Gara Timișoara Nord

Gara Timișoara Nord
Gara de Nord, 2007
Das zweite Bahnhofsgebäude, fertiggestellt 1899

Gara Timișoara Nord (deutsch Nordbahnhof Temeswar), in der Stadt selbst meist kurz Gara de Nord (deutsch Nordbahnhof) oder auch Gara mare (deutsch großer Bahnhof) genannt, ist der wichtigste Bahnhof der rumänischen Stadt Timișoara. Er liegt im Nordwesten der Stadt, am Piața Gării. Auf diesen wiederum laufen sternförmig die Straßen Strada Gării, Strada General Ion Dragalina und Bulevardul Republicii zu. Die Bahnanlagen und das Empfangsgebäude liegen im V. Bezirk Mehala, die Grenze zum IV. Bezirk Iosefin verläuft jedoch direkt auf dem Bahnhofsvorplatz. Der Bahnhof ist etwa eineinhalb Kilometer von der Inneren Stadt entfernt, der Fußweg zur Piața Victoriei dauert etwa 15 Minuten.

Neben diesem Bahnhof bestehen noch die Stationen Timișoara Est im Bezirk Fabric, Timișoara Sud im Bezirk Fratelia und Timișoara Vest im Bezirk Freidorf. An der südlichen Stadtgrenze existiert außerdem noch der Haltepunkt Timișoara C.E.T. beim gleichnamigen Kraftwerk. Der große Rangierbahnhof Ronaț Triaj befindet sich bereits außerhalb des Stadtgebiets an der Bahnstrecke nach Arad.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das zweite Empfangsgebäude wurde zwischen 1897 und 1899 zurzeit Großungarns erbaut und ersetzte den ursprünglichen Bau von 1857, dem Jahr der Anbindung Timișoaras an das Eisenbahnnetz. In früheren Jahren wurde der Bahnhof nach dem südlich angrenzenden Bezirk Iosefin Józsefvárosi Indóház beziehungsweise Józsefvárosi pályaudvar (deutsch Josefstädter Bahnhof, rumänisch Gara din Iosefin) genannt.

Nach der Dreiteilung des Banats und der Einrichtung der rumänischen Verwaltung in Timișoara im Jahre 1919 wurde der Bahnhof auf den Namen Gara Domnița Elena (deutsch Prinzessin-Elena-Bahnhof) umbenannt. Namensgebend war hierbei Elena von Griechenland, die Königinmutter von Rumänien. Diese Bezeichnung führte er bis zum Zweiten Weltkrieg. Während des Krieges wurde er von den Alliierten stark bombardiert.

Der Wiederaufbau fand weitgehend nach den ursprünglichen Plänen statt, wenngleich die Fassade etwas schlichter ausfiel. In den 1970er-Jahren wurde der Bahnhof schließlich vollständig modernisiert. Hierbei wurde 1976 der Baustil verändert, die „kommunistische Architektur“ prägt den Bahnhof bis heute.

Anbindung

Pferdekutschen vor dem Bahnhof, um die Jahrhundertwende

2007 frequentierten täglich circa 50.000 Reisende den Bahnhof, was zu einem Gesamtaufkommen von rund 18 Millionen Reisenden in diesem Jahr führte. Gegenwärtig halten auf den sechs Bahnsteigen täglich etwa 150 Züge. Damit ist Gara Timișoara Nord einer der verkehrsreichsten Bahnhöfe des Landes.

Hier verkehren die Personenzüge der Căile Ferate Române und der Regiotrans sowie im Güterverkehr u. a. Züge der staatlichen CFR Marfa und der Grup Feroviar Român. Im Schienenpersonenfernverkehr existieren tägliche Verbindungen nach Bukarest, Arad, Brașov, Cluj-Napoca, Iași, Oradea, Satu Mare, Sibiu, Sighetu Marmației, Suceava und in viele andere rumänische Städte. Neben dem nationalen dient der Bahnhof auch dem internationalen Verkehr, so bestehen direkte Zugverbindungen nach Belgrad, Budapest und Wien.

Bahnstrecken

Weblinks

45.75093121.207753102

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