- Bischdorf (Radlau)
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Bischdorf
Biskupice
Hilfe zu WappenBasisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Oppeln Landkreis: Olesno Gmina: Radlau / Radłów Geographische Lage: 50° 57′ N, 18° 28′ O50.94861111111118.474444444444Koordinaten: 50° 56′ 55″ N, 18° 28′ 28″ O Einwohner: 435 (1. Juni 2007)
Postleitzahl: 46-331 Telefonvorwahl: (+48) 34 Kfz-Kennzeichen: OOL Wirtschaft und Verkehr Nächster int. Flughafen: Kattowitz Verwaltung (Stand: 2010) Schulze: Stefan Rudolf Adresse: Biskupice 68
46-324 BiskupiceBischdorf (polnisch Biskupice) ist ein rund 400 Einwohner zählendes Dorf im Powiat Oleski der Woiwodschaft Oppeln in Polen. Als Schulzenamt gehört es der zweisprachigen Landgemeinde Radlau / Radłów an.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Das Straßendorf Bischdorf liegt im Nordosten der Woiwodschaft Oppeln, etwa 8 Kilometer nordöstlich der Kreisstadt Olesno (Rosenberg O.S.) und rund 45 km nordwestlich von Częstochowa (Tschenstochau) auf der Schlesischen Hochebene, in der historischen Region Oberschlesien.
Geschichte
Das Bestehen einer Kirche ist in Bischdorf seit dem 14. Jahrhundert nachgewiesen.[1] Das Kirchdorf gehörte im 17. Jahrhundert zur Parochie Sternalitz, danach war es Filiale von Kostellitz. 1757 wurde schließlich eine eigene Pfarrei Bischdorf gegründet, die jedoch aufgrund von Streitigkeiten zwischen dem Pfarrer und der Bevölkerung bald darauf mit dem Interdikt belegt wurde, so dass sie bis 1896 ohne Ortspfarrer war.[2]
Bischdorf war 1526 mit Böhmen an Habsburg gefallen und 1742 mit dem Großteil Schlesiens preußisch geworden. 1787 gründete der damalige Grundherr Christian Gottlieb Graf von Jordan ein evangelisches Kirchspiel Bischdorf, das den Rosenberger Kreis umfasste. Die Errichtung eines Pfarrhauses, einer evangelischen Schule und schließlich 1872 einer Konfirmandenschule machten den Ort, in dem 1872 rund 120 Evangelische wohnten, selbst zu einem kleinen Zentrum des Protestantismus im katholischen Oberschlesien. Damals gehörte das Dorf dem preußischen König, der auch das Patronat über die Kirche innehatte.[3]
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde 1921 in Oberschlesien eine Volksabstimmung über die weitere staatliche Zugehörigkeit abgehalten, die von gewaltsamen Auseinandersetzungen begleitet wurde. In Bischdorf wurden 260 Stimmen für den Verbleib bei Deutschland abgegeben, 246 stimmten für die Angliederung an Polen – Bischdorf verblieb in der Weimarer Republik.[4]
Bis 1945 war Bischdorf Teil des Landkreises Rosenberg O.S. und bildete einen eigenen Amtsbezirk.[5]
Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Bischdorf unter polnische Verwaltung gestellt und in Biskupice umbenannt. Die meisten evangelischen und einige katholische deutsche Bewohner waren geflohen oder wurden vertrieben. So konnte sich in der Gegend eine deutschstämmige Minderheit halten. Dem polnischen Minderheitengesetz von 2005 entsprechend wurde die Gemeinde Radlau, der Bischdorf als Schulzenamt angehört, 2006 offiziell zweisprachig und führte 2007 zweisprachige Ortsbezeichnungen ein.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen von Bischdorf nach dem jeweiligen Gebietsstand (inkl. Gutsbezirk):[6]
Jahr Einwohner 1844 520 1855 575 1861 595 1885 672 Jahr Einwohner 1910 1.050 1925 1.010 1933 1.041 1939 1.856 Sehenswürdigkeiten
- Die katholische Pfarrkirche St. Hyazinth (kościół św. Jacka) war bis 1946 ein evangelisches Gotteshaus. Mit dem barocken Steinbau wurde am 3. November 1784 begonnen – die Einweihung erfolgte am 3. November 1787.[3] Das Innere verfügt über eine barocke Ausstattung des 18. Jahrhunderts, bestehend aus Altar, Kanzel und Figuren der Heiligen Johannes Nepomuk und Nikolaus.[1]
- Die Schrotholzkirche St. Hedwig (kościół św. Jadwigi Śląskiej) war die alte Pfarrkirche Bischdorfs und ist auf dem örtlichen Friedhof gelegen. Sie wurde 1718 vom Krakauer Zimmermann Jan Mixa[7] anstelle eines Vorgängerbaus aus dem 14. Jahrhundert errichtet.[1] An den Frontturm, der von einem barocken Turmhelm bekrönt wird, schließt sich das Langhaus mit drei Fensterachsen an, auf dessen schindelgedecktem Dach ein ebenfalls barocker Dachreiter ruht. Den niedrigeren, dreiseitig geschlossenen Chor gliedern zwei Fensterachsen. Das Innere ziert ein barocker Hochaltar von 1734. Die Kirche ist eine Station des Kulturwegs der hölzernen Sakralarchitektur (Szlak Drewnianego Budownictwa Sakralnego).
- Um die Mitte des 18. Jahrhunderts wurde auch die barocke Bebauung des örtlichen Guts errichtet und ist von einem Park mit Lindenallee umgeben.[1]
Verweise
Weblinks
Commons: Bischdorf – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ a b c d Sehenswürdigkeiten im Powiat Olesno auf: powiatoleski.pl, abger. am 10. September 2008
- ↑ Diözese Opolska auf: diecezja.opole.pl, abger. am 10. September 2008
- ↑ a b Protestanten in Biskupice auf: lasowice.eu, abger. am 10. September 2008
- ↑ Die Volksabstimmung in Oberschlesien 1921. abger. am 11. Oktober 2009
- ↑ Amtsbezirk Bischdorf. auf: territorial.de, abger. am 24. September 2008
- ↑ Quellen der Einwohnerzahlen:
- ↑ Biskupice: St. Hedwig auf: dziedzictwo.ekai.pl, abger. am 10. September 2008
Schulzenämter: Bischdorf / Biskupice – Ellguth / Ligota Oleska – Friedrichswille / Kolonia Biskupska – Kostellitz / Kościeliska – Neu Karmunkau / Nowe Karmonki – Radlau / Radłów – Sternalitz / Sternalice – Wichrau / Wichrów – Wollentschin / Wolęcin
Weitere Dörfer: Alt Karmunkau / Stare Karmonki – Psurow / Psurów – Strassenkrug / Biskupskie Drogi
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