Christoph Hopfengärtner

Christoph Hopfengärtner
Christoph Hopfengärtner, Meisterstück, 1790

Christoph Hopfengärtner (getauft 21. Juli 1758 in Stuttgart; † 1843 in Bern; heimatberechtigt in Niederhofen bei Rued) war ein Schweizer Ebenist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Sohn des Stuttgarter Hofschreiners Christoph Hopfengärtner, stammte aus der herzoglich-württembergischen Residenzstadt Stuttgart. Sein Onkel und Taufpate Johann Georg Hopfengärtner war Leibarzt des württembergischen Herzogs Carl Eugen. Über seine Ausbildung wurde bisher nichts bekannt. Er heiratete (vor 1785) Maria Oesch, die ihm drei Töchter schenkte. 1788 konnte er sich als Meistergeselle Franz Abraham Isenschmids in Bern niederlassen und erlangte hier 1790 die Meisterwürde[1]. Mit seinem Meisterstück schuf er eines der faszinierendsten in Bern gefertigten Möbel. Dieses ist an Präzision der Intarsien nicht zu überbieten. In gleicher Qualität schuf er später ein Bureau à cylindre mit einer zugehörigen Kommode. Das mechanische Zylinderbureau war eine Erfindung des französischen Hofebenisten Jean-François Oeben , die sich in Europa verbreitete. Hopfengärtner betrieb in Bern eine produktive, rentable und qualitativ beachtliche Möbelmanufaktur. Er war neben Mathäus Funk und Johannes Äbersold der letzte grosse Ebenist des Ancien Regime in Bern.

Seine älteste Tochter war mit dem Lenzburger Buchbinder Heinrich Halder verheiratet. Hopfengärtner sah vor, den Betrieb seinem Enkel Christoph Halder (1806-1854) zu übergeben. Spätestens in diesem Zusammenhang stand er mit dem Lenzburger Ebenisten Gottfried Hämmerli in Kontakt, der ein Sohn des Ebenisten Samuel Hämmerli (I.) war.

Die bedeutendste Sammlung von Werken Christoph Hopfengärtners befindet sich im Schloss Jegenstorf bei Bern.

Einzelnachweise

  1. Fischer 1959, S. 208.

Literatur

  • Hermann von Fischer: Wohnkultur des Alten Bern vom 17. bis 19. Jahrhundert im Schlosse Jegenstorf, Bern 1959.
  • Hermann von Fischer, Werner Bucher: Bernisches Mobiliar des Klassizismus von Christoph Hopfengärtner und Zeitgenossen. Valentin Sonnenschein (Katalog zur Ausstellung). Jegenstorf 1986.
  • Manuel Kehrli und Monika Bürger: Berner Schreibmöbel des 18. Jahrhunderts (Katalog zur Ausstellung). Jegenstorf 2008.

Werke

Weblinks


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