- Die Toten bleiben jung
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Die Toten bleiben jung ist ein Gesellschaftsroman von Anna Seghers, der 1949 im Aufbau-Verlag Berlin erstmals erschien. Anna Seghers begann den Roman während ihres Exils in Mexiko und vollendete ihn nach ihrer Rückkehr nach Deutschland.
Der Roman bündelt die Lebensgeschichten unterschiedlicher Menschen in der Zeit zwischen 1918 und 1945. Alle im Roman vorkommenden Personen sind auf die eine oder andere Weise mit der Ermordung eines jungen Kommunisten verbunden und es entsteht auf diese Art und Weise ein Zeitbild, das sowohl die Geschichte der Täter und deren Angehörigen als auch die der Angehörigen des Opfers erzählt.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Der junge Kommunist Erwin wird nach Straßenkämpfen verhaftet und von Reichswehroffizieren, die ihn zum Verhör nach Berlin bringen sollen, in einem Wald erschossen. Seine Freundin Marie wartet vergeblich auf ihn. Da sie von Erwin schwanger ist, heiratet sie später den Arbeiter Geschke, einen Mann, den sie nicht liebt, mit dem sie aber leben kann. Geschke weiß, dass das Kind Hans, das sie gebärt, nicht von ihm ist, akzeptiert es aber und zieht es auf. Martin, Erwins Freund, lernt später Hans kennen und freundet sich mit ihm an, ohne zu wissen, dass Hans der Sohn von Erwin ist. Er lernt ihn kennen, weil Marie Martin in einem Lokal als Freund Erwins wiedererkannte und Hans beauftragte, dessen Adresse herauszufinden.
Daneben wird die Geschichte der Offiziere und Mithelfer an der Ermordung Erwins erzählt. Von Klemm, Offizier und Industriellensohn, gab den Auftrag zur Ermordung. Er wird später, als er seinen Chauffeur Becker, der ihm treu ergeben war, wegen einer Frau entlässt, zu dessen Opfer. Enttäuscht von der Entlassung, wandelt sich die Hingabe Beckers in selbstmörderischen Hass. Er steuert das Auto mit sich und Klemm in den Rhein. Erzählt wird auch die Geschichte von Wenzlos, der Klemms Schwager ist und Erwin auf Anweisung Klemms erschoss und die Geschichte Lievens, eines baltischen Emigranten, der, nachdem er verschiedene Berufe ausübte, zum SS-Offizier wird. In Wilhelm Nadler, einem Kleinbauern, der nach dem Krieg orientierungslos schließlich zu den Nationalsozialisten stößt, ist die bäuerliche Schicht repräsentiert. Am Ende nimmt sich von Wenzlo, eingeschlossen im Kessel von Stalingrad, das Leben, nachdem er Hans, der inzwischen als Frontsoldat vor Stalingrad zur Desertation aufrief, dem Standgericht und der Hinrichtung auslieferte.
Der Roman endet, indem Emmie, die Geliebte von Hans und von ihm schwanger, mit seiner Mutter Marie gemeinsam einen Bombenangriff auf Berlin erlebt. Beide Frauen liegen einander gegenbüber, das ungeborene Kind in Emmies Bauch zwischen sich.
Thematik
Der Roman versucht einen Einblick zu geben, wie adlige, großbürgerliche, proletarische, bäuerliche und bürgerliche Schichten, oft nur indirekt verflochten in die Ermordung Erwins, versuchen, ihre privaten, gesellschaftlichen und finanziellen Probleme zu lösen. Die Entwicklung hin zum Nationalsozialismus wird so auf breiter gesellschaftlicher Basis thematisiert.
Verfilmung
Im Jahr 1968 wurde die Romanvorlage unter dem gleichen Titel als 112-minütiger DEFA-Fernsehfilm gedreht (Regie: Joachim Kunert; Hauptdarsteller: Barbara Dittus als Marie, Günter Wolf als Geschke, Klaus-Peter Pleßow als Hans, Klaus Piontek als Martin). [1] Wesentliche Passagen des Romans sind dabei allerdings gekürzt oder gestrichen worden.
Ausgabe
- Anna Seghers: Die Toten bleiben jung. Aufbau-Verlag, Berlin 1991, ISBN 3-351-02090-2. (Seghers-Kassette 1–4)
Weblinks
Einzelnachweise
Kategorien:- Literarisches Werk
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