mit der Werbeagentur Werkstatt für Werbung – Antonius Flaskamp selbständig. Erste Kunden waren die technischen Dienstleister Schmidtchen & Co Werkzeugbau und Lipp Plastikspritzguss. 1972 konnte er den Berliner Küchenhersteller Dassbach KG gewinnen und etablierte unter anderem während der mehrjährigen Zusammenarbeit den Slogan Meine Küche brauch ich bequem - Dassbach System. Weitere Unternehmen, wie die Adler-Versicherung, die Berliner Pfandbriefbank und Möbel Anderle, wurden bei Flaskamp Kunden.

Mit der wirtschaftlichen Entwicklung veränderte sich auch die juristische Form des Unternehmens: aus der GbR Werkstatt für Werbung wurde 1975 die Werbeagentur Flaskamp KG und 1978 die Werbeagentur Flaskamp GmbH. Der letzte Schritt, die Umwandlung der GmbH in die Flaskamp AG, erfolgte 2001. In der bis dahin klassischen Werbeagentur wurde 1982 eine selbstständige Einheit für Public Relations aufgebaut. 1985 folgte dann eine Einheit für Veranstaltungen.

1981 gewann die Agentur Flaskamp überraschend den Werbetat des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Richard von Weizsäcker. In dessen Amtszeit (1981 bis 1984) entwickelte Flaskamp einige richtungsweisende Kampagnen: Die erfolgreiche Imagekampagne Initiativen aus Berlin half, das angekratzte Bild Westberlins im Bundesgebiet deutlich zu verbessern. Für die damalige Ausländerbeauftragte Barbara John wurde die Kampagne Miteinander leben in Berlin entwickelt und umgesetzt. Als erste Kampagne in Deutschland trug sie dazu bei, Vorurteile zwischen den ausländischen und deutschen Mitbürgern abzubauen. Für den Bausenator Klaus Franke wurde die Kampagne Wohnen und Leben in Berlin entwickelt und umgesetzt. Sie informierte die Bürger zu Themen wie Altbausanierung, Mietausgleich, Senkung der Baukosten und Wohnungsmarktsituation. Für den damaligen Senator für Gesundheit, Soziales und Familie Ulf Fink wurde die Kampagne Die Hilfs-Bereitschaft umgesetzt. Ihr Ziel war es, ehrenamtliche Mitarbeiter für soziale Tätigkeiten zu gewinnen. Hunderte Berliner meldeten sich und machten mit.

Als Weizsäcker 1984 zum Bundespräsidenten gewählt wurde, entwickelte Flaskamp die so genannten Bürgerfeste des Bundespräsidenten, die jeweils im Sommer veranstaltet wurden. Das erste fand 1986 statt und sie wurden schnell zu einer Attraktion der Stadt. Auch unter Weizsäckers Nachfolgern Roman Herzog (1994 bis 1999) und Johannes Rau (1999 bis 2004) begleitete Flaskamp die Feste.

Heute arbeitet die FLASKAMP UMMEN AG unter anderem für die Reederei AIDA Cruises, die Bayer Pharma AG, die BVG, die GASAG, die Leipziger Messe, den Semper Opernball und die Universitätsmedizin Rostock.

Weitere Tätigkeiten

Neben seiner unternehmerischen Tätigkeit war Flaskamp von 1982 bis 1986 Lehrbeauftragter an der Hochschule der Künste für den Bereich Konzeption. Diese Aufgabe konnte er aufgrund der Expansion seiner Agentur nicht weiterführen. 1990 erhielt er die Zuerkennung der Ausbildereignung für Werbekaufleute und Veranstaltungskaufleute und bildet seither im eigenen Haus aus. Die Agentur Flaskamp wurde mehrfach als ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb ausgezeichnet.

Zudem war Flaskamp lange Jahre ehrenamtlich in berufsständischen Gremien tätig. Von 1980 bis 1995 war er Mitglied der Vollversammlung der IHK Berlin. Zwischen 1983 und 2005 gehörte er dem Präsidium des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI) an.

Ehrungen

Für seinen Einsatz bei der Ausbildung junger Menschen, für seine ehrenamtlichen Tätigkeiten und für sein Engagement für das Bundespräsidialamt wurde Antonius Flaskamp am 13. Oktober 1998 von Bundespräsident Roman Herzog mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Veröffentlichungen

  • Antonius Flaskamp, Walter Laufenberg: Die Entdeckung Berlins. Vierzehn Cartoonisten sehen die Stadt. – Berlin: Haude und Spener, 1984

Weblinks

Quelle

  • Lebenslauf Antonius Flaskamp, bereitgestellt von der FLASKAMP UMMEN AG

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