Schloss Jegenstorf

Schloss Jegenstorf

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Schloss Jegenstorf
Schloss Jegenstorf von Nordwesten

Schloss Jegenstorf von Nordwesten

Entstehungszeit: um 1200 / 1720
Erhaltungszustand: erhalten
Ort: Jegenstorf
Geographische Lage 47° 2′ 52″ N, 7° 30′ 34″ O47.0477777777787.5094444444445Koordinaten: 47° 2′ 52″ N, 7° 30′ 34″ O; CH1903: (605381 / 210752)
Schloss Jegenstorf (Schweiz)
Schloss Jegenstorf

Das Schloss Jegenstorf ist ein Schloss in der Gemeinde Jegenstorf im Kanton Bern, Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Todesjahr Bertholds II. von Zähringen (1111) wird in Veröffentlichungen über Schloss Jegenstorf oft als legendäres, jedoch nicht nachweisbares Datum der Erbauung der ursprünglichen Wasserburg genannt. Im 12. Jahrhundert besassen die Herren von Jegistorf, die Gefolgsleute der Zähringer waren, die Besitzung, später gingen Anteile an dieser Herrschaft in den Besitz der Familien Buwli, von Erlach, Frieso, Gloggner, von Schwanden, Spilmann, von Torberg und Zigerli über. Nachdem die Familie von Erlach ab 1519 alleinige Besitzerin war ging Jegenstorf 1584 an die Familie von Bonstetten und wurde an die von Wattenwyls vererbt. 1720 wurde die ursprüngliche Burg für Albrecht Friedrich von Erlach in einen barocken Landsitz umgebaut. Von 1758 bis 1934 gehörte das Schloss der Familie von Stürler und wurde von dieser 1913 bis 1916 gründlich renoviert. 1936 erwarb der Verein zu Erhaltung des Schlosses Jegenstorf das Anwesen, um es als Baudenkmal und Museum dem bernischen Volk zu erhalten. Das Schloss Jegenstorf war vom Herbst 1944 bis zum Sommer 1945 der Sitz des Oberbefehlshabers der Schweizer Armee im Zweiten Weltkrieg, General Guisan. 1955 gründete der Verein die Stiftung Schloss Jegenstorf, die seither Besitzerin der Domäne ist.

Sammlung

Seit 1936 ist das Schloss öffentlich zugänglich und gehört seit 1955 der Stiftung Schloss Jegenstorf. Sie unterhält das Museum für Bernische Wohnkultur vom 17. bis zum 19. Jahrhundert mit umfangreichen Sammlungen von Möbeln Mathäus Funks, seines Bruders Johann Friedrich Funk (I.) und dessen Sohn Johann Friedrich Funk (II.), Christoph Hopfengärtners, Johannes Äbersolds und Carl Franz Hossfelds. Von Mai bis Oktober finden jeweils Sonderausstellungen statt. Die Schlossräume beherbergen die grösste Ausstellung bernischer Porträts. Diese umfasst wichtige Werke der Maler Joseph Werner, Johannes Dünz, Johann Rudolf Huber, Jakob Emanuel Handmann, Johann Ludwig Aberli, Joseph Esperlin, Pierre-Nicolas Legrand und Johann Friedrich Dietler. Dauerausstellungen zum Dichter Rudolf von Tavel, dem Pädagogen und Ökonomen Philipp Emanuel von Fellenberg und der Ökonomischen Gesellschaft Berns ergänzen die Sammlungen. In den Schlossräumen befinden sich zahlreiche Berner Marmorkamine und Kachelöfen aus der ganzen Schweiz. Der letzte Schlossbesitzer Arthur von Stürler erwarb diese aus diversen Abbruch- oder Umbauobjekten. Die meisten der Kamineinfassungen (Rosenlaui-Marmor, Zwelütschinen-Marmor, Merligen-Marmor) stammen aus der Werkstatt Johann Friedrich Funks (I.).

Quellen

Literatur

  • Manuel Kehrli, Monika Bürger: Berner Schreibmöbel des 18. Jahrhunderts. Stiftung Schloss Jegenstorf, Jegenstorf 2008 (Ausstellungskatalog, Schloss Jegenstorf, 10. Mai – 12. Oktober 2008).
  • Manuel Kehrli e. a. : Schloss Jegenstorf. Von der Burg zum Schloss. Schloss Jegenstorf im Wandel der Jahrhunderte. Stiftung Schloss Jegenstorf, Bern 2004, ISBN 3-9522728-1-7.
  • Toni P. Labhart, Manuel Kehrli: Kamine aus bernischen Marmoren. Schloss Jegenstorf. Stiftung Schloss Jegenstorf, Bern 2003, ISBN 3-9522728-0-9.
  • Hans A. Haeberli: Aus der Besitzergeschichte des Schlosses Jegenstorf. Nachzeichnung und Katalog der Ausstellung zum 50jährigen Bestehen des Vereins Schloss Jegenstorf. 1936–1986. Stiftung und Verein Schloss Jegenstorf, Jegenstorf 1986.
  • Mario Marguth: Das Schloss Jegenstorf als Kommandoposten des Generals, in: Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde, Bern, Jg. 7 (1945), S. 244-248 online

Weblinks

 Commons: Schloss Jegenstorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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