- Ribeauvillé
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Ribeauvillé Region Elsass Département Haut-Rhin Arrondissement Ribeauvillé (Unterpräfektur) Kanton Ribeauvillé (Chef-lieu) Gemeindeverband Pays de Ribeauvillé Koordinaten 48° 12′ N, 7° 19′ O48.1952777777787.3183333333333252Koordinaten: 48° 12′ N, 7° 19′ O Höhe 252 m (188–989 m) Fläche 32,21 km² Einwohner 4.857 (1. Jan. 2008) Bevölkerungsdichte 151 Einw./km² Postleitzahl 68150 INSEE-Code 68269 Website http://www.ribeauville.net/ Ribeauvillé (deutsch: Rappoltsweiler; elsässisch: Rappschwihr; welsch: Ribovilai) ist eine Stadt in der französischen Region Elsass im Département Haut-Rhin mit 4857 Einwohnern (1. Januar 2008). Die Stadt ist Sitz der Unterpräfektur (frz. Sous-préfecture) des Arrondissements Ribeauvillé, Hauptort des Kantons Ribeauvillé und Sitz des Gemeindeverbandes Pays de Ribeauvillé.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Ribeauvillé liegt 15 Kilometer nordwestlich von Colmar am Ostrand der Vogesen am Talausgang des Strengbachs. Das Gemeindegebiet gehört zum Regionalen Naturpark Ballons des Vosges und erstreckt sich von der Rheinebene über die von Weinkulturen geprägte Vorbergzone bis auf den Gipfel des 992 m hohen Taennchel im Westen. Durch die Stadt verläuft die Elsässer Weinstraße (Route des Vins d'Alsace). Wenige Kilometer östlich liegt der Bahnhof Ribeauvillé an der Bahnstrecke Strasbourg–Basel.
Geschichte
Ribeauvillé wird erstmals 759 als Ratbaldouilare erwähnt; weitere Nennungen sind Ratbertouillare (768), Ratpoldesuilare (896) und Rapolswilre (1162). Auch der französische Ortsname wird schon im späten Mittelalter genannt (1344 Ribauvillers). 1290 ist Ribeauvillé erstmals als Stadt bezeugt. Seit 1038 sind die Herren zu Rappoltstein urkundlich fassbar, die bis 1673 die Rechte der Stadtherren ausübten. Nach deren Aussterben fiel die Herrschaft Rappoltstein (Ribeaupierre) und mit ihr die Stadt an Pfalz-Birkenfeld, ab 1734 Pfalz-Birkenfeld-Zweibrücken. 1680/81 kamen die Stadt und die Herrschaft Rappoltstein vom Heiligen Römischen Reich unter die Souveränität Frankreichs, jedoch wurde die französische Verwaltung erst im Zuge der Auflösung der Feudalherrschaften mit der französischen Revolution 1789 eingeführt und dies 1801 auch völkerrechtlich sanktioniert.
Von 1871 bis 1918 war die Stadt Verwaltungssitz des elsässisch-lothringischen Kreises Rappoltsweiler.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 Einwohner 4314 4137 4282 4506 4774 4929 4916 Stadtbild
Die Altstadt von Ribeauvillé zeichnet sich durch zahlreiche Häuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert aus. Dominierende mittelalterliche Baudenkmäler sind die Pfarrkirche St.Grégoire-le-Grand und der Metzgerturm (Tour des Bouchers; beide aus dem 13. Jahrhundert). Überragt wird der Ort von den drei Burgruinen Ulrichsburg (Stammsitz der Herren zu Rappoltstein), Girsberg und Hohrappoltstein.
Wirtschaft
Wegen seiner reizvollen landschaftlichen Lage an der Weinstraße, der Nähe zu den Vogesen und der zahlreichen Baudenkmäler ist Ribeauvillé ein beliebtes Ausflugsziel, der Fremdenverkehr daher ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Eine wichtige Rolle spielen auch der Weinbau (auf 321 Hektar Rebfläche) und die Gastronomie. In der Stadt ist ferner der Mineralwasserabfüller Société des Eaux (Markenname „Carola“) ansässig. Der japanische Elektronikkonzern Sony hat in Ribeauvillé eine Niederlassung.
Brauchtum
Am ersten Sonntag im September ist Ribeauvillé bis heute Schauplatz eines traditionellen Fests, des „Pfifferdaj“ (Fête des Ménétriers, auch Jour des Fifres; dt. Pfeifertag), an dem Straßenmusikanten aus der gesamten Region ihrem einstigen adligen Schutzherrn, dem Seigneur de Ribeaupierre, den Treueid bestätigen (siehe auch Pfeiferrecht).
Umgebung
In den Bergen westlich der Stadt liegen die aus einer Einsiedelei hervorgegangene Wallfahrtskirche Notre-Dame de Dusenbach, die Klosterruine Sylo und die Burgruine Bilstein. Auf dem Gipfelgrat des Taennchel befinden sich neben mehreren interessanten Felsformationen vor allem die Reste der rätselhaften „Heidenmauer“ (Mur païen), einer 2,3 km langen Befestigungsanlage unbekannten Alters. Weitere lohnende Ausflugsziele in der näheren Umgebung sind die imposante Burganlage der Haut-Kœnigsbourg (Hohkönigsburg), die Montagne des Singes (Affenberg; eingehegter Wald mit aus dem Atlasgebirge angesiedelten Berberaffen) und die Volerie des Aigles (Greifvogelwarte), jeweils nahe Kintzheim gelegen. Unweit liegen auch die Fremdenverkehrsorte Riquewihr und Zellenberg.
Söhne und Töchter der Stadt
- Philipp Jacob Spener (1635–1705), lutherischer Theologe und Heraldiker
- Johann Baptist Wendling (1723–1797), Komponist
- Friedrich Michael von Pfalz-Birkenfeld (1724–1767), Pfalzgraf
- Sigismund Friedrich von Berckheim (1775–1819), französischer General
- André Friedrich (1798–1877), Zeichner, Bildhauer und Lithograph
- Carl August von Steinheil (1801–1870), Physiker und Astronom
- Maurice Lévy (1838–1910), Mathematiker, Physiker und Ingenieur
- Paul Winter (1906–1992), französischer Leichtathlet
- Eric Schlumberger (* 1932), Maler und Filmemacher, lebt zurückgezogen in Ribeauvillé. Er war einer der Produzenten des Films Z
- Claude Leron (* 1944), Catch-Europameister, verbrachte seine Kindheit in Ribeauvillé
Städtepartnerschaft
Mit Landau in der Pfalz besteht seit 1960 eine Städtepartnerschaft.
Weblinks
Commons: Ribeauvillé – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Ribeauvillé in der Topographia Alsatiae (M. Merian) – Quellen und Volltexte- Impressionen aus Ribeauvillé und Umgebung
- Informationen für Touristen
- Notre-Dame de Dusenbach (frz.)
Gemeinden im Kommunalverband Pays de RibeauvilléAubure | Beblenheim | Bennwihr | Bergheim | Guémar | Hunawihr | Illhaeusern | Mittelwihr | Ostheim | Ribeauvillé | Riquewihr | Rodern | Rorschwihr | Saint-Hippolyte | Thannenkirch | Zellenberg
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