- Die Unvergessenen
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Die Unvergessenen ist ein 1928 erschienener Sammelband von Ernst Jünger als Herausgeber.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
In dem Sammelband beschreiben Autoren aus dem nationalistischen, national revolutionären Umfeld Ernst Jüngers Leben und Schicksal von Persönlichkeiten, die im Ersten Weltkrieg gefallen waren. Ernst Jünger schrieb dazu Vor- und Nachwort.
Der Band enthält folgende Beiträge (in Klammern die Namen der „unvergessenen“ Persönlichkeiten als Titel des jeweiligen Beitrags):
- Ernst Jünger: (Caspar René Gregory)
- Erich Balla: (Rudolf Berthold)
- Otfried Fuchs: (Oswald Boelcke)
- Friedrich Georg Jünger: (Otto Braun; Manfred von Richthofen; Gustav Sack; Albert Leo Schlageter; Maximilian von Spee; Georg Trakl; Hermann Löns)
- Hans-Gerd Techow: (Hans Breuer)
- Eckart Dury: (Richard Dehmel)
- Erich Limpach: (Hermann von Eichhorn; Ferdinand zu Solms-Hohensolms-Lich)
- Georg Heydemarck: (Rudolf von Eschwege)
- Werner Lass: (Walter Flex)
- Gerhard Günther: (Gorch Fock)
- Goetz Otto Stoffregen: (Ludwig Frank; Walter Heymann; Adolf Petrenz)
- Edmund Dolf: (Colmar von der Goltz; Ludwig Scholz)
- Ludwig Alwens: (Norbert von Hellingrath; Bernhard von der Marwitz)
- Rudolf Friedrich: (Alfred Walter Heymel; August Stramm)
- Richard Frey: (Peter Strasser)
- Hans Schoenfeld: (Max Huber)
- Georg Schröder: (Max Immelmann)
- Johannes Hohlfeld: (Martin Köhler; Walther Schumann)
- M. Lorenz, genannt Mia Lenz: (Friedrich Lißmann)
- Bruno Golz: (Wilhelm von Lotterer)
- Lothar Erdmann: (August Macke)
- Lothar Schreyer: (Franz Marc; Karl Thylmann)
- Walter Schmidt: (Paul Mauk)
- Hans Schwarz van Berk: (Tom von Prince; Otto Weddigen)
- Friedrich Schulze: (Reinhard Sorge)
- Otto Brües: (Albert Weisgerber)
Eingeschoben: 3 Gedichte
- Alfred Lichtenstein: Die Schlacht bei Saarburg
- Ernst Wilhelm Lotz: Glanzgesang
- Ernst Stadler: Der Aufbruch
Jüngers Position
Jünger hatte sich 1927-28 der Aufgabe gewidmet, die Schicksale einer Reihe von Männern zu würdigen, die der 1. Weltkrieg “unserer Mitte entrissen hatte”[1]. Seine These ist, dass “wir durch sie – die Gefallenen – leben”. Es sei daher nicht billig, dass wir sie durch uns leben lassen. Er geht davon aus, dass bei den Deutschen die Gestalt des unbekannten Soldaten nicht jene Verehrung erfährt, wie in anderen Ländern. Vielmehr herrsche das Bedürfnis vor, von den Einzelschicksalen der Gefallenen ergriffen zu werden. Der zweite Gedanke für das Buch sieht er in der Erfahrung, dass “das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile”. In der Schar der Gefallenen sieht er den “Ausdruck des deutschen Charakters”. Auch müssten wir uns bemühen, die Gefallenen selbst als Charaktere zu sehen und “in ihren Leistungen den Spiegel, der eine besondere Bildung des Lebens widerstrahlt”. Dieser Krieg wäre nicht umsonst verloren wie manches Leben durch Schicksalsschläge besser geläutert und gehärtet seien. Millionen seien gefallen, aber dafür seien alle Dinge in Fluss gekommen. Auf beiden Seiten des Krieges.
Rezeption
Wie an andere Werken Jüngers aus der Schaffensperiode während des 1. Weltkrieges und danach wurde an Die Unvergessenen die Verherrlichung von Gewalt und seine Idealisierung von Männlichkeit in Form des „Kriegers“ kritisiert. Später wurde das Werk Jüngers meist aus einer ästhetischen Perspektive rezipiert, wobei hierbei die brisanten politischen Implikationen ausgeblendet wurden.
Einzelnachweise
- ↑ Vorwort von Ernst Jünger (Herausgeber) Die Unvergessenen, Justin Moser Verlag, München, 1928, Seite 9 ff
Weblinks
- Ernst Jünger in cyberspace
- Daniel Morat:Von der Tat zur Gelassenheit - Konservatives Denken bei Martin Heidegger, Ernst Jünger und Friedrich Georg Jünger 1920-1960, Wallstein Verlag, Göttingen, 2007, ISBN 383-53-0140-3, ISBN 978-3-8353-0140-5,
Frühe Werke Ernst Jüngers (1920–32)In Stahlgewittern (1920) | Der Kampf als inneres Erlebnis (1922) | Sturm (1923) | Das Wäldchen 125 (1925) | Feuer und Blut (1925) | Das abenteuerliche Herz. Aufzeichnungen bei Tag und Nacht (1929) | Der Kampf um das Reich (1930) | Feuer und Bewegung (1930) | Die totale Mobilmachung (1930) | Krieg und Krieger (1932) | Der Arbeiter. Herrschaft und Gestalt (1932)
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