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Caransebeș
Karansebesch
Karánsebes
KaranšebešBasisdaten Staat: Rumänien Historische Region: Banat Kreis: Caraș-Severin Koordinaten: 45° 25′ N, 22° 13′ O45.42138888888922.221944444444Koordinaten: 45° 25′ 17″ N, 22° 13′ 19″ O Zeitzone: OEZ (UTC+2) Fläche: 73,58 km² Einwohner: 28.966 (1. Juli 2007) Bevölkerungsdichte: 394 Einwohner je km² Postleitzahl: 325400 Telefonvorwahl: (+40) 02 55 Kfz-Kennzeichen: CS Struktur und Verwaltung (Stand: 2008) Gemeindeart: Munizipium Gliederung: Caransebeș, Jupa Bürgermeister: Marcel Vela (PNL) Caransebeș (deutsch Karansebesch, ungarisch Karánsebes, kroatisch und serbisch Karanšebeš) ist eine Stadt im Kreis Caraș-Severin in der Region Banat im Südwesten Rumäniens.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Der Ort ist ein wichtiger Eisenbahnknoten mit Rangierbahnhof, gelegen an der Strecke Bukarest-Timișoara. Die Stadt liegt am Zusammenfluss von Temesch und Sebeș und ist die letzte Kommune vor dem Țarcu-Gebirge. Nach Westen hat sie direkten Kontakt mit dem Banater Gebirge.
Karansebesch lag an der ehemaligen österreichischen Banater Militärgrenze und hatte daher strategische Bedeutung.
In Karansebesch ist eine Niederlassung der Franziskanerinnen von Salzkotten beheimatet.
Geschichte
Archäologische Funde bezeugen die Existenz einer menschlichen Siedlung seit der Frühsteinzeit (35.000–10.000 v. Chr.) auf dem Gebiet des heutigen Caransebeș. Im Ortsteil Balta Sărată wurden Ausgrabungen aus der Jungsteinzeit getätigt. Aus der Bronzezeit rühren die Funde aus Dealul Mare (1100–1000 v. Chr.), während in Hallstatt Ausgrabungen aus der Eisenzeit (4. Jahrhundert v. Chr.) gemacht wurden.
Auf dem Gebiet der römischen Festung Tibiscum, sechs Kilometer von Caransebeș entfernt, wurden dakische Keramikstücke aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. ausgegraben.
Die archäologischen Funde sind im Museum für Ethnografie und des Grenzregiments auf dem General-Ioan-Dragalina-Platz, in dem Gebäude der ehemaligen Kaserne der Grenzwachen des Karansebescher Regiments untergebracht. Das Museum hat über 48000 Exponate, zu denen archäologische Funde, ethnographische Gegenstände, Kunstgegenstände, Dokumente und alte Bücher gehören.
Die erste bekannte urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1289, als König Ladislaus IV. von Ungarn die Festung besuchte. In den päpstlichen Steuerlisten wurde Karansebesch 1332 und 1337 als Opidum (Burg) erwähnt. 1419 besuchte König Sigismund die Stadt.
Im Jahre 1658 wurde Karansebesch von den Türken besetzt. Ab 1718 kam das Banat durch den Friedensvertrag von Passarowitz unter österreichische Herrschaft. Durch ein kaiserliches Dekret vom Jahr 1762 stellte die Kaiserin Maria Theresia die militärischen Einheiten für den Grenzschutz auf. 1768 wurde das Rumänisch - Banater Grenzregiment Nr.13 gegründet, das bis 1871 funktionierte. Im Jahre 1872 wurde Karansebesch zur Stadt erhoben. Nach 1919 war Caransebeș vorübergehend Verwaltungssitz des Raions Severin. 1995 wurde Caransebeș zum Munizipium erklärt.
Wirtschaft
Die günstige geografische Lage an der Kreuzung der Handelsstraßen, die Südosteuropa mit Westeuropa verbinden, führte dazu, dass Caransebeș sich schon sehr früh zu einem wichtigen Handelsknoten entwickelte. Der ungarische Historiker Pesty Frigyes erwähnte, dass Caransebeș im Jahr 1449 eine Handelsstadt ersten Ranges war. Bereits 1874 waren 21 Kaufleute und 39 Handwerker im Handelsregister eingetragen.
Im Jahre 1875 wurde der Bahnhof gebaut. Die Eisenbahnlinie nach Timișoara wurde 1876 und nach Orșova 1878 eingeführt. Der Güter- und Personenverkehr spielen eine wichtige ökonomische Rolle. 1979 wurde der Flughafen eröffnet.
Im Jahre 1885 wurde das erste Wasserkraftwerk in Europa und das zweite in der Welt von Schmidt und Dachler gebaut. Der elektrische Strom wurde in Caransebeș zwischen 1885 und 1888 eingeführt.[1]
Die industriellen Anfänge der Holzverarbeitung führen in Caransebeș auf das Jahr 1912 zurück, als die Mundus Gesellschaft gegründet wurde. Daraus entwickelte sich später das Holzverarbeitungskombinat Balta Sărată (Combinatul de prelucrare a lemnului Balta Sărată). Die Holzverarbeitungsindustrie und der Handel mit Holzerzeugnissen (Möbel -, Fass -, Parkett - und Sperrholzfabriken) haben eine große wirtschaftliche Bedeutung, desgleichen Backstein-, Ziegel- und Terrakottafabriken.
Der größte Teil der Bevölkerung arbeitet jedoch in der Landwirtschaft.
Der Tourismus ist der Wirtschaftszweig mit dem größten Entwicklungspotential und spielt eine bedeutende wirtschaftliche Rolle in der gesamten Region (Muntele Mic, Poiana Mărului, Țarcu-Gebirge).
Demografie
Die Bevölkerung setzte sich 2002 ethnisch wie folgt zusammen: 92,13 % Rumänen (26.074), 2,14 % Ukrainer (608), 2,01 % Roma (569), 1,87 % Deutsche (530), 1,18 % Ungarn (336) und Sonstige 1 %.
Nach Konfessionen ergibt sich folgende Bevölkerungsstruktur: 87,03 % gehören der Orthodoxen Kirche an, 4,86 % der Römisch-katholischen Kirche, 4,18 % den Baptisten, 2,24 % der Pfingstbewegung an und unter 1 % anderen Religionen.
Persönlichkeiten
- Dan Alexa (* 1979), Fußballspieler
- Nicolae Corneanu (* 1923), orthodoxer Metropolit
- Constantin Diaconovici Loga (1770–1850), Pädagoge
- René Fülöp Miller (1891–1963), Schriftsteller
- Johann von O’Brien (1775–1830), österreichischer Generalmajor mit irischen Wurzeln
- Julius Stürmer (* 1915), Maler deutscher Herkunft
- Wilhelm Klein (1850–1924), Archäologe
Bildergalerie
Siehe auch
Literatur
- Bona, Petru: Caransebes. Contributii istorice, Caransebeș , Muzeul judetean, 1989
- Müller, Edgar; Kaden, Josef: Geschichte der ev. Kirchengemeinde A. B. zu Caransebeș , Oravica 1937
Weblinks
- Bilder, Caransebeș heute
- Bilder, Das alte Caransebeș
- caransebes.ro, Die Stadt Karansebesch
- primaria-caransebes.ro, Primaria Caransebeș
- alpen-info.de, Alpeninfo Karansebesch
- episcopiacaransebesului.ro, Orthodoxe Kirchengemeinde Caransebeș
- banaterra.eu, Caransebeș - municipiu din județul Caraș - Severin
Einzelnachweise
- ↑ alpen-info.de, Die Stadt Karansebesch
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