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CZ 75 Allgemeine Information Zivile Bezeichnung: CZ 75 Einsatzland: ehem. CSSR & heute Tschechische Republik Entwickler:/Hersteller: Gebrüder Koucky/
Česká zbrojovkaProduktionszeit: seit 1976/77 Waffenkategorie: Pistole Ausstattung Gesamtlänge: 206 mm Gesamthöhe: 138 mm Gesamtbreite: 35 mm Gewicht:
(ungeladen):1 kg Lauflänge: 120 mm
Technische Daten Kaliber: Mögliche Magazinfüllungen: 16 Patronen Munitionszufuhr: Stangenmagazin Anzahl Züge: 6 Drall: rechts Visier: Offene Visierung Montagesystem: Picatinny-Schiene Listen zum Thema Die Brünner M 75 bzw. CZ 75 (CZ steht für: Česká zbrojovka – übersetzt: Tschechische Waffenfabrik) ist eine halbautomatische Selbstladepistole im Kaliber 9 × 19 mm, die im Jahr 1975 von Česká zbrojovka in Uhersky Brod als militärische bzw. polizeiliche Gebrauchspistole herausgebracht wurde. Sie ist eine Ganzstahlwaffe mit Double Action Spannabzug, einem zweireihigen Magazin für 15, später 16 Schuss mit einem geänderten Patronenzubringer. Bei den ersten Serien Mitte der 1970er wurden Griffstück und Lauf noch aus kaltverformten Stahl hergestellt, was dann aber im Zuge der anschließenden Massenproduktion wegfiel. Inzwischen werden Griffstück und Schlitten aus Feinguss gefertigt, was die Herstellungskosten – bei nahezu gleichbleibender Qualität – niedriger hält.
Das eigentlich Revolutionäre an der CZ ist aber ihr DA/SA-Abzugssystem, welcher in beiden Modi gleiche Kräfte auf den Schlagstift einprägt und darüber hinaus – aufgrund seiner Geometrie – im SA-Modus einen praktisch linear ansteigenden Kraftaufwand sicherstellt.
Der gezogene Lauf hat Rechtsdrall, mit 6 Zügen und Feldern bei einer Dralllänge von 250 mm. Das Verschlusssystem ist ein Browning-FN-Verschlusssystem. Die Entwicklung erfolgte – mit mehrmaligen Änderungswünschen der damaligen tschechoslowakischen Handels-Nomenklatura – bereits ab Ende der 1960er Jahre federführend durch František Koucký, dem hierbei die äußeren Merkmale der belgischen FN „Highpower“ (HP- bzw. GP 35) ‚Pate gestanden‘ hatten. Die Waffenauslegung sowie auch konstruktive Details wurden – auf Grund der bei den umfangreichen Erprobungen gewonnenen Erkenntnisse – bis zur endgültigen Auslegung des Modells von 1975 („CZ Modell 75“) mehrmals geändert. Die CZ 75 wurde hauptsächlich für den Export entwickelt und war bereits während des Kalten Krieges eine wichtige Devisenquelle für die damalige Tschechoslowakei. Innerhalb des Rats für gegenseitige Wirtschaftshilfe selbst fand sie zur Zeit des Kalten Krieges nur eine unbedeutende Verbreitung, da als Seitenwaffe in den Armeen des Warschauer Paktes sowie deren Polizeikräften hauptsächlich die sowjetische Pistole Makarow – eine Nachahmung der Walther PP – eingeführt war.
Die CZ 75 hat ein Sicherungssystem, welches bei gespanntem Hahn – Sicherungsflügel nach oben gerastet – eine Schussauslösung durch eine formschlüssige Blockierung der Abzugseinrichtung verhindert. Der Hahnsockel hat eine Sicherungsraste (Fallsicherung), welche nach ca. 3 mm Spannweg des Hahnes einrastet und damit (wie allgemein üblich bei Browning-Pistolen) verhindert, dass sich unbeabsichtigt ein Schuss lösen kann, wenn die Waffe z. B. herunterfällt oder der Spornhahn (später geändert auf Ringhahn) von außen angestoßen wird.
Es gibt neben der heutigen Standardversion CZ 75B inzwischen vielfältige Varianten: zwei „Compact“-Varianten, diverse „Combat“ und „IPSC“ (International Practical Shooting Confederation) -‚Verschnitte‘ sowie auch reine Sportausführungen für das „statische“ Präzisionsschießen. Die CZ 75BD hat an Stelle der (Hahn)-Sicherung einen Entspannhebel, mit dem sich z. B. ein nach dem Durchladen gespannter Hahn ohne Schussauslösung wieder gefahrlos entspannen lässt – ähnlich dem Walther-Sicherungssystem (P38, PP usw.). Die CZ 75 BD „Police“ verfügt über eine (auch ähnl. Walther) zusätzliche Ladeanzeige. Das Modell CZ 85 ist mit der „75er“ praktisch identisch, verfügt aber zusätzlich über Linkshänder-Bedienelemente. Sie verfügt auch über eine zusätzliche Schlagstiftsicherung.
Die Variante CZ 75 P-01, die auf der CZ 75BD Compact basiert, ist seit 2001 die Standardwaffe der tschechischen Polizei. Sie besitzt unter dem Lauf eine Picatinny-Schiene, an der z.B. taktisches Zubehör angebracht werden kann.
Es existiert auch eine von halbautomatisch auf vollautomatisch umschaltbare Variante als Reihenfeuerpistole mit einem bis zu 50-schüssigen Magazin. Zwecks entsprechender Führigkeit wird hierbei ein zweites Reservemagazin vorn unten in die Picatinny-Führung als zweiter Griff angesetzt, um die Waffe besser beherrschen zu können.
Neueste Varianten (seit 2005) sind die CZ 75 SP-01 sowie die CZ 75 SP-01 „Tactical“ („Service Pistol 01“). Letztere erfüllt die an eine Seitenwaffe gestiegenen Verwendungsanforderungen für militärische Spezial- bzw. Kommandokräfte. Sie kommt auch diversen IPSC-Anforderungen entgegen. Die SP-01 Varianten haben eine bis zur Mündung reichende durchgängige Schlittenführung mit durchgängigem Federgehäuse, in dem unten eine Picatinny-Führung gemäß MIL-STD-1913 für die Aufnahme diverser Zielhilfs- und Beleuchtungsmittel integriert wurde. Es gestattet u. a. auch die Aufnahme eines „Pistolenbajonetts“. Das Magazin wurde geringfügig verlängert und fasst nun 18 Schuss 9 × 19 mm. Es können aber auch weiterhin die 16-schüssigen Standardmagazine verwendet werden. Die SP-01 hat eine Sicherung, die „Tactical“ – wie die Variante „BD“ – nur einen Entspannhebel. Seit 2006 gibt es die SP01 auch mit Polymergriffstück, was das Gewicht gegenüber der Ganzstahlvariante um ca. 300 g reduziert.
Die CZ 75/85 sowie ihre Varianten erfreuen sich großer Beliebtheit und könnten nach Ansicht von Waffenexperten einen ähnlichen Nimbus erreichen wie die deutsche Mauser-Parabellum P08, die Walther P38 oder auch der US-amerikanische Colt Government M1911A1. Robustheit und eine sehr hohe Zuverlässigkeit unter allen Witterungs- und Umgebungsbedingungen zeichnet diese Familie aus. Praktisch alle 9 × 19 mm Munitionssorten sind nutzbar und Schusspräzision und Verarbeitung sind für IPSC-, Combat-, Militär- und Polizeianwendungen mehr als ausreichend.
Die CZ-75/85 wird inzwischen von mehreren Ländern – mehr oder weniger detailgetreu – kopiert: China (Norinco), Italien (Tanfoglio), Israel (IMI), Schweiz (Sphinx), Türkei (Canik und Sarsilmaz) und diversen US- sowie auch südamerikanische Waffenschmieden.
Nachgearbeitet und mit speziell angefertigten Wechselsystemen erreichen die CZ 75/85 sogar Leistungswerte, wie sie sonst nur von speziell in Kleinserie gefertigten - und wesentlich teureren - Großkalibersportwaffen erreicht werden.
Siehe auch
Frankonia (Deutscher Exklusivimporteur)
Weblinks
Commons: CZ-75 – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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