Wirtschaftskommission für Europa

Wirtschaftskommission für Europa

Die Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen (englisch: Economic Commission for Europe, (UN/ECE) ist eine der fünf regionalen Wirtschaftskommissionen der Vereinten Nationen und wurde 1947 durch den UN-Wirtschafts- und Sozialrat (ECOSOC) mit dem Ziel gegründet, die wirtschaftliche Zusammenarbeit der Mitgliedsländer zu fördern. Neben den europäischen Staaten gehören ihr auch alle nicht-europäischen Nachfolgestaaten der Sowjetunion, die USA, Kanada und Israel an. Der Sitz der ECE ist Genf in der Schweiz (Palais des Nations)[1].

Schwesterorganisationen, also Organisationen der UNO mit gleicher Zielsetzung für andere Regionen, sind die Wirtschaftskommission für Afrika (UN/ECA), die Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (UN/ECLAC), die Wirtschafts- und Sozialkommission für Asien und den Pazifik (UN/ESCAP) und die Wirtschafts- und Sozialkommission für Westasien (UN/ESCWA).

Inhaltsverzeichnis

Aktivitäten

Die Hauptaufgabe sieht die Kommission darin, eine größere wirtschaftliche Zusammenarbeit unter ihren Mitgliedsstaaten anzuregen. Dies geschieht durch Empfehlungen, die Richtliniencharakter haben können. So wurde z.B. eine Empfehlung herausgegeben, die das Wirrwarr der Maßeinheiten von heute über 1.500 deutlich vereinheitlichen und reduzieren soll (UNECE Recommendation N°20. Codes for Units of Measure Used in International Trade).

Die Aktivitäten der UNECE gliedern sich in die Bereiche Wirtschaftsanalyse, Umwelt und Besiedelung, Statistik, nachhaltige Energien, Handel, Industrie sowie Unternehmensentwicklung, Holzwirtschaft und Transportwesen.

Struktur

Für jeden dieser Bereiche sind eigene Abteilungen der UNECE zuständig, wobei wiederum der Abteilung für Wirtschaftsanalyse EAD (Economic Analysis Division) eine zentrale Rolle innerhalb der UNECE zukommt.

Economic Analysis Division

Die Economic Analysis Division übernimmt die Hauptaufgabe der UNECE, die in der Analyse der wirtschaftlichen Entwicklung der Mitgliedsländer besteht und als Arbeitsgrundlage der einzelnen Abteilungen dient. So publiziert die EAD seit 1948 alljährlich das in Fachkreisen sehr geschätzte Economic Survey of Europe und organisiert seit 2002 die ECE Spring Seminars, welche inzwischen als fester Termin in Kreisen der Wirtschaftsanalytik gelten, bei dem sich Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik über aktuelle Themen wirtschaftlicher und politischer Entwicklung austauschen.

Abteilungen der UNECE

Neben der EAD teilt sich die UNECE in sieben Bereiche (subsidiary bodies) auf:

  • Committee on Environmental Policy
  • Inland Transport Committee
  • Committee for Trade, Industry and Enterprise Development
  • Timber Committee
  • Committee on Housing and Land Management (bis 2006: Committee on Human Settlements)
  • Committee on Sustainable Energy
  • Conference of European Statisticians

Exekutivsekretär

Name Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit
Ján Kubiš 2009 amtierend
Marek Belka 2006 2009
Brigita Schmögnerova 2001 2005
Danuta Hübner 2000 2001
Yves Berthelot 1993 2000
Gerald Hinteregger 1986 1993
Klaus Sahlgren 1982 1986
Janez Stanovnik 1967 1982
Vladimir Velebit 1960 1967
Sakari Tuomioja 1957 1960
Gunnar Myrdal 1947 1957
Quellen: [2][3]

Mitgliedsländer

Mitgliedschaft der UNECE

Derzeit (Juli 2011) haben folgende 56 Staaten die Mitgliedschaft der UNECE inne:

Staat Beitrittsdatum Repräsentant
AlbanienAlbanien Albanien 14. Dezember 1955 Sejdi QERIMAJ
AndorraAndorra Andorra 28. Juli 1993 Lluís VIU TORRES
ArmenienArmenien Armenien 30. Juli 1993 Charles AZNAVOUR
AserbaidschanAserbaidschan Aserbaidschan 30. Juli 1993 Murad NAJAFBAYLI
BelgienBelgien Belgien 28. März 1947 François ROUX
Bosnien und HerzegowinaBosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina 22. Mai 1992 Emina KECO-ISAKOVIĆ
BulgarienBulgarien Bulgarien 14. Dezember 1955 Gancho GANEV
DanemarkDänemark Dänemark 28. März 1947 Steffen SMIDT
DeutschlandDeutschland Deutschland 18. September 1973 Reinhard SCHWEPPE
EstlandEstland Estland 17. September 1991 Jüri SEILENTHAL
FinnlandFinnland Finnland 14. Dezember 1955 Hannu HIMANEN
FrankreichFrankreich Frankreich 28. März 1947 Jean-Baptiste MATTÉI
GeorgienGeorgien Georgien 30. Juli 1993 Zurab TCHIABERASHVILI
GriechenlandGriechenland Griechenland 28. März 1947 George J. KAKLIKIS
IrlandIrland Irland 14. Dezember 1955 Gerard CORR
IslandIsland Island 28. Juli 1947 Kristinn F. ÁRNASON
IsraelIsrael Israel [4]26. Juli 1991 Aharon LESHNO-YAAR
ItalienItalien Italien 14. Dezember 1955 Laura MIRACHIAN
KanadaKanada Kanada 9. August 1973 Marius GRINIUS
KasachstanKasachstan Kasachstan 31. Januar 1994 Mukhtar TILEUBERDI
KirgisistanKirgisistan Kirgisistan 30. Juli 1993 Gulnara ISKAKOVA
KroatienKroatien Kroatien 22. Mai 1992 Vesna VUKOVIĆ
LettlandLettland Lettland 17. September 1991 Jānis MAŽEIKS
LiechtensteinLiechtenstein Liechtenstein 18. September 1990 Norbert FRICK
LitauenLitauen Litauen 17. September 1991 Jonas RUDALEVIČIUS
LuxemburgLuxemburg Luxemburg 28. März 1947 Jean FEYDER
MazedonienMazedonien Mazedonien 8. April 1993 Aziz POLOZHANI
MaltaMalta Malta 1. Dezember 1964 Victor CAMILLERI
MoldawienMoldawien Moldawien 2. März 1992 Tatiana LAPICUS
MonacoMonaco Monaco 27. Mai 1993 Robert FILLON
MontenegroMontenegro Montenegro 28. Juni 2006 Ljubiša PEROVIĆ
NiederlandeNiederlande Niederlande 28. März 1947 Boudewijn J. VAN EENENNAAM
NorwegenNorwegen Norwegen 28. März 1947 Bente ANGELL-HANSEN
OsterreichÖsterreich Österreich 14. Dezember 1955 Christian STROHAL
PolenPolen Polen 28. März 1947 Remigiusz HENCZEL
PortugalPortugal Portugal 14. Dezember 1955 Graça Andresen Guimarães
RumänienRumänien Rumänien 14. Dezember 1955 Maria CIOBANU
RusslandRussland Russland 28. März 1947 Valery LOSHCHININ
San MarinoSan Marino San Marino 30. Juli 1993 Guido BELLATTI CECCOLI
SchwedenSchweden Schweden 28. März 1947 Jan KNUTSSON
SchweizSchweiz Schweiz 24. März 1972 Luzius WASESCHA
SerbienSerbien Serbien [5]1. November 2000 Uglješa ZVEKIĆ
SlowakeiSlowakei Slowakei [6]28. März 1947 Fedor ROSOCHA
SlowenienSlowenien Slowenien 22. Mai 1992 Matjaž KOVAČIČ
SpanienSpanien Spanien 14. Dezember 1955 Agustín SANTOS MARAVER
TadschikistanTadschikistan Tadschikistan 12. Dezember 1994 Salohiddin NASRIDDINOV
TschechienTschechien Tschechien [6]28. März 1947 Tomáš HUSÁK
TurkeiTürkei Türkei 28. März 1947 Oğuz DEMİRALP
TurkmenistanTurkmenistan Turkmenistan 30. Juli 1993 Esen AYDOGDYEV
UkraineUkraine Ukraine 28. März 1947 Lluís VIU TORRES
UngarnUngarn Ungarn 14. Dezember 1955 Istvan MAJOR
UsbekistanUsbekistan Usbekistan 30. Juli 1993 Goulnora KARIMOVA
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 28. März 1947 Peter GOODERHAM
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten 28. März 1947 Betty E. KING
WeissrusslandWeißrussland Weißrussland 28. März 1947 Mikhail KHVOSTOV
Zypern RepublikRepublik Zypern Zypern 20. September 1960 Andreas HADJICHRYSANTHOU

Sonstiges

Die Büros der UNECE befinden sich zum größten Teil im Hauptgebäude der Vereinten Nationen in Genf (ehemals Völkerpalast). Rund 200 Angestellte aus über 60 Ländern arbeiten im Dienste der UNECE.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. www.unece.org UNECE Information Service – Contact Us. Aufgerufen am 8. Juni 2010.
  2. Former executive secretaries. Abgerufen am 23. Februar 2009.
  3. Executive Secretary. Abgerufen am 23. Februar 2009.
  4. temporäre Mitgliedschaft
  5. Beitritt als Bundesrepublik Jugoslawien
  6. a b Beitrittsdatum der Tschechoslowakei

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