E-Energy

E-Energy

Der Begriff E-Energy mit dem Untertitel englisch Smart Grids made in Germany ist der Name eines Förderprogramms des deutschen Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi), das ressortübergreifend in Partnerschaft mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit aufgelegt wurde.

E-Energy steht dabei für englisch Electronic Energy bzw. Internet der Energie. Ziel des Programms ist eine umfassende digitale Vernetzung und Optimierung des Energieversorgungssystems durch den Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT).

Beispielsweise wird der Energieverbrauch von Privatkunden über das Internet rückgekoppelt, um so Änderungen im Verbrauchsverhalten zu erzielen. Die Verbraucher bekommen zu diesem Zweck so genannte intelligente Zähler in ihre Haushalte eingebaut, über die sie ihren Stromverbrauch nachverfolgen können. Auch soll mit den E-Energy-Projektaktivitäten eine Balance zwischen volatiler (wetterabhängiger) Stromerzeugung und fluktuierender Nachfrage nach elektrischem Strom verwirklicht werden, so dass die Stromerzeugung mit Wind- und Solarenergie besser in das Energieversorgungssystem integriert werden können.

Das Programm wurde mit einer Laufzeit von vier Jahren und einem Gesamtbudget von rund 140 Mio. Euro gestartet. Zwölf Modellregionen wurden im Rahmen eines Wettbewerbs identifiziert, von denen derzeit sechs mit speziellen Vorhaben gefördert werden. In den Regionen haben sich jeweils Konsortien zusammengeschlossen, die aus Privatwirtschaft, öffentlicher Hand und Bildungsinstitutionen bestehen. Gemeinsam planen und realisieren sie ihre Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Die Bundesregierung trägt einen Anteil von 60 Millionen Euro der Gesamtfinanzierung des Projekts, den Rest steuern die Unternehmen bei.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geförderte Modellregionen

Übersicht

Projektname Projektkoordinator Konsortialpartner Region Website
eTelligence
Intelligenz für Energie, Märkte und Netze
EWE AG EWE AG, OFFIS, energy & meteo systems GmbH, BTC AG, Fraunhofer-Verbund Energie, Öko-Institut Cuxhaven http://www.etelligence.de/etelligence.php
E-DeMa
Entwicklung und Demonstration dezentral vernetzter Energiesysteme hin zum E-Energy Marktplatz der Zukunft
RWE Energy AG RWE Deutschland AG, Siemens AG, FH&TU Dortmund, Miele & Cie. KG, Stadtwerke Krefeld AG, Prosyst Software GmbH Ruhrgebiet http://www.e-dema.com/de/index.html
MeRegio
Aufbruch zu Minimum Emission Regions
EnBW Energie Baden-Württemberg AG EnBW Energie Baden-Württemberg AG, ABB AG, IBM Deutschland GmbH, SAP AG, Systemplan GmbH, Karlsruher Institut für Technologie (KIT) Göppingen und Freiamt http://www.meregio.de
moma
Modellstadt Mannheim
MVV Energie AG MVV Energie AG, DREWAG - Stadtwerke Dresden GmbH, IBM Deutschland GmbH, Power PLUS Communications AG, Papendorf Software Engineering GmbH, Universität Duisburg-Essen, Fraunhofer IWES, ifeu Heidelberg GmbH, IZES gGmbH Mannheim und Dresden http://www.modellstadt-mannheim.de/
RegModHarz
Regenerative Modellregion Harz
RegenerativKraftwerk Harz GmbH & Co KG RegenerativKraftwerk Harz GmbH & Co KG, E.ON Avacon Netz GmbH, Siemens AG in.power GmbH, Fraunhofer IWES, 50Hertz Transmission, Cube Engineering GmbH, Halberstadtwerke GmbH, Fraunhofer IFF, IEE-RE (Universität Kassel), Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, envia Mitteldeutsche Energie AG, envia Verteilnetz GmbH, Harz Regenerativ Druiberg e.V., HSN Magdeburg GmbH, Stadtwerke Blanken burg GmbH, Stadtwerke Wernigerode GmbH, Stadtwerke Quedlinburg GmbH, Landkreis Harz Harz https://www.regmodharz.de/
Smart Watts
Steigerung der Selbstregelfähigkeit des Energiesystems durch die Etablierung eines Internets der Energie
utilicount GmbH & Co. KG utilicount GmbH & Co. KG, Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR) an der RWTH Aachen, Kellendonk Elektronik GmbH, PSI Büsing & Buchwald GmbH, Soptim AG, Stadtwerke Aachen AG Aachen http://www.smartwatts.de/

eTelligence

Im Rahmen des Projekts „eTelligence“ soll ein komplexes Regelsystem zur Ausbalancierung der Volatilität von Windenergie entwickelt werden, das den Strom in die Märkte und Netze integriert und eine hohe Versorgungssicherheit bei verbesserter Wirtschaftlichkeit gewährleistet. Dazu entstand in und um Cuxhaven ein neuer Marktplatz für Energie. Erzeuger und Verbraucher können dort nicht nur Strom, sondern auch Netzentlastung, Blindleistung und Systemdienstleistungen anbieten. Auch Privathaushalte können Kleinstmengen an den Markt bringen – ohne sich selbst darum kümmern zu müssen. Das leisten weitgehend automatische Plug & Play-Geräte, die nach den Vorgaben des Besitzers selbständig auf dem Markt agieren. Genutzt werden vor allem die zahlreichen Kühlhäuser der Stadt sowie das Erlebnisbad.

E-DeMa

Die Modellregion des Regionalverbunds "E-DeMa" umfasst ländliche und städtische Gebiete mit zwei verschiedenen Verteilnetzen im Rhein-Ruhr-Gebiet und ist durch eine sehr heterogene Versorgungsdichte gekennzeichnet. Diese führt zu besonderen technischen Herausforderungen, denen durch die Schaffung einer intelligenten IKT-Infrastruktur begegnet wird.Bei „E-DeMa“ geht es zum Beispiel um die Entwicklung einer intelligenten Verbrauchssteuerung sowie einer zeitnahen Verbrauchsdatenerfassung und –bereitstellung. So werden u.a. digitale Stromzähler in Haushalte integriert, um durch Vernetzung im Haushalt Energieeffizienz zu bewirken. Außerdem soll die Netzbetriebsführung in dezentralen Verteilnetzen optimiert werden.

MeRegio

„MeRegio“ zielt auf den Einsatz von IKT zur CO2-Minimierung und Klimaschutz. Ziel ist die Steigerung der Effizienz des Netzes, die bessere Ausnutzung von erneuerbar und dezentral erzeugter Energie durch Anpassung der Nachfrage an deren schwankendes Angebot unter Vermeidung von Netz-Engpässen, sowie die Schaffung einer Plattform für den Handel auch kleiner Energiemengen (als z. B. derzeit bei der EEX möglich). Das Projekt wird auch einen Zertifizierungsprozess definieren, über den sich Regionen ein Zertifikat für die besonders effiziente Nutzung von Energie ausstellen lassen können. Dazu wurde ein Modellhaus konstruiert, welches Energie auf dem Dach oder mit einem Kleinst-Blockheizkraftwerk im Keller erzeugt. Die Haushaltsgeräte sind über Kommunikationstechnik untereinander und mit einer intelligenten Systemplattform verbunden. Auch ein Elektrofahrzeug ist in den Stromkreislauf eingebunden.

moma (Modellstadt Mannheim)

In Mannheim wird ein repräsentativer Großversuch mit neuen Methoden zur Verbesserung der Energieeffizienz, der Netzqualität und der Integration erneuerbarer und dezentraler Energien im Städtischen Verteilnetz durchgeführt. Kern ist dabei die Entwicklung eines spartenübergreifenden Ansatzes (Strom, Wärme, Gas, Wasser) zur Vernetzung der Verbrauchskomponenten mittels einer Breitband-Powerline-Infrastruktur. Durch eine entsprechende Angebotsinfrastruktur kann der vorausschauende Nutzer des Energiemarktes seinen Verbrauch sowie auch eigene Erzeugung an variablen Preisen ausrichten und zu mehr Energieeffizienz beitragen.

RegModHarz

Ziel des Projekts "Regenerative Modellregion Harz" ist die Sicherstellung der Netzstabilität bei hoher Volatilität der erneuerbaren Energien. In Verbindung mit einem innovativen Online-Netzwerk wird den beteiligten Erzeugern, Händlern, Netzbetreibern und Kunden eine ökologisch und ökonomisch optimierte Energieversorgung bis hin zur Vollversorgung ermöglicht. Aus technologischer Sicht ist auch die Integration von Elektrofahrzeugen als Elektro-Speicher hervorzuheben, die erprobt werden soll.

Smart Watts

Das Modellvorhaben "Smart Watts" basiert auf dem Verbund der Trianel mit 70 Stadtwerken, die insbesondere durch die Schaffung von Interoperabilität und Standardisierung in einer IKT-gestützten Energieversorgung zu einem "Internet der Energie" beitragen wollen. Im Projekt sollen modulare intelligente Stromzähler zu einer Energiezentrale im Haushalt weiterentwickelt werden. Ziel ist, dass Haushaltgeräte selbstständig Strom primär dann verbrauchen, wenn er günstig zur Verfügung steht (z.B. bei starkem Wind oder Sonnenschein), ohne dass der Komfort eingeschränkt wird. Daneben sollen Kunden auf Basis dieser Infrastruktur mit detaillierten Informationen und neuen Dienstleistungen vom Energiemarkt, z. B. über eine neue Online-Energieberatung, versorgt werden.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vgl. Flyer

Wikimedia Foundation.

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