- Centro Médico La Paz
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Das Centro Médico La Paz ist ein Krankenhaus in Bata, Äquatorialguinea.
Inhaltsverzeichnis
Hintergrund und Aufgabe
Im Auftrag der Regierung von Äquatorialguinea wurde das Haus von einem israelischen Architektenbüro gebaut. Für die Vergabe der Fußball-Afrikameisterschaft 2012 hatte die FIFA den Bau eines Krankenhauses verlangt. Außerdem soll im Juli 2011 der 17. Gipfel der Afrikanischen Union in Malabo stattfinden.
Das Haus wurde mit 120 Betten im Oktober 2007 unter israelischer Führung (IMS) eröffnet. Als Privat- und Referenzklinik ist es zwar nicht der allgemeinen Öffentlichkeit zugänglich; Zahnmedizin, Pädiatrie und Geburtshilfe sind für Einheimische aber außerordentlich günstig. Die Regierung übernimmt die Kosten für alle Notfälle und solche Patienten, die vom öffentlichen Hospital General in Bata oder von anderen Krankenhäusern zugewiesen werden. Ein Hubschrauberlandeplatz mit Nachtflugerlaubnis ermöglicht Patiententransporte von anderen Krankenhäusern (vor allem Malabo), den guineischen Inseln und nicht zuletzt von den Bohrinseln im Golf von Guinea.
Besonderheiten
Klima, Lage und Tropenkrankheiten, afrikanische Logistik und europäischer Export bedingen soviel Improvisation wie Eigenständigkeit. So werden im La Paz weder Morphin noch Opioide eingesetzt; dafür ist der Ketamin-Verbrauch zehnmal höher als in europäischen Häusern.
Sehr erfolgreich ist die systematische Tetanus-Impfung bei allen Unfallverletzten. Bei monatlich 1.200 Impfungen ist die Zahl infizierter Patienten (früher einer pro Woche) erheblich reduziert worden. Die Säuglingssterblichkeit liegt um ein Zehnfaches niedriger als sonst im Lande. Tropenerfahrene Ärzte aus aller Welt haben eine differenzierte Behandlung der endemischen Malaria nach eigenen Protokollen ermöglicht, die den Resistenzen und Altersgruppen Rechnung trägt. Die tropische Pyomyositis ist häufiger als Lepra oder Tollwut. In der Ambulanz werden monatlich etwa tausend Patienten behandelt. Die häufigsten Einweisungsgründe sind Malaria und Knochenbrüche.
Personal
Das Haus steht unter israelischer Leitung. Von den 390 Angestellten (Oktober 2010) sind 282 Guineer und 108 Expatriates, davon die meisten aus Israel und Südamerika. Renommierte Häuser wie Hadassah, Chaim Sheba und Assaf Harofeh schicken erfahrene Fachkräfte. Einige guineische Ärzte sind Residents im 1. oder 2. Weiterbildungsjahr.
Mit der Pflegeschule beteiligt sich das Haus an der Ausbildung einheimischer Pflegekräfte.
Klinik
Anaesthesiologie
- Notaufnahme und Schockraum
- Alle Narkoseformen und Nervenblockaden
- Intensivstation mit zwölf Betten, zwei Kinderbetten und vier Beatmungsplätzen
- Vier OP-Säle
Chirurgie
- Allgemein- und Viszeralchirurgie: Hernien, Leberabszesse, Ileus
- Neurochirurgie: Spinale Stenosen, Hydrozephalus
- Plastische Chirurgie: Verbrennungen, traumatische Hautdefekte
- Unfallchirurgie: Frakturen (inkl. Wirbelsäule), Knocheninfektionen, Klumpfuß
- Urologie: Prostatakarzinom und -hyperplasie, Urethrastriktur, Hydrozelen, Hypospadie, postpartale vesikovaginale Fisteln
Siehe auch: Distale Humerusfraktur, Pirogoff-Amputation
Gynäkologie und Geburtshilfe
Keine Onkologie, sonst alles, incl. Intrauterine Insemination[1] -
Innere Medizin
- Innere Medizin: Malaria und andere Infektionen, Diabetes mellitus, Hypertonie, Nierenversagen
- Dialyse mit vier (sechs) Plätzen
- Kardiologie: Herzinsuffizienz
- Neurologie: Schlaganfall, Meningitis, Epilepsie
Ophthalmologie
Vorderer Augenabschnitt: Katarakt, Glaukom, Verletzungen, Malaria
Pädiatrie und Neonatologie
Malaria, Infektionen[2], Endomyokardiale Fibrose, Frühgeborene unter 800 g
Zahnmedizin
Zahnerhaltung, Implantate
Sonstiges
- Blutbank (mit Hess Corporation)
- Labor
- Pathologie
- Pharmazie, Klinische Pharmazie
- Physiotherapie
- Radiologie: Röntgen, Computertomografie, Mammographie, Ultraschall
Anmerkungen
- ↑ Die infektionsbedingten Tubenverklebungen sind ein großes Problem
- ↑ 70 % der Neugeborenen kommen mit einer Syphilis zur Welt
Literatur
- Zohar Z, Rubin Y, Jimenez R, Stamler A: A modern new hospital in Western Africa. Critical Care Conference, Florenz 2009
Weblinks
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