- Dreizylindermotor
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Der Dreizylindermotor ist eine Bauart von Hubkolben-Motoren, im Besonderen von Verbrennungsmotoren.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Bauarten
Es gibt diesen meistens als Reihenmotor, sehr viel seltener als Sternmotor. Er kann sowohl als Otto- wie auch als Dieselmotor ausgelegt sein. Sowohl als Otto- als auch als Dieselmotor kann er nach dem Zweitakt- oder dem Viertaktprinzip arbeiten. Diese Motoren sind im Motorrad- und Pkw-Bau fast immer wassergekühlt, als Sternmotoren luftgekühlt.
Anwendungen
Dreizylinder-Reihenmotoren sind relativ kompakt und können günstiger als ein Vierzylindermotor hergestellt werden. Sie dienen als Antrieb einiger Motorräder und Pkws, letztere insbesondere als Kleinwagen. Im Zuge des Trends hin zu kleineren Hubräumen ("Downsizing") kündigte Ford im September 2011 an, im ersten Halbjahr 2012 einen Ford-Focus-Dreizylinder mit 100 PS auf den Markt zu bringen. Volkswagen will Dreizylinder mit 60 und 75 PS im neuen Kleinwagen VW Up einsetzen.
Daneben gibt es sie häufig bei kleinen Schiffen (auch als Hilfsmotor), als Generator-Antrieb sowie in weiteren Anwendungen.
Eine Sonderform des Reihenmotors, der Zweitakt-Diesel-Gegenkolbenmotor, fand bei Lkw der Marke Krupp Verwendung, auch mit vier, fünf oder sechs Zylindern.[1]
Eine weitere Bauart von Dreizylindermotoren, speziell für Motorräder, ist der Dreizylinder-V-Motor, wie er bei der DKW RM 350 von 1953, die wegen ihres Klanges den Beinamen „Singende Säge“ erhielt, und mehreren Motorrädern der Marke Honda, z. B. der RS 500 R in den 1980er Jahren eingesetzt wurde. Diese Modelle wurden jedoch nicht lange gebaut.
Es gab Versuche, Dreizylinder-Sternmotoren als Antrieb für Autos oder Motorräder einzusetzen (z. B. beim VW Käfer, oder beim Vorgänger der Megola, so wie bei etlichen Kleinserienherstellern). All diese Versuche kamen aber über das Prototypenstadium nicht hinaus. Lediglich im Flugzeugbau gab es einige Serienmotoren.
Eine weitere, sehr seltene Art von Dreizylindermotoren ist der W-Motor des französischen Herstellers Alcyon von 1904, den der italienische Rennfahrer und Ingenieur Alessandro Anzani benutzte. Es handelte sich dabei um einen Fächermotor, der auch als Antrieb für Flugzeuge (z. B. den Bleriot XI-Eindecker) diente. In jüngster Zeit brachte der US-amerikanische Custom-Bike-Hersteller Feuling R&D wieder ein Motorrad mit einem Dreizylinder-W-Motor heraus.
Laufruhe
Dreizylinder-Reihenmotoren besitzen von Natur aus eine etwas schlechtere Laufruhe als Vierzylinder-Reihenmotoren (wenn auch eine bessere als Zweizylinder-Reihenmotoren), da der Zündabstand und damit die Laufunruhe größer ist. Es treten keine freien Massenkräfte 1. und 2. Ordnung auf, allerdings freie Massenmomente. Mit einer Ausgleichswelle kann das freie Massenmoment 1. Ordnung kompensiert werden, der Ausgleich der 2. Ordnung wird aufgrund des unverhältnismäßigen Aufwands nicht durchgeführt.
Weitere Verwendungen
Auch abseits von Verbrennungsmotoren existieren Dreizylinder, u. a. als Kolbenpumpen oder Kompressoren.
Weblinks und Quelle
- über die Laufruhe verschiedener Motorbauarten
- Stand der Entwicklung (2011), Beispiele (Nissan Micra, Kia Picanto, Ford Fiesta)
Einzelnachweise
- ↑ Karl-Heinz Hesse: Alle Lastwagen von Krupp. Verlag Klaus Rabe, Köln 1994. 1. Auflage. ISBN 3-926071-01-1
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