Dimosia Epichirisi Ilektrismou

Dimosia Epichirisi Ilektrismou
Dimosia Epichirisi Ilektrismou
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Rechtsform Öffentliches Unternehmen
ISIN GRS434003000
Sitz GriechenlandGriechenland Griechenland, Athen
Umsatz 5,822 Mrd. EUR (2010)
Branche Energieversorgung
Website www.dei.gr
Windkraftanlage auf Kos

DEI (griechisch Δημόσια Επιχείρηση Ηλεκτρισμού (ΔΕΗ), Dimosia Epichirisi Ilektrismou, englisch Public Power Corporation) ist die staatliche Stromgesellschaft und der größte Energieversorger Griechenlands. Das Unternehmen ist im Athex Composite Share Price Index an der Athener Börse gelistet.

Inhaltsverzeichnis

Privatisierung und Börsengang

Der Energieversorger Dimosia Epichirisi Ilektrismou (DEI) wurde im Jahre 1950 gegründet. Die Deregulierung des griechischen Strommarktes erfolgte im Februar 2001. Am 1. Januar 2001 wurde sie in eine griechische Aktiengesellschaft S.A. umgewandelt. Der Börsengang an die Athener Börse und an die London Stock Exchange erfolgte am 12. Dezember 2001. [1] Am 1. Dezember 2002 wurden weitere 13,2 Prozent und am 2. Oktober 2003 weitere 15,73 Prozent der Aktien an die Börse gebracht. [2]

Die Aktionärsstruktur zum 30. November 2004: [3]

  • 51,12 % Griechischer Staat
  • 45,07 % Streubesitz (einschließlich institutionelle Anleger)
  • 3,81 % PPC Pensionsfonds

Zur Sanierung des griechischen Staatshaushalts ist geplant, die staatliche Beteiligung auf 34 % zurückzuführen. Die Beschäftigten, die nach einer solchen weiteren Privatisierung Entlassungen befürchten müssen, wehren sich dagegen mit Streiks, die bereits zu zahlreichen kontrollierten mehrstündigen Stromabschaltungen geführt haben [4]

Kraftwerke

DEI betreibt in ganz Griechenland Kraftwerke. Zumeist handelt es sich um Ölkraftwerke. In Athen betreibt DEI ein mehrere Fußballfelder großes Ölkraftwerk. Seit Kurzem baut DEI auf sehr windreichen Inseln auch Windkraftwerke.

DEI betreibt zwei große Lignit-Braunkohleminen in Ptolemaida und Megalopolis, an denen auch große Braunkohlekraftwerke betrieben werden. Im Jahre 2007 wurden 63,4 Mio. Tonnen Lignit-Braunkohle abgebaut. Die Braunkohlekraftwerke produzieren ein Drittel der elektrischen Energie in Griechenland.[5]

Mitte 2002 wurde ein Kraftwerk in Komotini mit 485 MW, im Jahre 2003 in Florina mit 330 MW und im Jahre 2006 in Laurion der 5.block mit 385 MW in Betrieb genommen. [6]

DEI hat am 12. Februar 2009 ein Joint Venture mit dem griechischen Baukonzern Halyvourgiki SA geschlossen, nach dem dieser zwei Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von 880 MW errichten soll. PPC hält 49 Prozent am Gemeinschaftsunternehmen. [7]

Erneuerbare Energien tragen erst zwölf Prozent zur Stromerzeugung bei. DEI hat aber das Tochterunternehmen PPC Renewables SA gegründet und setzt verstärkt auf Erneuerbare Energien. Bis 2020 sollen es bereits 40 Prozent sein. Dabei setzt die Regierung vor allem auf Sonnenenergie. Aktuell sind Photovoltaik-Kraftwerke mit einer installierten Leistung von 85 Megawatt am Netz. Bis 2020 sollen es 2200 Megawatt sein. In Ptolemaida ist eines der weltweit größten Solarkraftwerke geplant.[8]

Kritik

DEI ist vor allem durch seine Benutzung von Öl- und Kohlekraftwerken in Touristenmetropolen in die Kritik geraten. Sie betreibt die beiden emissionsreichsten Kohlekraftwerke in Europa. Darauf hat DEI mit der Ankündigung reagiert, mehr Windkraftwerke zu bauen und die fossilen Kraftwerke abzuschalten. Das Unternehmen plant aber gleichzeitig den Bau neuer Kohlekraftwerke in den Städten Volos, Kavala und auf der Insel Euböa gemeinsam mit dem deutschen Energiekonzern RWE. Dagegen gab es Proteste.[9][10]

Strukturdaten

DEI betreibt 98 Kraftwerke, über 11.750 km Hochspannungsleitungen und ca. 215.000 km Mittel- und Niederspannungsnetze. [11] PPC betreibt 277 Geschäftsstellen und deckt 99,7 Prozent des Elektrizitätsmarktes in Griechenland ab. [12] Die Kapazität der DEI-Kraftwerke konnte von 80 MW in 1950, über 2.578 MW in 1970, über 5.407 MW in 1980, über 8.812 MW in 1990 auf nunmehr 12.760 MW 2007 gesteigert werden. [13]

Finanzdaten

Bezeichnung 2006 2007
Gesamtumsatz 4.787,4 Mio € 5.154,2 Mio. €
Gewinn (EBITDA) 739,7 Mio € 818,7 Mio. €
EBITDA Marge 15,5 % 15,9 %
Nettogewinn 22,1 Mio € 222,3 Mio. €

Quelle: Geschäftsbericht 2007

Telekommunikation

Im Dezember 2000 wird der Bereich PPC Telecommunications S.A. gegründet, der eine Festnetz- und Mobilnetz-Telekommunikationslizenzen erwirbt. Mitte 2001 wird eine Kooperation mit dem italienischen Telekommunikationsunternehmen Wind Telecomunicazioni S.p.A. vereinbart. Im Februar 2003 nimmt die Tellas SA ihren Betrieb auf. [14]Am 19. Oktober 2007 werden 50 Prozent plus 1 Aktie der Tellas SA an die Weather Investments verkauft, die sie mit dem griechischen Mobilfunkanbieter Wind Hellas SA zusammen führt. [15]

Einzelnachweise

  1. http://www.dei.gr/Default.aspx?id=144&nt=19&lang=2
  2. http://www.dei.gr/Default.aspx?id=1146&nt=18&lang=2
  3. http://www.dei.gr/Default.aspx?id=1162&nt=18&lang=2
  4. Süddeutsche vom 30. Juni 2011:"Zwischen Zorn und Resignation"
  5. Mainpost vom 15. Juli 2011: "Griechen planen größtes Sonnenkraftwerk der Welt"
  6. http://www.dei.gr/Default.aspx?id=1146&nt=18&lang=2
  7. http://www.dei.gr/ecPage.aspx?id=4980&nt=18&lang=2
  8. Mainpost vom 15. Juli 2011: "Griechen planen größtes Sonnenkraftwerk der Welt"
  9. Ralf Dreis: Blackout mit RWE. In: Jungle World. Nr. 12, 20. März 2008 (http://www.jungle-world.com/seiten/2008/12/11666.php).
  10. Heike Schrader: RWE auf Einkaufstour. In: Junge Welt. 4. März 2008 (http://www.jungewelt.de/2008/03-04/024.php).
  11. http://www.dei.gr/Default.aspx?id=144&nt=19&lang=2
  12. http://www.dei.gr/Default.aspx?id=21&nt=19&lang=2
  13. http://www.dei.gr/ECPage.aspx?id=2610&nt=101&lang=2
  14. http://www.dei.gr/Default.aspx?id=4499&nt=18&lang=2
  15. http://www.wind.com.gr/ConDows/00001360_Wind_Tellas_aquisition_191007.pdf

Weblinks


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