John Bukovsky

John Bukovsky

John Bukovsky SVD (* als Jan Bukowski 18. Januar 1924 in Cerová, Slowakei; † 18. Dezember 2010 in Techny, Illinois, USA) war ein römisch-katholischer Ordensgeistlicher und vatikanischer Diplomat.

Leben

John Bukovsky trat in Nitra der Ordensgemeinschaft der Steyler Missionare bei. Aufgrund der politischen Verfolgung in seinem Heimatland siedelte er nach seinem Philosophiestudium im Jahre 1947 in die Vereinigte Staaten und beendete sein theologisches Studium. Am 3. Dezember 1950 empfing er in Techny, dem Zentrum der amerikanischen Steyler Missionare bei Chicago, die Priesterweihe. Er war zunächst im priesterlichen Dienst und erwarb zudem 1952 ein Lizentiat in Theologie an der Katholischen Universität von Amerika in Washington. Von 1952 bis 1954 war er Professor für Heilige Schrift im Ordensseminar in Techny; er galt als Experte für die griechischen und hebräischen Übersetzungen. Von 1954 bis 1956 studierte er Exegese am Päpstlichen Bibelinstitut. Bis 1967 war er in der Forschung und Lehre in Techny tätig. 1967 wurde er Rektor der Ordenshochschule in Techny und kurz darauf in das Generalkapitel des Ordens in Rom berufen. Er war ab 1968 Berater des Heiligen Stuhls in seinen Beziehungen mit der Tschechoslowakei und ab 1973 im Staatssekretariat des Vatikans für die Beziehungen mit der Tschechoslowakei, Rumänien, Bulgarien und Albanien tätig. Er arbeitete insbesondere mit den später zu Kardinälen erhobenen Agostino Casaroli und Luigi Poggi zusammen und begleitete beide oftmals in das Rumänien der 1970er Jahre und andere, damals kommunistisch regierte osteuropäische Länder.[1]

Am 18. August 1990 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Titularerzbischof von Tabalta und zum Apostolischen Nuntius in Rumänien. Am 13. Oktober 1990 empfing er von Kardinalstaatssekretär Agostino Casaroli im Petersdom die Bischofsweihe; Mitkonsekratoren waren Casarolis Nachfolger, Angelo Sodano, und Francesco Colasuonno, Apostolischer Delegat in Russland. In Rumänien kümmerte er sich nach dem Sturz des Kommunismus vor allem um die Herstellung diplomatischer Beziehungen zwischen dem Vatikan und Rumänien sowie um die Sicherung von Vermögenswerten der Griechisch-Katholischen Kirche.

1994 wechselte Bukovsky als Apostolischer Nuntius bei der Russischen Föderation nach Moskau. Hier führte er die von Colasuonno begonnenen Schritte zur Errichtung einer katholischen Kirchenhierarchie in Russland fort und weihte die Bischöfe Jerzy Mazur und Clemens Pickel. Ihm gelang es, das Priesterseminar in Sankt Petersburg wiederzueröffnen.

Sein altersbedingtes Rücktrittsgesuch nahm der Papst mit Wirkung vom 29. Januar 2000 an. Seinen Ruhestand verbrachte Bukovsky zunächst in Wien, später im Zentrum seines Ordens in Techny, wo er auch starb. Er wurde in Cerová in der Slowakei bestattet.[2]

2006 veröffentlichte er seine Autobiographie „Spomienky spoločníka“ in slowakischer Sprache.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nachruf von Radio Vatikan vom 20. Dezember 2010 (rumänisch)
  2. Todesmeldung (polnisch)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Pope John Paul II — John Paul II John Paul II in 1993 Papacy began 16 October 1978 Papacy ended 2 April 2005 ( 1000000000000002600000026 years, 1000000 …   Wikipedia

  • Miroslav Bukovsky — (born Czechoslovakia) is one of Australia s leading jazz trumpeters and composer/arrangers. He has won the Jazz Action Society s Jazz Composers Competition several times and also teaches and does session work. He won an ARIA Award for Best Jazz… …   Wikipedia

  • Буковски, Джон — В Википедии есть статьи о других людях с такой фамилией, см. Буковски. Джон Буковски John Bukovsky Представитель Святого Престола в Москве 24 декабря …   Википедия

  • Décès en décembre 2010 — Décès 1992 | 1996 | 1997 | 1998 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 Décès en 2010 : ← Janvier Février Mars Avril Mai …   Wikipédia en Français

  • Deaths in December 2010 — Contents 1 December 2010 1.1 31 1.2 30 1.3 29 …   Wikipedia

  • Nekrolog 4. Quartal 2010 — Nekrolog ◄◄ | ◄ | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 Nekrolog 2010: 1. Quartal | 2. Quartal | 3. Quartal | 4. Quartal Weitere Ereignisse | Nekrolog (Tiere) | Filmjahr 2010 |… …   Deutsch Wikipedia

  • Tabalta (Titularbistum) — Tabalta ist ein Titularbistum, zurückgehend auf ein ehemaliges Bistum der römisch katholischen Kirche in der gleichnamigen antiken Stadt Tabalta in der römischen Provinz Byzacena bzw. Africa proconsularis in der Sahelregion von Tunesien.… …   Deutsch Wikipedia

  • Clemens Pickel — (* 17. August 1961 in Colditz, Sachsen) ist römisch katholischer Bischof von St. Clemens in Saratow. Leben Nach dem Studium der Katholischen Theologie und Philosophie am Philosophisch Theologischen Studium in Erfurt wurde Clemens Pickel am 19.… …   Deutsch Wikipedia

  • Francesco Colasuonno — Francesco Kardinal Colasuonno (* 2. Januar 1925 in Grumo Appula, Provinz Bari, Italien; † 31. Mai 2003 ebenda) war Apostolischer Nuntius in Italien und San Marino. Leben Colasuonno besuchte das Priesterseminar von Bari und empfing am 28.… …   Deutsch Wikipedia

  • Буковски Д. — Его Высокопреосвященство архиепископ Джон Буковски, ( р.18 января 1924, Словакия) Титулярный архиепископ Табалта. Содержание 1 Биография 2 Примечания 3 См. также 4 …   Википедия

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”