- Berckheim (Adelsgeschlecht)
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Berckheim ist der Name eines alten, aus dem Elsass stammenden freiherrlichen Adelsgeschlechts, das zur schwäbischen Reichsritterschaft (Ritterkanton Neckar-Schwarzwald, seit 1751 auch Ritterkanton Ortenau) gehörte. Die französische Bestätigung des Freiherrenstandes erfolgte durch König Ludwig XV. in Compiègne am 6. August 1773.[1] Verschiedene Mitglieder des Geschlechts stiegen in Frankreich bzw. in Baden (Deutschland) in hohe politische und militärische Ämter auf. Mit Siegmund von Berckheim (1851-1927), ab 1903 badischer Gesandter in Berlin, wurde ein Zweig des Hauses im Jahre 1900 in den erblichen Grafenstand erhoben.
Inhaltsverzeichnis
Ursprung und Zweige
Das Geschlecht ist benannt nach seinem ursprünglichen Stammsitz Mittel-Berckheim im Elsass. Es war wahrscheinlich ein Zweig der Herren von Andlau, hatte mit diesen eine Erbvereinbarung und führte auch deren Stammwappen weiter. Urkundlich erscheint es unter seinem Namen erstmals zwischen 1163 und 1179 mit Ludovicus de Berchheim,[2] der wahrscheinlich die Trennung vom Hause Andlau begründete. Die ununterbrochene Stammreihe beginnt im Jahre 1323 mit Cunnemann. Dessen Sohn Cuno von Berckheim war unter König Rudolf von 1274 bis 1280 Landvogt im Unterelsass.
Die Familie teilte sich mit den drei Söhnen des Egenolf (Egenolph) III. von Berckheim (1552-1629) und dessen Frau Margaretha von Lichtenfels in drei Stämme. Wilhelm II. († 1665) begründete die ältere (evangelische) Linie zu Jebsheim, Hans Rudolph II. die mittlere Linie zu Krautergersheim, und Egenolf IV. († um 1639) die jüngere (katholische) Linie zu Rappoltsweiler. Die Linie zu Krautergersheim erlosch im Mannesstamm am 12. November 1787 mit dem Enkel ihres Begründers, Franz Samuel, französischer Oberst, Stettmeister zu Strassburg und Rektor der dortigen Universität.
Ein Zweig der älteren Linie kam als Folge der Französischen Revolution Ende des 18. Jahrhunderts nach Weinheim und erwarb später dort das Weinheimer Schloss.
Die jüngere Linie brachte mit Sigismond Frédéric de Berckheim (1775-1819) einen napoleonischen General hervor, der vom Kaiser am 9. März 1810 zum französischen Reichsbaron erhoben wurde. Sein Neffe Sigismond Guillaume de Berckheim (1819-1884) wurde ebenfalls französischer General und geriet 1870 bei Metz in deutsche Gefangenschaft. Aus der gleichen Linie stammte aber auch der badische Staatsminister Karl Christian von Berckheim (1774-1849).
Wappen
Das Wappen zeigt in Gold ein rotes Kreuz. Auf dem Helm mit rot-goldenen Decken auf viereckigem, golden verbrämtem roten Kissen eine goldene Ente.[3]
Bekannte Familienmitglieder
- Cuno von Berckheim, 1274-1280 Landvogt im unteren Elsass
- Hermann und Burckhard von Berckheim fielen auf Habsburger Seite in der Schlacht bei Sempach im Jahre 1386
- Karl Christian von Berckheim (1774-1849), 1812 badischer Staatsrat, 1813 Minister des Inneren, 1817 badischer Gesandter am Bundestag, 1821-31 badischer Staatsminister des Inneren, 1831 Großhofmeister
- Sigismond Frédéric de Berckheim (1775-1819), napoleonischen General und französischer Baron
- Christian Friedrich Gustav von Berckheim (1817–1889), badischer Staatsminister und Großhofmeister und Begründer des Exotenwalds in Weinheim,1. Sohn von Christian von Berckheim und seiner Ehefrau Auguste Elisabeth geb. von STUMM, Bankierstochter (Bankhaus Schmalz) aus Mannheim (1796 - 1876),Tochter von Christian Phillip von STUMM (1758 - 1828)und seiner Ehefrau AUGUSTA, geb. von Schmalz, Montanindustriellen Familie STUMM Saarland, Begründerin des Berckheimschen Stammgut Schloss Weinheim. http://www.geneall.net/W/per_page.php?id=1743523
- Sigismond Guillaume de Berckheim (1819-1884), französischer General, 2.Sohn von Christian von Berckheim und seiner Ehefrau Auguste Elisabeth geb. von STUMM, Bankierstochter (Bankhaus Schmalz) aus Mannheim (1796 - 1876), Tochter von Christian Phillip von STUMM (1758 - 1828)und seiner Ehefrau AUGUSTA, geb. von Schmalz, Montanindustriellen Familie STUMM Saarland, Begründerin des Berckheimschen Stammgut Schloss Weinheim.
- Siegmund von Berckheim, badischer Gesandter in Berlin, 1900 zum Grafen erhoben, Erbauer des Nordflügels und des Schlossturms des Weinheimer Schlosses erhielt die Burg Windeck Weinheim, als Dank für seine Verdienste um Baden vom badischen Großherzog zum Geschenk. Verheiratet mit Adolfine von Berckheim, geb.Baronin Wamboldt v. Umstadt, Adolfine Gräfin von Berckheim, zählte zur Zeit Ihres Gatten in Berlin, zu den schönsten Frauen von Berlin.
- Egewolf von Berckheim (1881–1915), deutscher U-Boot-Kommandant im Ersten Weltkrieg
- Philipp Constantin Graf Berckheim, (* 20. September 1924 Mannheim, † 6. Oktober 1984 Weinheim) Enkel von Siegmund Graf von Berckheim, Porsche-Rennfahrer in den 1950er Jahren, verheiratet mit Prinzessin Antoinette von Fürstenberg. Grablege Mausoleum, erbaut 1908 - 1913, im Schloßgarten Weinheim siehe auch http://www.gen-gen.ch/de-BERCKHEIM/Sigismond-Guillaume/83409
Einzelnachweise
- ↑ Gotha. Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser, 60. Jahrgang, 1910, S. 20
- ↑ Kopie im DeptsArchiv Straßburg, G 1308; Regesten der Bischöfe von Straßburg , Nr 595
- ↑ Gotha. Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser, 60. Jahrgang, 1910, S. 20
http://www.gen-gen.ch/von-STUMM/Christian-Philipp/1144611
Literatur
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon, Erster Band, Friedrich Voigt, Leipzig, 1859, S. 326-327
- François-Alexandre Aubert de La Chesnaye des Bois: Dictionnaire de la noblesse, contenant les généalogies, Band XV, Badier, Paris, 1786, S. 57-61)
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band I, Band 53 der Gesamtreihe, S. 323, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1972, ISSN 0435-2408
Weblink
- Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg, 1857, S. 588
- Wappen der Berkheim in Siebmachers Wappenbuch von 1701, Band 1, Tafel 192
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