- Bahnstrecke Kerzers–Solothurn
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Kerzers–Solothurn Fahrplanfeld: 291 Stromsystem: 16 2/3 Hz, 15 kV ~ Legendevon Palézieux von Bern 84,8 Kerzers nach Neuenburg Kerzers Papiliorama 87,7 Fräschels 91,4 Kallnach 93,9 Bargen Hagneck-Kanal 95,5 Aarberg von Bern 100,7 Lyss 101,8 Busswil nach Biel/Bienne 99,2 Dotzigen 95,7 Büren an der Aare Rüti 91,0 Arch 88,2 Leuzigen 84,2 Lüsslingen von Burgdorf von Biel/Bienne und von Moutier 80,3 Solothurn nach Olten Die Bahnstrecke Kerzers–Solothurn ist eine Bahnstrecke in der Schweiz. Auf dem Abschnitt Büren an der Aare–Solothurn ist der fahrplanmässige Personenverkehr eingestellt. Die Strecke befindet sich in Besitz der SBB, der operative Betrieb jedoch obliegt den BLS.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Eröffnung
Das erste Teilstück der Strecke wurde 1864 von den Bernischen Staatsbahnen zwischen Lyss und Busswil als Teil der Bahnstrecke Biel/Bienne–Bern, welche wiederum Teil der Staatsbahn-Magristrale von La Neuveville über Biel, Lyss und Bern nach Langnau war. Zwölf Jahre später, am 12. Juni 1876, eröffnete die Chemins de fer de la Suisse Occidentale ihre Strecke von Murten über Kerzers nach Fräschels. Am selben Tag ging die Strecke Fräschels-Lyss der Jura bernois in Betrieb. Das Teilstück zwischen Murten und Kerzers der OS-Linie ist heute Teil der Broye longitudinale. Ende des Jahres 1876 folgte von der Schweizerischen Centralbahn das Teilstück Busswil–Solothurn, das zeitgleich mit der Gäubahn nach Olten in Betrieb genommen wurde.[1][2] 1902 fusionierten die BSB/JB-Nachfolgegesellschaft JS und die SCB mit der NOB und den VSB zur SBB. Somit gelangte die Strecke Kerzers–Solothurn erstmals in Eigentum einer einzigen Gesellschaft. Hier spiegelt sich auch die Problematik der Linie wieder: Die Linie an sich besitzt ein eigenes Fahrplanfeld (291), hatte aber vor der Einführung des Taktfahrplans zwei verschiedene (16 und 50c). Das Teilstück Kerzers–Lyss wird oftmals auch als Teil der Broye longitudinale bezeichnet, was sich in den Fahrplanfeldern vor 1982 zeigt: Das Feld 16 diente für den Verkehr Palézieux–Kerzers–Lyss, die 50 wiederum diente für den Verkehr Lyss–Solothurn–Herzogenbuchsee. Das Teilstück Lyss/Busswil–Solothurn wird teilweise ebenfalls als Teil der Gäubahn bezeichnet, vor allem wegen demselben Eröffnungdatum.
Stilllegung Büren–Solothurn
1994 wurde der Personenverkehr auf dem Abschnitt Büren an der Aare–Solothurn stillgelegt und auf Busbetrieb umgestellt. Die Fahrleitung ist zurückgebaut, die Gleise bis auf eine kurze Ausnahme im Bahnhof Büren vorhanden. Genutzt wird die Strecke noch von Solothurn bis Arch für Anschlussfahrten, durch die Montierung eines festen Prellbocks im Bahnhof Büren ist jedoch kein durchgehender Betrieb möglich. Offiziell stillgelegt wurde der Streckenabschnitt vom Bund im Jahre 2003.[3] In diesem Jahr wurde auch der Prellbock in Büren gebaut. Während der Kanton Solothurn die Umstellung wegen der besseren Erreichbarkeit der Busse von den Dörfern aus begrüsste, legten der Kanton Bern und der Verkehrsclub der Schweiz gegen die anfänglich vorübergehende Umstellung Beschwerde ein. Ihr Vorschlag bestand darin, die Strecke der Oensingen-Balsthal-Bahn über Solothurn und Büren nach Lyss zu verlängern.
Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2004 ist die BLS für den Verkehr auf der Strecke zuständig, sie übernahm einen grossen Teil des Regionalverkehrs im Kanton Bern von den SBB und gab als Tauschobjekt im Gegenzug den Fernverkehr an die Staatsbahn ab. Am 1. Juni 2005 wurde direkt neben dem Papiliorama in Kerzers die gleichnamige Bahnhaltestelle gemeinsam von der SBB als Infrastrukturbesitzerin und der BLS als operative Betriebsführerin eröffnet.[4] Zugleich wurde auch der Bahnhof Kerzers modernisiert, das manuelle Stellwerk wurde per Dezember 2004 stillgelegt, seither wird die Anlage automatisch von Bümpliz Nord aus gesteuert.
Betrieb
Über die Linie verkehrt stündlich ein Regionalzug von Kerzers nach Büren an der Aare, in Kerzers bestehen Anschlüsse an Regionalverbindungen nach Fribourg und Bern, in Lyss jeweils an die RegioExpress-Züge nach Biel und Bern. Aufgrund der Streckenführung müssen die Regionalzüge in Lyss Kopf machen.
Trivia
- In Kerzers befindet sich das einzige Schienenkreuz der Schweiz, hier kreuzen sich die Linie Solothurn–Kerzers und ihre Fortsetzung nach Palézieux mit der Bahnstrecke Bern–Neuenburg. Zwischen den Teillinien sind Verbindungen möglich, allerdings nur solche, die den Bahnhof Kerzers bedienen.
- Im Bahnhof Büren gibt es nur ein Gleis, aber zwei Prellböcke: Der eine bildet das Ende der Bahnstrecke aus Kerzers–Lyss, der andere befindet sich in entgegengesetzter Richtung von Solothurn her nur wenige Meter von demjenigen aus Lyss entfernt.[5] Zwischen den beiden Prellböcken befinden sich keine Schienen mehr, sondern nur der Zugangsweg zum Perron.
Einzelnachweise
- ↑ Bahnlinie Solothurn - Lyss 1876. auf: bauservice-public.ch
- ↑ Bahnstrecke Biel/Bienne – Olten. auf: schienenverkehr-schweiz.ch
- ↑ Bahnstrecken Etzwilen – Ramsen und Büren a.A. – Solothurn offiziell stillgelegt. 7. März 2003.
- ↑ Haltestelle Kerzers und Kerzers Papiliorama eingeweiht. Medienmitteilung der SBB
- ↑ Ein eisenbahntechnisches Kuriosum. In: Panorama. 2/2008, S. 18f.
Literatur
- Hans G. Wägli Schienennetz Schweiz, Réseau Ferré suisse. Dritte nachgeführte und vollständig überarbeitet Auflage. AS Verlag, Zürich 2010, ISBN 978-3-909111-74-9.
Kategorien:- Bahnstrecke im Kanton Bern
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