- Beauftragung
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Als Beauftragung wird im kirchlichen Sprachgebrauch die Übertragung eines Amtes oder Dienstes auf eine Person bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Katholische Kirche
- früher die sogenannten niederen Weihen (v.a. zum Subdiakon, Akolyth oder Lektor/in). Diese Beauftragungen wurde auch institutio genannt.
- heute vor allem der Erteilung der Missio canonica an Religionslehrer. Auch hier ist eine Entziehung möglich, wenn „der Lebenswandel des Beauftragten nicht den christlichen Grundsätzen entspricht“.
- seit etwa 1980 die bischöfliche Beauftragung von Pastoralassistenten und von Kommunionhelfern; teilweise auch von Gemeindereferenten nach Abschluss der Ausbildung
- die bischöfliche Beauftragung zum Generalvikar (auch bei den Altkatholiken). Sie endet mit Verzicht, Versetzung oder Abberufung
- die päpstliche Beauftragung zum Primas Germaniae oder zum Legaten.
Evangelische Kirche
- nach der Wahl eines Pfarrers bzw. einer Pfarrerin durch die örtliche Kirchengemeinde folgt seine/ihre Beauftragung, mit der das Amt übernommen wird. Es kann allerdings durch die Gemeinde oder höhere Organe wieder entzogen werden.
- seit 1945 gibt es auch die kirchliche Beauftragung zum Religionsunterricht an öffentlichen Schulen, die sog. Vokation (nach §7/3.2 GG, analog zur katholischen missio canonica), und
- zum Prädikanten (Predigthelfer, Laienprediger). Diese werden nach Approbation zweier Predigtentwürfe vom zuständigen Geistlichen in einem Gottesdienst in ihr Amt eingeführt.
Andere christliche Kirchen und Bewegungen
- Altkatholische Kirche: im Wesentlichen wie bei der röm.-kath. Kirche.
- Freikirchen: kirchliche Beauftragung zur Erteilung von evangelischem Religionsunterricht (gemäß Vereinbarung mit Evang.Kirche Berlin-Brandenburg, 2003)
- Neuapostolische Kirche: deutliche Unterscheidung zwischen Amt (Ordination, nur für Männer) und Beauftragung (zu Funktionen wie Bezirks- und Gemeindeleitung, Lehrtätigkeit oder Hilfsdienste).
- Charismatische Erneuerung und Pfingstbewegung: Beauftragung allenfalls zur Gemeindeleitung (ehrenamtlich) oder zum Prediger. Feste Strukturen werden zum Teil als Widerspruch gegenüber dem freien Wirken des Heiligen Geistes gesehen.
Beauftragungen im Alten und Neuen Testament
Bei fast allen Propheten berichtet die Bibel von einer ausdrücklichen Beauftragung durch die Stimme Gottes. Auch die Bestätigung einer solchen Berufung durch Ältere (etwa bei Samuel) oder durch eine Vision (z.B. bei Ezechiel) wird berichtet, sowie religiöse Aufträge an Könige.
Im Neuen Testament werden ebenfalls pastorale Aufträge deutlich, unter anderem in der Entsendung der Jünger in die Dörfer, die Jesus besuchen wollte, oder die Beauftragung des Simon Petrus, die künftige Kirche zu führen.
Einzelnachweise
- Pontifikale III (Ausgaben 1972 und 1994): De institutione Lectorum et Acolythorum, de admissione inter candidatos ad Diaconatum et Presbyteratum.
- Amtsblatt der Evang.Kirche Berlin-Brandenburg-schles.Oberlausitz, KABl. 2004/10 (zum Religionsunterricht).
- Deutsches Pfarrerblatt 6/2007, Ordination, Berufung und Beauftragung zu Wort und Sakrament im Ehrenamt.
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