DSB F

DSB F
DSB Litra F (II)
Die F 654 der Angelner Dampfeisenbahn in Kappeln
Nummerierung: 423-427, 436-500, 651-700
Anzahl: 120
Hersteller: verschiedene (siehe Text)
Baujahr(e): 1898-1949
Bauart: C n2t
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 9170 mm
Höhe: 4000 mm
Breite: 2920 mm
Fester Radstand: 3900 mm
Gesamtradstand: 3900 mm
Leermasse: 30,5 t
Dienstmasse: 36,7 t (Nr. 651-665: 37,5 t)
Reibungsmasse: 36,7 t
Radsatzfahrmasse: 12,2 t (Nr. 651-665: 12,5 t)
Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h
Indizierte Leistung: 250 PS (184 kW)
Treibraddurchmesser: 1252 mm
Steuerungsart: Allan, außen
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 406 mm
Kolbenhub: 560 mm
Kesselüberdruck: 12 kp/cm²
Rostfläche: 1,0 m²
Überhitzerfläche:
Verdampfungsheizfläche: 56,7 m²
Wasservorrat: 3,5 m³
Brennstoffvorrat: 1,5 t Kohle (Nr. 651-665: 2,3 t)
Lokbremse: Dampfbremse
Zugbremse: Druckluftbremse

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Als Baureihe DSB F (dänische Bezeichnung: Litra F) werden verschiedene normalspurige, dreiachsige Tenderlokomotiven (Achsfolge C) der Dänischen Staatsbahnen (DSB) zusammengefasst. Obwohl alle diese Lokomotiven mit einer vergleichsweise geringen zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 45 bzw. 50 km/h in erster Linie für den Rangierdienst konzipiert waren, wurden einige Maschinen auch im Streckendienst auf Nebenstrecken eingesetzt.

Zwischen 1893 und 1949 wurden insgesamt 132 Lokomotiven als Litra F in Dienst gestellt; sie gehören drei unterschiedlichen Bauarten an:

Litra F (I)

Nr. F 61 – F 64

Die vier Exemplare dieser Nassdampf-Bauart entstanden im Jahre 1893 durch Umbau aus C-Schlepptenderlokomotiven des Baujahres 1873 (geliefert von Hawthorn, Newcastle). Auch die umgebauten Maschinen waren den Anforderungen jedoch schon bald nicht mehr gewachsen, so dass alle vier Lokomotiven Mitte der 1930er Jahre ausgemustert und verschrottet wurden.

Hauptkenndaten der Umbaumaschinen Litra F (I): Treibraddurchmesser 1219 mm; Höchstgeschwindigkeit 45 km/h; Länge über Puffer 8124 mm; Dienstmasse 30,6 t; Kesselüberdruck 8,5 kp/cm²; Wasservorrat 2,0 m³, Kohlevorrat 0,5 t.

Litra F (II)

Nr. F 423 – F 427, F 436 – F 500, F 651 – F 700

In den Jahren 1898/99 lieferte die italienische Firma Costruzioni Meccaniche Saronno, eine Zweigniederlassung der Maschinenfabrik Esslingen, die ersten zehn Exemplare der Reihe F (II). Bis 1903 folgten zunächst weitere 20 Maschinen, die nun von Breda (Italien), Hanomag, Henschel sowie Smith, Mygind & Hüttemeier (Dänemark) gebaut wurden. Zwei weitere Lieferserien wurden von 1909-1914 (30 Stück) bzw. von 1919-1923 (45 Stück) in Dienst gestellt; Lieferwerke waren Borsig, Frichs (Dänemark), Hanomag und Les Ateliers Métallurgiques Tubize (Belgien). Die unkomplizierten und robusten Nassdampf-Lokomotiven, deren Bauart nicht von ungefähr an die überaus erfolgreiche preußische T 3 erinnert, waren in der Folgezeit in praktisch allen Regionen Dänemarks zu finden. Sie bewährten sich sowohl im Rangierdienst als auch im leichten Streckendienst auf Nebenbahnen so gut, dass Frichs im Jahre 1949 noch einmal eine 15 Maschinen umfassende Nachbauserie dieser inzwischen über 50 Jahre alten Konstruktion lieferte. Die Neubaulokomotiven unterschieden sich nur durch unbedeutende Detailänderungen, wie einen vergrößerten Kohlekasten und moderne Hülsenpuffer, von ihren Vorbildern – auch diese letztgebauten Maschinen besaßen demzufolge noch eine Allan-Steuerung; es dürfte sich um die letzten europäischen Normalspur-Dampflokomotiven handeln, die mit dieser Steuerungsbauart ausgerüstet wurden. Die meisten Maschinen der Reihe F (II) wurden bis zum Ende der 1960er Jahre ausgemustert, da ihre Aufgaben von Diesellokomotiven übernommen wurden. Dennoch sind insgesamt 13 Exemplare, hauptsächlich solche aus der Nachbauserie von 1949, erhalten geblieben, einige davon betriebsfähig. In Deutschland wird die F 654 (Frichs 358/1949) regelmäßig als Zuglok des Museumszuges der „Angelner Dampfeisenbahn“ auf der Strecke Kappeln (Schlei) – Süderbrarup eingesetzt.

Technische Daten der Litra F (II): siehe Infobox.

Litra F (III)

Nr. F 428 – F 435

Acht Lokomotiven dieser verstärkten und leicht vergrößerten Bauart wurden im Jahre 1917 von der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik in Winterthur gebaut, kriegsbedingt aber erst 1918/19 an die DSB geliefert. In technischer Hinsicht unterschieden sich diese Maschinen von denen der Serien I und II hauptsächlich durch das Vorhandensein eines Überhitzers sowie durch die nun angewandte Heusinger-Steuerung. Obwohl sich die Lokomotiven sowohl im Verschub als auch im Streckendienst Sønderjyllands (Nordschleswig) ausgezeichnet bewährten, wurden sie nicht nachbeschafft, da man die einfacheren und billigeren Nassdampf-Ausführungen bevorzugte. In den 1960er Jahren wurden alle Maschinen der Reihe F (III) ausgemustert; nur die F 428 ist als nicht betriebsfähiges Ausstellungsstück im Eisenbahnmuseum der DSB in Odense erhalten geblieben.

Hauptkenndaten der Litra F (III): Treibraddurchmesser 1252 mm; Höchstgeschwindigkeit 50 km/h; Länge über Puffer 9580 mm; Dienstmasse 38,0 t; Kesselüberdruck 12 kp/cm²; Rostfläche 1,0 m²; Verdampfungsheizfläche 49,9 m²; Überhitzerheizfläche 26,2 m²; Wasservorrat 3,5 m³, Kohlevorrat 1,5 t.

Literatur

  • Andersen, Torben: Dansk Jernbanehistorie 1. Lokomotivet forlag, 2004.
  • Bay, William: Danmarks damplokomotiver. Herluf Andersens Forlag, 1977.
  • Slezak, Josef O.: Die Lokomotivfabriken Europas. Slezak Verlag, 1962.

Weblinks

Bildergalerie

Die F 654 der Angelner Dampfeisenbahn in Kappeln (Schlei), fotografiert im Juli 2008:


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