Donaukommission

Donaukommission

Die Donaukommission ist eine internationale Organisation mit den Donauanrainerstaaten als Mitglieder. Daneben gibt es Mitglieder die großes Interesse an der Donau, wie beispielsweise Schiffahrtslinien, haben. Ihren Sitz hat die Donaukommission in Budapest. Das Ziel ist die gemeinsame Regelung der Schifffahrt auf der Donau.

Inhaltsverzeichnis

Organisation

Sie arbeitet eng zusammenmit dem Binnenverkehrsausschuss der Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen (ECE). Die Amtssprachen sind deutsch, französisch und russisch. Die Beamten der Kommission genießen Diplomatenstatus.

An der Spitze der Donaukommission stehen der Präsident, sowie der Vizepräsident und der Sekretär. Diese werden im Rotationsprinzip ernannt.

Mitglieder

Staat Streckenlänge an
der Donau (km)
BulgarienBulgarien Bulgarien 471,55
DeutschlandDeutschland Deutschland 618,3
KroatienKroatien Kroatien 137,5
MoldawienMoldawien Moldawien 0,57
OsterreichÖsterreich Österreich 357,5
RumänienRumänien Rumänien 1075,0
RusslandRussland Russland 0
SerbienSerbien Serbien 587,4
SlowakeiSlowakei Slowakei 172,1
UkraineUkraine Ukraine 53,9
UngarnUngarn Ungarn 417,2

Neben den Mitgliedsländern haben weitere den Beobachterstatus. Diese sind:

Sowohl Frankreich als auch die Türkei haben bereits seit längerer Zeit Interesse an einer Mitgliedschaft.

Geschichte

Die Donaukommission ist der Nachfolger der Europäischen Donaukommission (EDK), die nach dem Pariser Friedensvertrag von 1856 entstand. In der Folge des Ersten Weltkrieges wurde diese Kommission auf der Basis der Versailler Verträge neu belebt. Daneben wurde aber im Jahr 1921 die internationale Donaukommission (IDK) gebildet, deren Sitz 1927 von Preßburg nach Wien verlegt wurde. [1] EDK sowie IDK wurden aber im Jahr 1940 aufgelöst. Es wurde zwar noch der Flussrat mit Sitz in Bratislava gegründet. Durch die Kriegseinwirkungen kam die Schifffahrt auf der Donau aber zum Erliegen.

Die heutige Organisation besteht seit 18. August 1948, nachdem in Belgrad auf sowjetischen Vorschlag ein entsprechendes Übereinkommen über die Regelung der Schifffahrt von ursprünglich sieben Staaten unterzeichnet wurde. Der Sitz in Budapest besteht seit 1954. Vorher befand er sich in Galați in Rumänien. Die beiden Staaten Deutschland und Österreich wurden bei der Konferenz nicht zugelassen. Österreich ist seit 1960 Mitglied. Deutschland konnte auf Grund russischer Vorbehalte[2] erst nach 1999 beitreten.[3]

Große Bedeutung kam der Donaukommission neben den laufenden Aufgaben im Zuge der Kriegswirren des Balkankonflikts, als die Donau nicht mehr passierbar war. Der Kommission wurde das Projekt Räumung der Donau bei Novi Sad übertragen.

Literatur

  • Franz Pichler: Die Donaukommission und die Donaustaaten. Kooperation und Integration. Schriftenreihe der Österreichischen Gesellschaft für Außenpolitik und Internationale Beziehungen, Band 8. Braumüller, Wien 1973, ISBN 3-7003-0059-X.
  • Hellmuth Strasser: Die Donaukommission – Geschichte einer erfolgreichen Zusammenarbeit. In: Zoltán Huszár: 2000 év a Duna mentén. Paralleltitel: 2000 Jahre entlang der Donau. Janus Pannonius Múzeum, Pécs 2003, ISBN 963-7211-82-9, S. 363–374.
  • Statistisches Jahrbuch der Donaukommission für das Jahr … Donaukommission, Budapest 2001(2004) –, ZDB-ID 2201807-4.

Einzelnachweise

  1. Die Uebersiedlung der Donaukommission nach Wien. In: Neue Freie Presse, Morgenblatt (Nr. 22644/1927), 1. Oktober 1927, S. 5, Mitte links. (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/nfp.
  2. Donautal abgerufen am 28. Januar 2011
  3. Deutschland vor Aufnahme in die Donaukommission Deutschland/Bundestag/Fraktion der SPD vom 25. Juni 1999 abgerufen am 28. Januar 2011

Weblinks


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