- Cabaret (Film)
-
Filmdaten Originaltitel Cabaret Produktionsland USA Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 1972 Länge 124 Minuten Altersfreigabe FSK 16 Stab Regie Bob Fosse Drehbuch Jay Presson Allen Produktion Cy Feuer Musik John Kander Kamera Geoffrey Unsworth Schnitt David Bretherton Besetzung - Liza Minnelli: Sally Bowles
- Michael York: Brian Roberts
- Helmut Griem: Maximilian von Heune
- Joel Grey: Conferencier
- Fritz Wepper: Fritz Wendel
- Marisa Berenson: Natalia Landauer
- Elisabeth Neumann-Viertel: Fräulein Schneider
- Helen Vita: Fräulein Kost
- Sigrid von Richthofen: Fräulein Mayr
- Gerd Vespermann: Bobby
- Ralf Wolter: Herr Ludwig
- Georg Hartmann: Willi
- Ricky Renée: Elke
- Estrongo Nachama: Kantor
Cabaret ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahre 1972. Regie führte Bob Fosse, es spielen unter anderem Liza Minnelli, Michael York, Helmut Griem, Joel Grey und Fritz Wepper mit. Die Musik stammt aus der Feder von John Kander, die Liedtexte von Fred Ebb. Die Vorlage zum Film lieferten das gleichnamige Broadway-Musical und der autobiographische Roman Goodbye To Berlin von Christopher Isherwood.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Schauplatz ist Berlin 1931, kurz vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Der englische Schriftsteller Brian Roberts zieht in eine heruntergekommene Pension, wo er die amerikanische Sängerin Sally Bowles kennenlernt. Sie tritt im Kit Kat Club auf, wo jeden Abend ein dekadentes, erotisches Nummernkabarett über die Bühne geht. Bowles, die von einer Karriere als „richtige“ Schauspielerin träumt, hat viele Verehrer, die sie alle auf Distanz hält. Nur Roberts, der in derselben Pension lebt, ist ihr gegenüber sehr zurückhaltend. Gerade mit ihm aber beginnt Sally eine enge Beziehung, die jedoch scheitert, als sie das gemeinsame Kind abtreiben lässt. Während Bowles in Berlin bleibt, verlässt Roberts die Stadt mit dem Zug vom Anhalter Bahnhof. Pointiert zeigt der Film den wachsenden Einfluss der Nationalsozialisten und der politisch motivierten Gewalt auf das deutsche Alltagsleben.
Hintergrund
Während die Bühnenfassung der Uraufführung die Rolle des Fräulein Schneider (am Broadway von Lotte Lenya verkörpert) in den Vordergrund rückte, konzentrierte sich Bob Fosse auf die Liebesgeschichte zwischen Sally Bowles und dem jungen Schriftsteller Brian Roberts. Der Film wurde zum Teil in Deutschland gedreht; einer der Drehorte war das Eutiner Schloss.
Deutsche Fassungen
Es existieren zwei Versionen, die sich im Text unterscheiden. Die westdeutsche Synchronbearbeitung entstand 1972 bei der Berliner Synchron GmbH Wenzel Lüdecke in Berlin. Das Dialogbuch verfasste Fritz A. Koeniger, Synchronregie führte Dietmar Behnke. Während sich die deutschen Schauspieler Helmut Griem, Fritz Wepper, Ralf Wolter und Helen Vita selbst synchronisierten, sprachen Hannelore Elsner für Liza Minnelli, Thomas Danneberg für Michael York und Katrin Miclette für Marisa Berenson.[1] In der ostdeutschen Bearbeitung des DEFA-Studios für Synchronisation führte Peter Groeger die Synchronregie. Die Hauptrollen wurden von Angelika Waller und Winfried Glatzeder gesprochen, in weiteren Rollen sind Jenny Gröllmann, Holger Mahlich und Klaus Piontek zu hören.[2]
Kritiken
„Trotz der beachtlichen Leistung in Darstellung und Kameraführung über weite Strecken unverbindlich und oberflächlich, da die Handlung neben den brillant choreografierten und vorgetragenen Cabaret-Nummern zu verblassen droht.“
„(…) mitreißend und fast zu glamourös (…). (Wertung: 3½ von 4 möglichen Sternen – außergewöhnlich)“
– Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“ [3]
Preise
Academy Award
Der Film gewann 1973 insgesamt acht Oscars in folgenden Kategorien:
- Beste Hauptdarstellerin: Liza Minnelli
- Bester Nebendarsteller: Joel Grey
- Beste Regie: Bob Fosse
- Beste Kamera: Geoffrey Unsworth
- Bester Schnitt: David Bretherton
- Bestes Szenenbild: Rolf Zehetbauer, Hans Jürgen Kiebach, Herbert Strabel
- Beste Filmmusik: Ralph Burns
- Bester Ton: Robert Knudson, David Hildyard
Außerdem erhielt der Film noch Nominierungen in den Kategorien Bester Film und Bestes adaptiertes Drehbuch.
Golden Globe Award
Der Film gewann 1973 insgesamt drei Golden Globes in folgenden Kategorien:
- Bester Film Musical/Komödie: Saul Zaentz
- Beste weibliche Hauptrolle – Musical/Komödie: Liza Minnelli
- Beste männliche Nebenrolle: Joel Grey
Außerdem erhielt der Film weitere sechs Nominierungen.
Britischer Filmpreis 1973
- Bester Film
- Beste Hauptdarstellerin: Liza Minnelli
- Bester Nachwuchsdarsteller: Joel Grey
- Beste Regie
- Beste Kamera
- Bestes Szenenbild
- Bester Ton
Für weitere vier Preise war der Film nominiert.
Weblinks
- Cabaret in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Englischsprachiger Essay über Cabaret
Einzelnachweise
- ↑ Cabaret in der Synchrondatenbank von Arne Kaul; abgerufen am 22. April 2009
- ↑ Filmdatenbank der DEFA-Stiftung, abgerufen am 19. Februar 2011
- ↑ Adolf Heinzlmeier, Berndt Schulz: Lexikon „Filme im Fernsehen“. Erweiterte Neuausgabe. Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 117
Filme von Bob FosseSweet Charity | Cabaret | Lenny | Hinter dem Rampenlicht | Star 80
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Cabaret (Film) — Pour les articles homonymes, voir Cabaret (homonymie). Cabaret Réalisation Bob Fosse Acteurs principaux Liza Minnelli Michael York Helmut Griem Joel Grey … Wikipédia en Français
Cabaret (film) — Infobox Film name = Cabaret caption = Theatrical release poster director = Bob Fosse producer = Cy Feuer writer = Christopher Isherwood (book) John Van Druten (play) Joe Masteroff (musical) Jay Allen (screenplay) starring = Liza Minnelli Michael… … Wikipedia
Cabaret (film) — Pour les articles homonymes, voir Cabaret (homonymie). Cabaret … Wikipédia en Français
Cabaret (Homonymie) — Cette page d’homonymie répertorie les différents sujets et articles partageant un même nom … Wikipédia en Français
Cabaret (disambiguation) — Cabaret may refer to: *Cabaret, a form of entertainment performed on stage at a restaurant or nightclub. * Cabaret (musical), a 1966 Broadway musical. * Cabaret (film), a 1972 film based on the Broadway musical. *Cabaret Paradis, French film… … Wikipedia
Cabaret — wird international und historisch oft gleichbedeutend mit Revue verwendet. Im deutschsprachigen Bereich entwickelte sich daraus die (Klein )Kunstform Kabarett. Cabaret ist der Name eines Musicals, siehe Cabaret (Musical) eines Spielfilms, siehe… … Deutsch Wikipedia
Cabaret (homonymie) — Cette page d’homonymie répertorie les différents sujets et articles partageant un même nom. Sur les autres projets Wikimedia : « Cabaret (homonymie) », sur le Wiktionnaire (dictionnaire universel) Cabaret peut désigner :… … Wikipédia en Français
Cabaret Paradis — est un film français réalisé par Shirley et Dino, sorti en 2006. Sommaire 1 Synopsis 2 Fiche technique 3 Distribution 4 Commentaire … Wikipédia en Français
Cabaret OT.TO — is a Polish musical cabaret group. It is perhaps the most popular cabaret group in Poland, with a wide base of fans. The group has gained three gold CDs, for sales of more than 100,000 CDs and cassettes.Cabaret OT.TO have issued eight CDs and… … Wikipedia
Cabaret Voltaire (Zürich) — Cabaret Voltaire was the name of a nightclub in Zürich, Switzerland. It was founded by Hugo Ball, with his companion Emmy Hennings on February 5, 1916 as a cabaret for artistic and political purposes. Other founding members were Marcel Janco,… … Wikipedia