Kösener Spielzeug Manufaktur

Kösener Spielzeug Manufaktur
Kösener Spielzeug Manufaktur
Koesenerspielzeugmanufaktur-logo.svg
Rechtsform GmbH
Gründung 1912
Sitz Bad Kösen, Deutschland
Leitung Constance Schache
Mitarbeiter 36 (2010) [1]
Bilanzsumme 1,1 Mio. Euro (2009)[2]
Branche Spielzeugherstellung und Vertrieb
Produkte Plüschtiere, Puppen
Website Webseite der Manufaktur

Die Kösener Spielzeug Manufaktur GmbH (vormals bis 2006: Kösener Spielzeug Vertriebs GmbH[3]) ist ein Spielzeugunternehmen in Bad Kösen in Sachsen-Anhalt.

Geschichte

Käthe Kruse eröffnete 1912 in Bad Kösen ihre erste Puppenwerkstatt. Ein Prozess gegen den Nürnberger Spielwarenhersteller Bing wegen der Nachahmung ihrer Puppen zog sich bis 1925 und wurde von Kruse letztendlich gewonnen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte Käthe Kruse in Bad Kösen erhebliche Schwierigkeiten mit der Rohstoffversorgung. Zwei ihrer Kinder bauten im Westen, in Bad Pyrmont und 1950 in Donauwörth eigene Puppenherstellungen auf.[4] Mit der Gründung der DDR wurde die Werkstätte in Bad Kösen enteignet und als VEB Puppenwerkstätten in das System der volkseigenen Betriebe der DDR integriert. Auch nach dem Fortgehen Käthe Kruses 1951 wurden zunächst noch Puppen im Käthe-Kruse-Stil hergestellt. 1959 präsentierte der VEB auf der Leipziger Messe sein erstes Spielzeugtier, eine Gans. Tiere wurden zum Hauptschwerpunkt der Produktion.

Das Unternehmen gehörte bis 1967 zum Kombinat Spielwaren Sonneberg und danach zur Hochschule für industrielle Formgestaltung in Burg Giebichenstein.[5] Es stellte einen Großteil der Plüschtiere in der DDR her.[6] Nach der Wende stand das Unternehmen, das zunächst für zwei Jahre im Auftrag von Steiff produzierte, zeitweise vor dem Aus. Es wurde 1992 von Helmut Schache, dem damaligen Bürgermeister in Bad Kösen, übernommen. Zeitweise wurden unter dem Label auch Lizenzprodukte vertrieben, die im Ausland in großen Stückzahlen hergestellt wurden, u. a. Bernd das Brot und das Krokodil Schnappi. Bei Schnappi ergab sich das Problem, dass sich das Plüschtier nach dem Hype nicht mehr verkaufen ließ. Wegen dieses Risikos soll die Lizenzfertigung im Ausland nach und nach auslaufen und die Produkte nur noch in Deutschland gefertigt werden. [1] Nach der Insolvenz der Baufirma Schaches kam zu einer weiteren Restrukturierung.[7]

Das Logo ist eine freundlich blickende Abwandlung des eher martialischen Löwendenkmals bei der Rudelsburg. Die für sehr naturnahe Tierdarstellungen bekannte Manufaktur, die auch über Manufactum vertrieben werden, kam mit einer Plüschversion des Opossums Heidi auch überregional in die Schlagzeilen.[8] [9]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Eisbär aus Bad Kösen, FAZ vom 11. Juli 2010
  2. Geschäftsbericht 2009 im Unternehmensregister
  3. Veränderungen laut Unternehmensregister
  4. 17. September 2008 Vom Kartoffelkopf zum Kindertraum Käthe Kruse wäre 125 n-tv
  5. Spielzeug aus Ostzone und DDR. In: MZ-web.de. 25. Juni 2008, abgerufen am 14. Januar 2011.
  6. Stralsund: Spielzeug made in GDR. In: ostblog.blog.de. 9. Februar 2010, abgerufen am 14. Januar 2011.
  7. Plüschtiere, Kuscheln im Osten, Der Tagesspiegel, 13. Dezember 2009, von Heike Jahberg
  8. Hype um Leipziger Beutelratte: Das possierlichste Opossum der Welt auf Spiegel Online vom 8. Januar 2011
  9. Schielendes Opossum bald auch aus Plüsch: Heidi auch in den USA bekannt Online auf ZDF heute vom 5. Januar 2011

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