Basilika (Titel)

Basilika (Titel)
Fairytale Trash Question.svg Dieser Artikel wurde zur Löschung vorgeschlagen.

Falls du Autor des Artikels bist, lies dir bitte durch, was ein Löschantrag bedeutet, und entferne diesen Hinweis nicht.
Zur Löschdiskussion

Begründung: Vorlage:Löschantragstext/November

Nichts anderes als eine getarnte Begriffsklärungsseite. Hauptziele der BKS sind Basilica minor und Basilica minor ...Sicherlich  Post  11:22, 15. Nov. 2011 (CET)  auf die disk. wurde nicht reagiert, Kommunikation ist wohl nur über Löschantrag möglich .oO 
Tintinnabulum und Padiglione, Insignien der Basilika

Basilika ist ein kanonisch-kirchenrechtlicher Ehrentitel der katholischen Kirche. Sie soll besonders ehrwürdige, bedeutungsvolle Kirchen auszeichnen und wird vom Papst verliehen.

Inhaltsverzeichnis

Abstufungen des Titels

Innerhalb der Titulatur gibt es Abstufungen:[1]

Geschichte

Basilika entstammt οίκος βασίλεος ‚königliches Haus‘, und ging auf die römischen Hallenbauten über. Schon insbesondere seit dem Edikt von Mailand 313 bezeichnet der Ausdruck auch speziell Sakralbauten unabhängig von der Bauform, seit dieser Zeit stehen bis in die Neuzeit basilica und ecclesia ‚Kirche‘ weitgehend synomym.[2] Kanonisch wurde der Begriff im Sinne eines Titels erst im 18. Jahrhundert, davor meinte er eine Kirche „par excellence, ein herausragendes Beispiel des sich äußernden, konkreten und dauerhaften katholischen Glaubens“[3]

Im 4. Jahrhundert wurden für die Patriarchen des Frühchristentums einzelne Kirchen Roms als patriarchalis basilica reserviert, falls diese in Rom weilen. Diese Kirchen, 4 an der Zahl, alle bis 451 eingerichtet, sind heute nach Art der Titelkirchen, also einer rein titularen Würde zugeordnet, da die Patriarchate teils untergegegangen, teils ohne Anspruch auf die Kirche selbst, oder anderweitig hinfällig sind.[4] Diese waren Sacti Petri in Vaticano (Patriarchat Konstantinopel), Sacti Pauli ex Muros (Alexandria), Sanctæ Mariæ Maior (Antiochia) und Sacti Laurenti ex Muros (Jerusalem). Eine fünfte Kirche, Sancti Ioanni in Laterano, war die archibasilica (‚Erzbasilika‘), für den Bischof von Rom und Patriarch des Westens, womit die Iustinianische Pentarchie repräsentiert war. Sie wurde von Papst Gregor XI. (Super Universa 1372) gegen Ende Ostroms hin zusätzlich zur Ersten aller Kirchen ernannt, zur Mutter- und Hauptkirche des (katholischen) Christentums[5] (Omnium Urbis et Orbis Ecclesiarum Mater et Caput)[6] Ausserdem gab es noch die Patriachalbasilika Sanctæ Mariæ Assunta in Aquileia seit 567 (heute als Titularerzbistum geführt), und Sanctæ Eufemiæ in Grado seit 575 (dieser Titel wurde 1457 auf San Marco in Venetia übertragen).

Im Laufe des 16. Jahrhunderts wurden dann weitere Kirchen in Rom, die Kollegiatskirchen, ebenfalls im Range einer Basilika geführt,[7] und bis in das 18. Jahrhundert waren 122 Kirchen zusammengekommen, die man heute Basilicae ab immemorabilis (‚von Alters her‘ oder ‚seit Ewigkeiten‘) nennt.[8] Sie waren berechtigt, wie die patriarchalen Basiliken, Umbraculum (Conopæum) und Tintinnabulum (Seidenschirm und Glocke) zu führen (diese sind seit 1391, anlässlich der Kanonisation von St. Brigid belegt).[9] Von diesen Kirchen sind – ohne der Papstbasilika San Lorenzo fuori le mura – 37 in Rom, 64 – ohne den Papstbasiliken zu Assisi sowie Pompeij, Padua, Loreto und Bari – im restlichen Italien, 7 in Spanien, 3 in Portugal und eine in Polen.[10]

Schon Anfang des 18. Jahrhunderts (früheste bekannte Erwähnung 1727)[11] wurden die vier römischen Kirchen San Giovanni in Laterano, San Pietro in Vaticano, San Paolo ex Muros und Santa Maria Maggiore (die Erzbasilika und drei der Patriarchenbasiliken) dann als Basilicæ Maiores genannt.

1783 wurde von Papst Pius VI. (Supremus Ille, vom 27. Juni 1783) die Augustinerkirche San Nicola di Tolentino (zu Venedig) als erste Kirche kanonisch zur Basilica minor erhoben, 1804 folgten mit San Clemente in Velletri und San Flaviano in Recanati zwei weitere, und 1805 (auf Betreiben Napoleons, des neuen Kaisers) Notre-Dame de Paris.[12] In der Folge wurden dann auch viele (aber nicht alle) der Basiliken „von Alters her“ dem Status der Basilika minor zugeordnet, und mit 1836 (Lucerina) auch die konkreten Rechte kanonisiert.[13] Bis 2001 wurden wurden 1.414 Basilicae minor (immemoriable und kanonische), errichtet,[14] 2011 zählt man über 1.500[15].

Außerdem kamen 1756 mit San Francesco in Assisi (für die Franziskanischen Orden)[16] und 1909 mit Santa Maria degli Angeli in Assisi[17] (für die Minderen Brüder der Franziskaner) zwei weitere Basilicae maiores (und Basiliken des Patriarchats des Westens) hinzu. 1889 wurde das Patriarchat von Jerusalem wiedererrichtet, und von San Lorenzo fuori le mura auf die Kirche Ss. Sepulchris (die Grabeskirche) übertragen.

Mit 2006, als Papst Benedikt XVI. den Titel des Patriarchen des Westens niederlegte, wurden die sechs Basilicae Maiores von Patriarchalbasiliken in Päpstliche Basiliken umbenannt, sodass es heute 12 päpstliche Basiliken (5 in Rom, 6 im sonstigen Italien, 1 in Spanien) und 3 patriachale Basiliken (Jerusalem, Aquileia, Venedig)[18] gibt.

Siehe auch

Literatur

  • Gabriel Chow Hoi-Yan: Basilicas. Historical and Canonical Development. M.Div. Hons., Toronto, Ontario 2003 (Weblink, Exzerpt, pdf, beide gcatholic.com, abgerufen am 16. November 2011).
  • Sergio Bianchi: Le Basiliche Minori. Marianum, Rom 1976 (mit einer Einführung in den Begriff der Basilika)

Einzelnachweise

  1. Basilique. In: Dictionnaire de droit canonique. Begründet von Fulcran-Grégoire Vigouroux. vol. 2, 1937, S. 242 (Gesamtwerk Encyclopédie des sciences ecclésiastiques).
  2. belegt etwa im 13. Jahrhundert für die Kirche (heute Basilika) Santo Francisco Assisi; nach Sergio Bianchi: Le Basiliche Minori, 2.
  3. „churches par excellence, the exemplars that express the Catholic faith in an outward, tangible and lasting manner.“ Chow Hoi-Yan: Basilicas. 2003, Introduction.
  4. Chow Hoi-Yan: Basilicas. 2003, 1. Patriarchal Basilicas 1.1.1. At Rome.
  5. Chow Hoi-Yan: Basilicas. 2003, Archbasilica of St. John Lateran, Rome At Rome.
  6. Fassadeninschrift von Clemens XII. um 1730
  7. Chow Hoi-Yan: Basilicas. 2003, 3.1.1 Distinguished Collegiate Churches in Rome, S. 16 (pdf S. 11).
  8. Chow Hoi-Yan: Basilicas. 2003, 3.1.2 Immemorial Basilicas, S. 16 (pdf S. 11).
  9. Chow Hoi-Yan: Basilicas. 2003, 4.2 Insignia of minor Basilicas: Canopy and Bell, S. 43 (pdf S. 14).
  10. Chow Hoi-Yan: Basilicas. 2003.
  11. Sergio Bianchi: Le Basiliche Minori, 2., nach Chow Hoi-Yan: Basilicas. 2003, 2 Major Basilicas 2.1 History, Fußnote 37, S. pdf S. 9.
  12. Chow Hoi-Yan: Basilicas. 2003, 3.1.3 Canonically Created Minor Basilicas, S. 17 (pdf S. 12).
  13. Chow Hoi-Yan: Basilicas. 2003, 4.1 Historical Development of the Privileges, S. 41 (pdf S. 13).
  14. Katalogisierung nach Sergio Bianchi 1976; erg. nach Chow Hoi-Yan 2003
  15. John Trigilio Jr., Rev. Kenneth Brighenti, James Cafone: Catholic Mass for Dummies. John Wiley & Sons, 2011, ISBN 978-047076786-3, Part III Tools of the Trade, Abschnitt Minor basilicas, S. 231 (noch ohne die Umtitulatur 2006, Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
  16. Sancti Francesci wurde schon 1288 von Papst Nikolaus IV., selbst ehemals General des Franziskanerordens im Armutsstreit, zur Päpstlichen Kirche erhoben
  17. insbesondere ist die Portiunkula, die mit Großkirche unter Papst Pius V. umbaute Urkirche, eine Päpstliche Kapelle
  18. Die beiden anderen heutigen Patriarchensitze der lateinischen Kirchen, Santa Maria Maior in Lisboa für das Patriarchat Lissabon seit 1716, und Santa Catarina in Goa für das Patriarchat Ostindien seit 1886 (Goanesisches Schisma) sind keine Basiliken, und nennen sich Patriarchatskathedrale.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Basilika (Begriffsklärung) — Basilika (von griechisch βασιλική königlich) steht für: Basilika (Bautyp), ursprünglich eine Königshalle, ab der Spätantike ein mehrschiffiges Kirchengebäude Basilika (Titel), katholischer Ehrentitel für Kirchen: Basilica maior und Basilica… …   Deutsch Wikipedia

  • Basilika St. Godehard — Inneres Die Basilika St. Godehard ist eine romanische ehemalige Benediktiner Klosterk …   Deutsch Wikipedia

  • Basilika St. Godehard (Hildesheim) — Basilika St. Godehard …   Deutsch Wikipedia

  • Basilika minor — Adamspforte des Bamberger Doms mit Hinweis auf Basilica minor (Papstwappen) Padiglione (eines der Insignien einer Basilica minor) Basilica …   Deutsch Wikipedia

  • Basilika maior — St. Johannes im Lateran St. Peter im Vatikan …   Deutsch Wikipedia

  • Basilika major — St. Johannes im Lateran St. Peter im Vatikan …   Deutsch Wikipedia

  • Basilika (Bautyp) — Ruinen der antiken Maxentiusbasilika (Rom, 4. Jh.) …   Deutsch Wikipedia

  • Basilika — Ba|si|li|ka 〈f.; , li|ken〉 1. 〈urspr.〉 altgriechisches Amtsgebäude, altröm. Markt u. Gerichtshalle 2. 〈dann〉 altchristl. Versammlungsraum der Gemeinde, Kirche mit Mittelschiff u. zwei niedrigeren Seitenschiffen, später vielfach abgewandelt… …   Universal-Lexikon

  • Basilika Ottobeuren — Die Basilika St. Alexander und Theodor Der Kirchengrundriß St. Alexander und Theodor ist die Abteikirche der ehemaligen gefürsteten Reichsabtei der Benediktiner des oberschwäbischen …   Deutsch Wikipedia

  • Basilika San Piero a Grado — Die Basilika San Piero a Grado liegt im gleichnamigen Ortsteil der toskanischen Stadt Pisa, ca. 8 km südwestlich der Innenstadt. Sie befindet sich an der Stelle, wo zu römischer Zeit der Hauptarm des Arno in eine Lagune mündete, die später… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”