- Dietmar der Setzer
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Dietmar der Setzer (mittelhochdeutsch: Dietmar der Sezzer) war ein Ritter, Fahrender[1] und Spruchdichter des 13. Jahrhunderts.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Über seine Herkunft ist man sich im Unklaren. Der deutsche Germanist Friedrich Heinrich von der Hagen (1780–1856) vermutete, dass Dietmar der Setzer dem österreichischen Adelsgeschlecht der Sasser angehörte. Weiter vermutete von der Hagen, dass es sich von der Herkunft her aber auch um die Saß, Saz oder Sezer in Reichenbacher und Regensburger Urkunden handeln könne.[2] Eine auf dem Bericht einer Burggräfin von Sulzmatt beruhende Anekdote des Chronicon Colmariense („Colmarer Chronik“, 1242–1304) erzählt vom vagabundus dictus Seczere oder Sezarius im Elsass, der möglicherweise mit ihm gleichzusetzen ist.[3]
Im Codex Manesse wird Dietmar der Setzer als ein Ritter in voller Rüstung während eines Turniers dargestellt, wie er vor drei vornehmen Damen einen anderen Ritter mit dem Schwert den Topfhelm und den Schädel einschlägt. Als Helmzier und Wappen trägt er einen schwarzen Wolfskopf auf goldenen Grund. Über dem Bild steht vor dem Namen die Anrede bzw. der Titel Her, also Herr, was auf eine adlige Herkunft schließt. Da Dietmar am Turnier teilnahm, gegen einen Ritter antrat, sich eine komplette Rüstung und Ausrüstung leisten konnte, war er höchstwahrscheinlich ritterlichen Standes.[2]
Werke
Dietmars erhaltene vier einstrophige Sprüche zeigen, dass er eine ruhige und vollklingende Strophenform benutzte, die er aber gelegentlich durch inneren Reimschmuck variiert; die Überlieferung ist zu schlecht, um ein Urteil über seine Verstechnik zu gestatten. Einer seiner Verse wurde von Richard Zoozmann in dessen Auswahlband Deutsche Minnesänger (1927) ins Neuhochdeutsche übertragen.[4]
Literatur
- Helmut de Boor: Geschichte der deutschen Literatur Band III/1, Die deutsche Literatur im späten Mittelalter 1250-1350. Neubearbeitung von Johannes Janota. 5. Auflage. C.H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-40378-6, S. 385.
- Horst Brunner: Dietmar der Setzer. In: Die deutsche Literatur des Mittelalters – Verfasserlexikon. 2. Auflage, Band 2. de Gruyter, Berlin 1980, ISBN 3-11-007699-3, Sp. 100f.
- Friedrich Heinrich von der Hagen: Minnesinger: Geschichte der Dichter und ihrer Werke. Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1838. Abschnitt: Herr Dietmar der Sezzer, S. 486-487 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
- Carl von Kraus: Deutsche Liederdichter des 13. Jahrhunderts. Band II: Kommentar. 2. Auflage, durchgesehen von Gisela Kornrumpf. Niemeyer, Tübingen 1978, ISBN 3-484-10326-4, S. 53f.
- Gustav Roethe: Setzer, Dietmar der. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 34, Duncker & Humblot, Leipzig 1892, S. 48 f.
Weblinks
- Richard Zoozmann (Übers.): Herr Dietmar, der Setzer. In: Deutsche Minnesänger. Online-Text, Projekt Gutenberg-DE.
- Dietmar der Setzer im Handschriftencensus der Universität Marburg
Einzelnachweise
- ↑ Gustav Roethe: Setzer, Dietmar der. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 34, Duncker & Humblot, Leipzig 1892, S. 48 f.
- ↑ a b Friedrich Heinrich von der Hagen: Minnesinger: Geschichte der Dichter und ihrer Werke. Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1838. Abschnitt: Herr Dietmar der Sezzer, S. 486-487 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
- ↑ Dietmar, der Setzer im Projekt Gutenberg-DE
- ↑ Richard Zoozmann (Übers.): Herr Dietmar, der Setzer. In: Deutsche Minnesänger. Online-Text, Projekt Gutenberg-DE.
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