- Arne Nordheim
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Arne Nordheim (* 20. Juni 1931 in Larvik; † 5. Juni 2010 in Oslo) war ein norwegischer Komponist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nordheim studierte 1948 bis 1952 Theorie und Orgel am Konservatorium in Oslo, später nahm er dort Kompositionsunterricht bei Karl Andersen, Bjarne Brustad, Conrad Baden und auch bei Vagn Holmboe in Kopenhagen. Nordheim war einer der ersten norwegischen Komponisten, der sich den zeitgenössischen Strömungen nach dem Zweiten Weltkrieg öffnete. 1955 befasste er sich in Paris mit Musique concrète und 1959 in Bilthoven mit Elektronischer Musik. Letztere sollte sein Werk insbesondere in den 1960er-Jahren dominieren. 1960 bis 1968 schrieb er Musikkritiken für die Osloer Zeitung Dagbladet. 1967 bis 1972 arbeitete Nordheim wiederholt am Studio Eksperymentale in Warschau, wo er mehrere seiner elektro-akustischen Arbeiten realisierte. Ab den 1980er-Jahren entstanden vermehrt auch Werke für Orchester.
Nordheim spielte im norwegischen Musikleben eine herausragende Rolle als Mitglied zahlreicher einschlägiger Organisationen und Gremien. 1974 übernahm er den Vorsitz des norwegischen Komponistenverbandes. Ab 1982 lebte Nordheim in Grotten, der in Oslo liegenden Ehrenresidenz des norwegischen Staates. 1997 wurde er Ehrenmitglied der ISCM. Zu den Auszeichnungen, die Nordheim erhielt, zählen der Musikpreis des Nordischen Rates (1972), der Prix Italia (1980), der Ehrenpreis des Norwegischen Kulturrats (1990) sowie 1993 der Henrik-Steffens-Preis.
Werk
Nordheim komponierte für fast alle musikalischen Genres: Instrumentalwerke von der Kammermusik bis zur Sinfonik, Vokalmusik, Elektronische Musik, Filmmusik, Bühnenwerke (u.a. Ballette) und Kompositionen für den Rundfunk. Erste größere Aufmerksamkeit in Norwegen fand er 1959 mit dem Liederzyklus Aftonland, international mit der Canzona für Orchester (1961). Teilweise verknüpfen seine Werke Elektronik und traditionelles Instrumentarium. 1994 schrieb er die Eröffnungsmusik für die Olympischen Winterspiele in Lillehammer. Zur im Auftrag der Bachakademie Stuttgart entstandenen Kollektivkomposition Requiem der Versöhnung (1995) trug Nordheim das Confutatis bei.
Staatliche Auszeichnungen
- Komtur des Sankt-Olav-Ordens (1997)
- Komtur des Verdienstordens der Italienischen Republik (1998)
- Komtur des Verdienstordens der Republik Polen (1999)
Literatur
- The New Grove, 2. Auflage
- Friedrich Blume (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart, 1. Auflage, 1949–1986
- The International Who's Who 2004. Europa Publications, London/New York 2003, S. 1230.
Weblinks
- Arne Nordheim in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Website von Arne Nordheim (englisch)
- Angaben bei Edition Wilhelm Hansen (englisch)
Kategorien:- Norwegischer Komponist
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