- Familienbrauerei Ernst Bauer
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Die Familienbrauerei Ernst Bauer KG war eine Privatbrauerei in Leipzig. Das Logo zeigte den Turm des Neuen Rathauses.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Braurechte wurden von Friedrich August, König von Sachsen, am 10. Januar 1827 erteilt, die Brauerei wurde unter dem Namen Brauerei zur Stadt Altenburg, Traug. Heinr. Reinwarth, gegründet.
1852 wurde der Standort Täubchenweg in Leipzig bezogen. Seit dieser Zeit wurde hier in denkmalgeschützten Gebäuden nach dem traditionellen Brauverfahren gebraut. Als Brauerei Bauer firmierte das Unternehmen ab 1881, zunächst als Brauerei Ernst Louis Bauer, ab 1921 als Brauerei Ernst Bauer KG. Beliebt war schon von alters her die Gaststätte auf dem Brauereigelände an der Ecke Täubchenweg/Kurze Straße (seit 2001 Spohrstraße).
1935 wurde ein turmartiges Sudhaus errichtet, das für die bauliche Erscheinung der Brauerei charakteristisch wurde und auch später in ihrem Namen auftauchen sollte.
In der DDR wurde die Brauerei 1972 verstaatlicht und unter den Namen VEB Brauerei Turmquell bzw. ab 1974 als VEB Turmbräu Leipzig weiter betrieben. 1984 erfolgte die Eingliederung in das VEB Getränkekombinat Leipzig.
Nach der Wende wurde die Brauerei 1992 reprivatisiert und firmierte nun unter dem Namen Leipziger Familienbrauerei Ernst Bauer GmbH.[1]
Jeder einzelne Biersud wurde auch nun immer noch separat nach der Hauptgärung in Gärbottichen mehrere Wochen lang in tiefen kalten Kellern gelagert. Die Brauerei besaß auch eigene Brunnen im Muldental. Alljährlich Ende September war es ein Traditionserlebnis, wenn die Brauerei Bauer mit einem historischen mit Holzfässern beladenen Pferdegespann am alten Rathaus vorfuhr, um mit einem prominenten Leipziger das erste Bockbier der neuen Saison anzuzapfen.
2008 wurde die Produktion am Täubchenweg in Leipzig wegen baulicher Mängel durch das Leipziger Gesundheitsamt gestoppt. Seitdem wurde die Produktion als Lohnbrauerei im Hartmannsdorfer Brauhaus des Mittweidaer Löwenbräu fortgeführt. 2010 erwarb Löwenbräu schließlich alle Rechte an Markennamen und Rezepturen.[2]
Der 2009 verstorbene Inhaber und Geschäftsführer Hans Bauer repräsentierte die achte Generation der bierbrauenden Familie.
Produkte
Neben verschiedenen Biersorten stellte die Brauerei auch alkoholfreie Getränke her, wie Quick-Cola und rote Fassbrause. Letztere war eine Art Himbeerlimonade. Nachdem dieses Produkt nach der Wiedervereinigung vom Markt verschwand, eine Nachfrage aber immer noch vorhanden war, griff das Unternehmen als erstes das Produkt wieder auf und bot es auf dem sächsischen Markt an.
Weiternutzung der Gebäude
Nach Jahren des Leerstands hat 2010 ein Investor das Gelände mit der Absicht erworben, darauf Wohnungen einzurichten. Dabei sollen die alten Gebäude wie Sudhaus und Kühlturmgebäude aber nicht verschwinden. In den vier denkmalgeschützen Bestandsgebäuden der ehemaligen Brauerei sollen insgesamt 43 Wohnungen mit Tiefgarage im ehemaligen Bierkeller und Grünflächen und Gärten im Hof entstehen. Der Umbau hat begonnen.
Einzelnachweise
- ↑ Historisches Brauereiverzeichnis Deutschland der Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen ab ca. 1900 des IBV Internationaler Brauereikultur-Verband e.V., 1995, IBV-Eigenverlag, Stuttgart
- ↑ LVZ vom 31. August 2011, S. 20
Weblinks
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