Bahnstrecke Olten–Aarau

Bahnstrecke Olten–Aarau

Interregio nach Bern hat soeben Aarau Richtung Olten verlassen.

Olten–Aarau
Fahrplanfeld: 650
Streckenlänge: 13.40 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: 15 kV 16,7 Hz ~
Maximale Neigung: 10,0 
Legende
Strecke – geradeaus
von Bern, von Solothurn und von Luzern
Bahnhof, Station
39,3 Olten 396,4 m ü. M.
   
von/nach Basel
Strecke – geradeaus
Vierspurstrecke
Haltepunkt, Haltestelle
42,9 Dulliken 394,1 m ü. M.
Strecke – geradeaus
Dreispurstrecke
Bahnhof, Station
45,7 Däniken 381,6 m ü. M.
Strecke – geradeaus
Doppelspurstrecke
Haltepunkt, Haltestelle
48,1 Schönenwerd 378,8 m ü. M.
A/D: Überleitstelle, CH: Spurwechsel
50,8
43,4
Wöschnau Spurwechsel, nun vierspurig
Tunnel
Aarauer Stadttunnel
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von Schöftland
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41,5 Aarau 383,3 m ü. N.
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nach Suhr–Menziken
Strecke – geradeaus
nach Zürich über Baden und nach Zürich über Lenzburg

Die Bahnstrecke Olten–Aarau ist eine Eisenbahnstrecke im Norden der Schweiz. Sie führt von Olten der Aare entlang nach Aarau.

Streckenführung

Die Bahnstrecke verlässt den Bahnhof Olten zunächst nördlich, dann in einem weiten Bogen nach Südosten schwenkend Richtung Dulliken. Weiter führt die Strecke dann hauptsächlich nordöstlich der Aare entlang. Ein Teil des Stadtgebiets von Aarau wird durch den Stadttunnel Aarau unterquert, nach diesem folgt gleich der Bahnhof Aarau. Mit Ausnahme des erwähnten Stadttunnels sind keine grösseren Kunstbauten vorhanden.

Nördlich von Olten zweigen die zwei Strecken nach Basel (Hauenstein-Scheiteltunnel und Hauenstein-Basistunnel) ab; von der Basistunnel-Strecke aus kann auch direkt über die Verbindungskurve die Strecke Richtung Aarau erreicht werden.

Zwischen Dulliken und Däniken befinden sich südlich anschliessend an die Bahnstrecke die umfangreichen Gleisanlagen eines ehemaligen Post-Verteilzentrums sowie einer ehemaligen SBB-Güteranlage, die nun als Cargo Service Center privat weiterbetrieben wird.

Geschichte

Im 19. Jahrhundert überliess der noch junge Bundesstaat die Organisation der Eisenbahnen den Kantonen, die wiederum Bau und Betrieb an Privatbahngesellschaften konzessionierten. Während die Kantone Zürich und Aargau die Verbindung zwischen Zürich und Basel entweder über den Bötzberg (Variante Aargau) oder über Waldshut und weiter auf der deutschen Rheinseite (Variante Zürich) führen wollten, plädierte Basel für einen Eisenbahnknotenpunkt Olten, von dem aus Strecken nach Basel, Zürich, Luzern, Bern und Biel ausgehen sollten. Dies war auch die Empfehlung eines Gutachtens, das im Jahre 1850 von den bekannten englischen Eisenbahningenieuren Robert Stephenson und Henry Swinburne erstellt wurde.

Die zürcherische Variante wurde (zumindest vorläufig) nicht durchgeführt, da nach der Fertigstellung der Spanisch Brötli Bahn finanzielle Probleme auftraten. Die aargauische Variante (Bözbergbahn) scheiterte daran, dass der Kanton Basel-Land die notwendige Konzession verweigerte.

In Basel konstituierte sich die Centralbahn, um die baslerischen Vorstellungen eines Eisenbahnnetzes zu verwirklichen, was auch tatsächlich gelang. Die Centralbahn erhielt insbesondere die Konzession für die Strecke Olten – Wöschnau an der Kantonsgrenze Solothurn-Aarau, nicht aber für das restliche kurze Teilstück von Wöschnau bis Aarau selber. Dieses, wie auch die weitere Strecke in östlicher Richtung bis Zürich, wurde an die Schweizerische Nordbahn vergeben, die mittlerweile die Strecke Zürich–Baden betrieb.

So wurde dann von der Centralbahn die Strecke von Olten bis vor die Tore Aaraus gebaut, diese wurde am 9. Juni 1856 in Betrieb genommen. Da jedoch die Nordostbahn mit der Strecke von Baden her noch lange nicht so weit war, wurde zunächst ein provisorischer Bahnhof im Schachen Aarau errichtet. Erst nachdem die Nordostbahn den Aarauer Stadttunnel erbaut hatte – die Strecke von Baden her hatte mittlerweile ebenfalls Aarau erreicht – war nun ab Juni 1858 ein durchgängiger Betrieb Olten–Aarau–Zürich möglich.

Einige Jahre später wurde die Strecke ausgebaut, der Doppelspur-Betrieb Olten–Zürich war ab dem 16. Juli 1872 möglich. Die Elektrifizierung mit dem bei den SBB üblichen System 15 kV 16 2/3 Hz wurde am 21. Januar 1925 in Betrieb genommen. Bis zur Verstaatlichung der grossen Privatbahngesellschaften zur SBB war die Centralbahn für den Betrieb der Strecke verantwortlich.

In den 1990er Jahren wurden die Gleisanlagen des Bahnhofs Aarau komplett umgebaut. Insbesondere wurde auch die westliche Zufahrt auf Vierspur erweitert, und es wurde ein zweiter Stadttunnel gebaut. Der weitere Verlauf der Strecke bis Däniken ist jedoch immer noch doppelspurig, dies ist ein grösserer Engpass im Ost-West-Verkehr. Ein Vierspurausbau durch Schönenwerd ist wegen der dichten Bebauung undenkbar. Es ist jedoch geplant, mit dem Eppenbergtunnel eine Umfahrung von Schönenwerd zu bauen.

Literatur

  • Hans G. Wägli: Schienennetz Schweiz. Bern 1980.
  • Plazid Weissenbach: Das Eisenbahnwesen der Schweiz. Zürich 1913.

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