Carl Mandelartz

Carl Mandelartz

Carl Mandelartz (Pseudonym: Carl Schanze, * 5. November 1908 in Duisburg; † 28. Juni 1982 in Kleinenberg; Westfalen) war ein deutscher Schriftsteller.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Carl Mandelartz absolvierte nach dem Besuch des Gymnasiums eine Musik- und Gesangsausbildung; zeitweise trat er als Sänger und Rezitator auf. Er studierte Literatur- und Theaterwissenschaft, Philosophie und Kunstgeschichte. Ab 1932 war er freier Schriftsteller und ab 1935 als Verfasser von Kunstkritiken Mitarbeiter einer Zeitung in Gotha. Nach seiner Entlassung veröffentlichte er eine Reihe von erzählenden Werken.

Bereits vor 1933 unterhielt Mandelartz Kontakte zum nationalsozialistischen Kampfbund für deutsche Kultur. Den Landesleiter dieses Kampfbundes in Duisburg, Willi Kelter, gab Mandelartz bei seiner Aufnahme in die Reichsschrifttumskammer als Bürgen an. Mandelartz wurde am 1. Mai 1937 NSDAP-Mitglied.

1945 war Carl Mandelartz Insasse eines französischen Kriegsgefangenenlagers, aus dem ihm 1946 die Flucht gelang. Er hielt sich zwei Jahre in Lützelbach im Odenwald auf, ehe er 1948 nach Duisburg zurückkehrte. Dort war er zeitweise Mitarbeiter des Kulturdezernenten. Ab 1949 wirkte er als Dozent für Literatur- und Theaterwissenschaft an der Essener Folkwangschule, ab 1950 war er Dramaturg am Stadttheater Duisburg. Von 1956 bis 1970 war Mandelartz Kulturreferent der Duisburger Kupferhütte. 1972 lehrte er als Gastdozent an der Universität Saarbrücken. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in dem westfälischen Ort Kleinenberg.

Carl Mandelartz' literarisches Werk umfasst Romane, Erzählungen und Theaterstücke. Mandelartz wurde 1968 mit der Mercator-Plakette der Stadt Duisburg und dem Österreichischen Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur ausgezeichnet; 1972 erhielt er ein Arbeitsstipendium des Landes Nordrhein-Westfalen.

Werke

  • Ruhrort. Duisburg 1937
  • Der Sumpf der Erkenntnis. Duisburg 1937
  • Diocletian. Essen 1939
  • Traumlandstreicher. Berlin 1940
  • Das innere Antlitz. Berlin 1942
  • Kleines Spaßvogelnest. Gütersloh 1943
  • Cordifer. Düsseldorf 1948
  • Till Eulenspiegel. Ratingen 1950
  • Tausendgülden-Unkraut. Basel [u.a.] 1953
  • Das Nachtmahl. Dortmund 1958
  • Die Weststraße. Duisburg 1970
  • Das Opfer von Melos. Dortmund 1972
  • Puritaner. Duisburg 1975
  • Der andere Alexius. Duisburg 1977
  • Die Dunkelkammer. Duisburg 1977
  • 100 Jahre Duisburger Sinfoniker. Duisburg 1977 (zusammen mit Wilm Falcke)
  • Gesicht und Maske. Duisburg 1978
  • Faust-Variationen. Duisburg 1981
  • Das Scheintotenkleid und andere Erzählungen. Duisburg 1983

Herausgeberschaft

Übersetzungen

  • Robert Bolt: Der kleine dicke Ritter. Düsseldorf 1963 (unter dem Namen Carl Schanze)

Literatur

  • Carl Mandelartz in siebzehn Porträts. Dortmund 1973
  • Dr. Jan-Pieter Barbian: Literaturpolitik im NS-Staat. Von der Gleichschaltung bis zum Ruin, Fischer-Verlag, 2010

Weblinks


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