Artur Graf

Artur Graf

Artur Graf (* 23. Juli 1911 in Karlsruhe; † 25. März 1989 ebenda) war ein deutscher Maler und wichtiger Vertreter der gegenständlichen Kunst im Südwesten Deutschlands in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Nach einer Lehre als Maler und Lackierer wurde Artur Graf Ende der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts mit dem Karlsruher Bildhauer Christoph Voll bekannt, für dessen Klasse er Modell stand. Voll, der damals an der Badischen Landeskunstschule Karlsruhe eine Professur innehatte, nahm Graf in seine Klasse auf.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten war Artur Graf im kommunistischen Widerstand aktiv. Schon 1933 wurde er wegen politischer Betätigung gegen den Nationalsozialismus verhaftet und zu einer zweieinhalbjähringen Gefängnisstrafe verurteilt. Gleichzeitig erfolgte der Ausschluss aus der Reichskammer der Bildenden Künste. Graf wurde als "kriegsunwürdig" eingestuft und nicht zum Kriegsdienst eingezogen. 1941 erhielt er mit Beschluss des Oberlandesgerichts Karlsruhe durch den Präsidenten der Reichskammer der Bildenden Künste Malverbot. Drei Jahre später erfolgte seine Verhaftung durch die Gestapo. Graf wurde in das KZ Schirmeck eingeliefert, von wo ihm 1945 beim Abtransport in das KZ Dachau unter Lebensgefahr die Flucht gelang.

Nach dem Krieg zählte Graf zu den wichtigsten Vertretern einer gegenständlichen Position in der Malerei im südwestdeutschen Raum, die sich gegen den zu dieser Zeit vorherrschenden abstrakten Expressionismus stellte und sich an der französischen Malerei der frühen 50er Jahre des 20. Jahrhunderts orientierte. Seine Hauptthemen waren Landschaften, besonders der Bayerische Wald, Pariser Veduten und Stillleben. Obwohl er bis zu seinem Tode Kommunist und Mitglied der DKP war, lehnte er eine politische Instrumentalisierung der Malerei ab.

Graf war Mitglied in der Karlsruher Künstlergenossenschaft und im Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK). 1951 erhielt er den Kunstpreis der Freunde Bildender Kunst München und 1958 den 1. Preis für Malerei des Kulturpreises der Stadt Karlsruhe, der heute nicht mehr verliehen wird. Der BBK Karlsruhe ehrte 2011 Artur Graf durch eine Ausstellung im Karlsruher Künstlerhaus. [1]

Literatur

  • Karlsruher Bild- und Textbuch, Katalog zur Ausstellung im Künstlerhaus Karlsruhe und in der Hahnentorburg Köln 1982
  • Karlsruher Künstlergenossenschaft 1968, Katalog zur Ausstellung im Pavillon im alten Botanischen Garten, München 1968
  • Artur Graf und Wilhelm Martin, Katalog zur Ausstellung im Künstlerhaus Karlsruhe, BBK Karlsruhe, 2011

Einzelnachweise

  1. Ausstellung Artur Graf im Karlsruher Künstlerhaus, abgerufen am 14. September 2011

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