- Burg Königsberg (Biebertal)
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Burg Königsberg Entstehungszeit: Mitte bzw. zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts Burgentyp: Höhenburg, Gipfellage Erhaltungszustand: Mauerreste Ständische Stellung: Landgrafen Ort: Biebertal-Königsberg Geographische Lage 50° 38′ 40,8″ N, 8° 32′ 7,9″ O50.6446722222228.5355388888889Koordinaten: 50° 38′ 40,8″ N, 8° 32′ 7,9″ O Burg Königsberg wurde auf einem Gipfel über dem Ortsteil Königsberg der Gemeinde Biebertal im Landkreis Gießen in Hessen in der Mitte bzw. in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts von den Grafen von Solms erbaut.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Vermutlich wurde die Gipfelburg von Graf Marquard von Solms (1225–55) zur Sicherung einer alten Straße und zur Kontrolle des Herrschaftsgebietes erbaut. Um 1250 wurde die Grafschaft in die Territorien Solms-Königsberg (bis 1363), Solms-Burgsolms (bis 1416) und Solms-Braunfels geteilt. Bald darauf bildete sich, vermutlich durch die Entfernung zu den südlicheren Besitzungen, eine gesonderte Linie der Familie, denn Marquards Sohn, Graf Reinbold von Solms (1255–73), nannte sich 1257 (und erneut 1266) Graf von Cunigesberg[1].
Durch die hessenfreundliche Politik dieser Linie war das Verhältnis zu den Vettern von Braunfels und Burgsolms stets gespannt. Die Wichtigkeit als Stützpunkt verlor Burg Königsberg immer mehr, sodass in den Jahren 1321 bis 1323 unmittelbar gegenüber vom Königsberg die Burg Hohensolms erbaut wurde.
1331 öffnete Graf Philipp von Solms dem Mainzer Stiftsverweser Erzbischof Balduin von Trier seine Burgen Solms und Königsberg[2]. 1350 erwarb Landgraf Heinrich II. die Burg für 2000 Gulden[3]. Der Landgraf durfte bis zu seinem Tod auf der Burg leben. Mit ihm starb im Jahr 1364 die Linie der Solms-Königsberger aus. Die Burg selbst wurde mit Burgmannen besetzt und somit Sitz eines hessischen Amtes.
Die Burg war 1468–1517 wieder den Grafen von Solms verpfändet.
1500 wurde die Siedlung, die neben der Burg entstanden war, erstmals urkundlich als "Stadt" genannt. Im Dreißigjährigen-Krieg (1647) wurden Stadt und Burg von schwedischen Truppen niedergebrannt. 1820/27 wurde das Amt Königsberg aufgehoben. Danach hatte eine Oberförsterei ihren Sitz auf dem "Schloss". Im Jahr 1840 bestand die Burg noch aus einem Amtshaus mit Anbau, einer Amtsscheuer, einer Zehntscheuer, einem Fruchtspeicher und zwei Schweineställen. Die Stadt Königsberg kaufte diese Gebäude dem Fürsten von Braunfels ab und ließ sie im Jahr 1873/74 abreißen, da sie baufällig geworden waren. Die Steine aus dem Abriss konnten von Privatleuten verwendet werden.
Das Gelände wurde mit allen Bauresten 1922 vom Fürsten zu Solms-Lich für 2000 Goldmark an den Lehrer Christian Haibach verkauft. Lehrer Hermann Tamschick plante den Aufbau eines zweistöckigen, villenartigen Gebäudes, wobei ihm der Konservator am Bauamt Gießen zur Auflage machte, ein "schlossähnliches" Gebäude zu erstellen. So entstand auf den geblieben hohen Stützmauern, den Kellergewölben, dem Stück Ringmauer mit dem Rundturmrest und den Fundamentresten des Palas ein zweistöckiges Wohnhaus, welches heute als "Schloss" bezeichnete wird.
Von der einstigen Gipfelburg sind noch die kreisförmige Zwinger- und Ringmauern erhalten.
Literatur
- Burg Königsberg und die Burgsiedlung. In: Heimat an Lahn und Dill 17, 1970, S. 3–4.
- Julius Brumm: Königsberg in Nassau. In: Nassovia 15, 1914.
- Willi Görich: Burg Königsberg südlich Hohensolms. In: Aus der Vergangenheit, Marburg 1952, Nr. 101
- Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen: 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Aufl. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 292.
Weblinks
Wikisource: Königsberg in Merians Topographia Hassiae – Quellen und Volltexte- Bürg Königsberg auf www.burgenlexikon.eu
- Tonia Simone Pöppler: Mittelalterliche Burgen, Schlösser und Ruinen im Kreis Gießen, Folge 7: Schloss Königsberg. In: Gießener Zeitung, 21.03.2009
- Geschichte von Königsberg auf www.biebertal.de
Einzelnachweise
- ↑ Valentin Ferdinand Guden: Codex diplomaticus exhibens anecdota Moguntiaca ius Germanicum, et S.R.I. Historiam illustrantia. Bd.1–3, Göttingen 1743–1751.
- ↑ Heinrich Otto (Bearb.): Regesten der Erzbischöfe von Mainz von 1289-1396, Erste Abteilung, Zweiter Band 1328-1353. ND der Ausgabe Darmstadt 1932–1935, Aalen 1976.
- ↑ Helfrich Bernhard Wenck: Hessische Landesgeschichte. Mit einem Urkundenbuch. 3. Bände. Frankfurt, Leipzig 1789–1803.
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