AIDA Cruises

AIDA Cruises
AIDA Cruises
AIDA Cruises logo.svg
Rechtsform Niederlassung einer italienischen S.p.A.
Sitz Hansestadt Rostock, DeutschlandDeutschland Deutschland
Leitung Michael Thamm (President AIDA Cruises)[1]
Mitarbeiter 5.600 (2011)[2]
Umsatz 722,1 Mio. Euro (2009)[3]
Branche Touristik
Produkte Kreuzfahrten
Website www.aida.de
AIDAcara mit der für AIDA-Schiffe typischen Bemalung
Firmensitz der AIDA Cruises im Rostocker Stadthafen
AIDAbella auf der Werft in Papenburg

AIDA Cruises ist eine Reederei mit Sitz in Rostock. Sie ist Tochtergesellschaft der Costa Crociere S.p.A. und zählt zum Kreuzfahrtunternehmen Carnival Corporation & plc. [4]

Der Markenname „AIDA“ ist nicht die Bezeichnung eines einzelnen Kreuzfahrtschiffes, sondern der Überbegriff für eine Flotte von Schiffen; von 1996 bis 2001 führte die heutige „AIDAcara“ den Namen „AIDA - Das Clubschiff“.

Inhaltsverzeichnis

Unternehmen

Das Unternehmen AIDA Cruises ist in Deutschland Marktführer unter den Kreuzfahrtanbietern. Im Jahr 2010 wurden 511.400 Passagiere befördert. Der Umsatz im Geschäftsjahr 2009 betrug 722,1 Millionen Euro. [5] AIDA Cruises beschäftigt 5.600 Mitarbeiter aus 25 Ländern, davon arbeiten rund 5.100 Personen an Bord der Schiffe und 500 an Land. [6] Die Bettenkapazität der acht Kreuzfahrtschiffe beträgt 14.248. [7]

Der Hauptsitz befindet sich in wiederaufgebauten, alten Speicherhäusern im Rostocker Stadthafen.

Zur Produktion der Shows und anderer Entertainment-Aktivitäten hat AIDA Cruises zusammen mit Schmidts TIVOLI GmbH im Jahre 2001 das Joint-Venture „SeeLive – Tivoli Entertainment & Consulting GmbH“ gegründet. [8] Seit 1. September 2011 ist der Ex-Endemol-Chef Borris Brandt Geschäftsführer von AIDA Entertainment in Hamburg. [9]

2008 gründete das Unternehmen in Kooperation mit der Hochschule Wismar die European Cruise Academy zur Ausbildung von Nachwuchskräften im nautisch-technischen Bereich. Die Aus- und Weiterbildungskurse sind auf die Kreuzfahrtindustrie und insbesondere auf das Unternehmen AIDA Cruises zugeschnitten. [10]

Im Oktober 2011 wird AIDA Cruises bei einer Umfrage durch den Unicum-Verlag in Kooperation mit EARSandEYES als attraktiver Arbeitgeber ausgezeichnet und zählt damit zu den 21 beliebtesten Arbeitgebern deutschlandweit. [11]

Geschichte

Deutsche Seereederei

Die 1990 privatisierte Deutsche Seereederei (DSR) mit Sitz in Rostock entschied sich 1993, ihr bisheriges Kreuzfahrtgeschäft (insbes. das Kreuzfahrtschiff Arkona) durch einen Neubau zu erweitern. Dabei sollte erstmalig am deutschen Markt ein „Funship“-Konzept (dt. Spaßschiff) nach dem Vorbild der amerikanischen Carnival Cruise Lines realisiert werden. Der Neubau wurde im Juni 1996 unter dem Namen „AIDA - Das Clubschiff“" (die heutige „AIDAcara“) in Dienst gestellt. Der Name sollte denjenigen der anderen Schiffe der Reederei ähneln, die ebenfalls mit dem Buchstaben A begannen und endeten. Die Wahl fiel auf „Aida“, der Name einer nubischen Prinzessin im alten Ägypten und einer Oper von Giuseppe Verdi, die fälschlicherweise oft mit der Eröffnung des Suezkanals in Verbindung gebracht, so dass ein Bezug zur Schifffahrt bestünde.

Trotz guter Buchungszahlen gelang es dem Unternehmen anfangs aber nicht, mit dem Schiff Gewinn zu erwirtschaften.[12] Zur besseren Vermarktung wurde dann die Holding Arkona Touristik GmbH gegründet, die das Schiff zur Stärkung der Liquidität des Unternehmens im August 1997 für 324 Millionen Mark an die Norwegian Cruise Line (NCL) verkaufte.[13] Der Betrieb der „AIDA“ blieb jedoch durch einen Charter-Vertrag zunächst bei der DSR.

P&O

Im November 1999 gründeten die Arkona Touristik GmbH und die britische Reederei P&O als gemeinsames Joint-Venture die AIDA Cruises Ltd. P&O hielt eine 51 %-Mehrheit an der Gesellschaft, welche sofort das Clubschiff „AIDA“ zurückkaufte und gleich zwei weitere Schiffe dieser Art in Auftrag gab. Außerdem erhielt P&O die Reederei Seetours International, die erst 1997 von TUI zur Arkona Touristik gekommen war und die mittlerweile das gleichnamige Kreuzfahrtschiff betrieb. Da Seetours der ältere, gut eingeführte Name war und zu P&O gehörte, die bei AIDA Cruises die Mehrheit hatte, wurde das operative Geschäft mit dem Namen Seetours - German Branch of Aida Cruises betrieben.

Ein Jahr später überließ die Arkona Touristik vereinbarungsgemäß ihren 49 %-Anteil an AIDA Cruises der P&O. Sie erhielt dafür Anteile der P&O Princess Cruises, in die P&O gerade sein gesamtes Kreuzfahrtgeschäft ausgegliedert hatte. Seetours und AIDA Cruises verschmolzen und firmierten als Seetours – German Branch of P&O Princess Cruises. So war aus der Tochter Seetours praktisch die Muttergesellschaft der AIDA-Aktivitäten geworden.

Carnival Corporation

Mit dem Zusammenschluss der P&O Princess Cruises und der Carnival-Gruppe im Jahr 2003 gehört auch AIDA Cruises zur Carnival Corporation & plc, dem weltweit größten Anbieter von Kreuzfahrten.

Das Unternehmen wurde dabei der italienischen Kreuzfahrtreederei Costa Crociere S.p.A. unterstellt und in AIDA Cruises - German Branch of Costa Crociere umbenannt. Dementsprechend wechselte die Flotte ab November 2004 unter die italienische Flagge. Organisatorisch gehört AIDA Cruises zur Società di Crociere Mercurio S.r.l. mit Sitz in Mailand und firmiert als AIDA Cruises - German Branch of Società di Crociere Mercurio S.r.l..

Flotte

AIDA-Schiffe

Die Schiffe der AIDA Cruises fahren unter italienischer Flagge, ihr Heimathafen ist Genua.

Name Baujahr Vermessung Besatzung Kabinen Bauwerft Status/Verbleib
AIDAcara 1996 (Umbau: 2005, 2009) 38.557 BRZ 369 0590 Kvaerner Masa Yards AB, Turku in Dienst (1996 - 2001 als „AIDA - Das Clubschiff“)
AIDAvita 2002 42.289 BRZ 389 0633 Aker MTW Werft GmbH, Wismar seit 2002 in Dienst
AIDAaura 2003 42.289 BRZ 389 0633 Aker MTW Werft GmbH seit 2003 in Dienst
AIDAdiva 2007 69.203 BRZ 607 1025 Meyer Werft GmbH, Papenburg Taufe: 20. April 2007 in Hamburg
AIDAbella 2008 69.203 BRZ 607 1025 Meyer Werft GmbH Taufe: 23. April 2008 in Warnemünde
AIDAluna 2009 69.203 BRZ 607 1025 Meyer Werft GmbH Taufe: 4. April 2009 in Palma de Mallorca
AIDAblu 2010 71.100 BRZ 607 1096 Meyer Werft GmbH Taufe: 9. Februar 2010 in Hamburg
AIDAsol 2011 71.100 BRZ 607 1096 Meyer Werft GmbH Taufe: 9. April 2011 in Kiel
AIDAmar geplant 2012 71.100 BRZ 607 1096 Meyer Werft GmbH im Bau, Taufe: 12. Mai 2012 in Hamburg geplant
(noch unbenannt) geplant 2013 71.100 BRZ 607 1096 Meyer Werft GmbH in Planung
(noch unbenannt) geplant 2015 125.000 BRZ unbekannt ca. 1625 Mitsubishi Heavy Industries in Planung
(noch unbenannt) geplant 2016 125.000 BRZ unbekannt ca. 1625 Mitsubishi Heavy Industries in Planung

Ehemalige Schiffe

Von 2004 bis März 2007 gehörte bereits eine erste „AIDAblu“ zur Flotte, die zuvor als „Crown Princess“ für P&O Cruises beziehungsweise Princess Cruises in Dienst gestellt worden war.

Name Baujahr Vermessung Besatzung Kabinen Bauwerft Status/Verbleib
AIDAblu 1990 (Umbau 2002) 70.310 BRZ 677 832 Fincantieri S.p.A., Monfalcone 2004 - 2007 als „AIDAblu“, verkauft an Ocean Village.
in Dienst (als Pacific Jewel für P&O Cruises Australia)

Neubauten

Das Unternehmen kündigt im Oktober 2004 die Bestellung zweier neuer Schiffe einer neuen Generation an. Die Schiffe bieten Platz für 2.030 Passagiere. [14] [15] Die Flotte umfasst derzeit acht Kreuzfahrtschiffe. Bis zum Jahr 2016 soll sich die Bettenkapazität auf den AIDA-Schiffen auf 25.136 Betten erweitern.[16][17] Carnival Corporation investiert mit sechs Neubauten zwischen 2004 und 2012 mehr als zwei Milliarden Euro in den Flottenausbau.[18] Von 2007 bis 2012 will AIDA Cruises jedes Jahr ein neues Schiff in Dienst stellen, die alle auf der Meyer-Werft in Papenburg im Emsland gebaut werden.

Das neueste Schiff der AIDA-Flotte wurde am 9. April 2011 im Kieler Hafen auf den Namen AIDAsol getauft. Das Schiff der erweiterten „Sphinx“-Klasse ist mit 71.100 BRZ und 1.097 Kabinen das größte Schiff der Flotte.[19] In den Jahren 2012 und 2013 wird AIDA Cruises zwei weitere baugleiche Schiffe dieser Größe in Dienst stellen; das nächste soll AIDAmar heißen.

Anfang August 2011 gab AIDA Cruises die Bestellung zweier Neubauten mit etwa 125.000 BRZ bekannt. Die Schiffe sollen von Mitsubishi Heavy Industries in Japan gebaut und im März 2015 und März 2016 abgeliefert werden. [20] [21]

Technische Ausstattung

  • Der Antrieb ist lediglich bei der „AIDAcara" dieselmechanisch, bei allen anderen Schiffen und allen Neubauten wird ein dieselelektrischer Antrieb verwendet.
  • In den Kabinen der seit 2007 gebauten Schiffe gibt es einen Fernsehcomputer (iTV), der neben Fernsehen auch E-Mail-Versand und Empfang, Infos über das Bordprogramm und eine digitale Seekarte bietet.
  • AIDA bietet als erste Reederei Internetflatrates an Bord an.[22]

Literatur

  • Ralf Schröder, Michael Thamm: AIDA - Die Erfolgsstory. Delius Klasing, Bielefeld 2007, ISBN 978-3-7688-1900-8
  • Peter Tönnishoff: Aida - eine starke Marke hat sich durchgesetzt. in: Hans J. Witthöft: Köhlers Flottenkalender 2008. Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg 2007, S. 148-155, ISBN 978-3-7822-0963-2

Einzelnachweise

  1. AIDA Management. Abgerufen am 15. September 2011.
  2. AIDA Fakten und Zahlen. Abgerufen am 15. September 2011.
  3. Pressemitteilung vom 23.12.2009. Abgerufen am 15. September 2011.
  4. Carnival Corporation & plc. Abgerufen am 16. September 2011.
  5. Pressemitteilung vom 23.12.2009. Abgerufen am 15. September 2011.
  6. AIDA Fakten und Zahlen. Abgerufen am 15. September 2011.
  7. AIDA Fakten und Zahlen. Abgerufen am 16. September 2011.
  8. AIDA Entertainment GmbH. Abgerufen am 16. September 2011.
  9. Pressemitteilung vom 24. August 2011. Abgerufen am 16. September 2011.
  10. European Cruise Academy. Abgerufen am 16. September 2011.
  11. http://www.presseschleuder.com/2011/10/aida-als-attraktiver-arbeitgeber-ausgezeichnet/
  12. DIE ZEIT, Ausgabe 23/1997 - Aida: Verluste trotz guter Buchungslage
  13. DIE ZEIT, Ausgabe 35/1997 - "Aida" wird skandinavisch
  14. Pressemitteilung vom 19. Oktober 2004
  15. Pressemitteilung vom 16. März 2006
  16. Pressemitteilung vom 16. März 2006
  17. Pressemitteilung vom 13. Dezember 2007
  18. Pressemitteilung vom 22. Juli 2008
  19. Pressemitteilung vom 6. November 2009
  20. Pressemitteilung vom 3. August 2011: Auftrag für zwei Clubschiffe einer neuen Generation erteilt
  21. AIDA bestellt 2 "125.000 BRZ" Schiffe in Japan bei Mitsubsishi
  22. AIDA führt Internet-Flatrates an Bord ihrer Clubschiffe ein.

Weblinks

 Commons: AIDA Cruises – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



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