Eberhard Clar

Eberhard Clar

Eberhard Clar (* 23. Juli 1904 in Graz; † 7. Dezember 1995 in Bad Ischl) war ein österreichischer Geologe und Hochschullehrer.

Er studierte Naturgeschichte, Leibeserziehung und Geologie an der Universität Graz, wo er 1926 promovierte. Danach war er Assistent bei Alexander Tornquist an der TH Graz, habilitierte sich 1929 für Angewandte Geologie und Petrografie, und erweiterte 1936 seine Lehrbefugnis auf Geologie und Paläontologie. Ab 1939 war er außerordentlicher Professor an der TH Graz, 1944 wurde er als Ordinarius für Geologie als Nachfolger von Josef Stini an die TH Wien berufen.

Nach dem Krieg war Clar freiberuflicher Baugeologe und Berater für Lagerstättenkunde beim Steirischen Erzberg, ab 1949 Geologe beim Eisenerzbergbau Hüttenberg in Kärnten. 1951 wurde er Leiter der neu gegründeten Lagerstättenforschungsstelle bei der Österreichisch-Alpine Montangesellschaft. 1954 wurde er erneut nach Wien berufen, diesmal an die Universität Wien, wo er bis zu seiner Emeritierung 1972 blieb.

Der vielseitig tätige Geologe war Mitglied der österreichischen Staubecken-Kommission und 1957/58 Präsident der Österreichischen Geologischen Gesellschaft. Sein Werk umfasst zahlreiche geologische Karten, u.a. im Grazer Paläozoikum und im Großglocknergebiet, sowie Fachartikel zur Lagerstätten- und Gefügekunde. Im Zuge letzterer Tätigkeit entwickelte er den nach ihm benannten Geologenkompass, bei dem Streichen und Fallen in einem gemessen werden.

Im Jahr 2009 wurde in Wien Hietzing (13. Bezirk) der Clarplatz nach ihm benannt. 1966 erhielt er die Leopold-von-Buch-Plakette.

Literatur

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • CLAR — CL AR steht für: Región de la Araucanía, ISO 3166 2 Code der chilenischen Region Clar ist der Familienname von: Eberhard Clar (1904–1995), österreichischer Geologe und Hochschullehrer Erich Clar (1902–1987), deutscher Chemiker Johann Friedrich… …   Deutsch Wikipedia

  • Christof Exner — Ritter von Erwarten (* 20. März 1915 in Innsbruck; † 16. April 2007 in Wien) war ein österreichischer Geologe und Hochschullehrer. Er entstammt einer weitverzweigten, vielseitig begabten Gelehrtenfamilie Österreichs mit mehreren Akademie… …   Deutsch Wikipedia

  • Eduard-Sueß-Gedenkmünze — Die Eduard Sueß Gedenkmünze ist ein Preis der Österreichischen Geologischen Gesellschaft. Er ist nach Eduard Suess benannt. Die Träger sind gleichzeitig Ehrenmitglieder der Gesellschaft. Preisträger 1918 Albert Heim 1930 Friedrich Johann Karl… …   Deutsch Wikipedia

  • Hüttenberger Erzberg — Der Hüttenberger Erzberg ist ein historisch bedeutendes Eisenvorkommen in den Seetaler Alpen im Nordosten von Kärnten (Bezirk St. Veit an der Glan). Er heißt nach der Ortschaft Hüttenberg, die ihrerseits den Namen von den frühen Eisenhütten… …   Deutsch Wikipedia

  • Leopold-von-Buch-Plakette — Die Leopold von Buch Plakette der Deutschen Geologischen Gesellschaft wird jährlich an (später laut Satzung nur noch[1]) ausländische Wissenschaftler für herausragende Leistungen in den Geowissenschaften verliehen. Erster Preisträger war 1946… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm Petrascheck — (* 25. April 1876 in Pancsowa, Ungarn; † 16. Januar 1967 in Leoben) war ein österreichischer Geologe. Petrascheck war der Sohn österreichischer Eltern (sein Vater war Braumeister), wuchs in Leitmeritz auf und ging in Dresden auf das Realgymnasium …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der mit der Technischen Universität Dresden verbundenen Personen — Die Liste soll − ohne Anspruch auf Vollständigkeit – einen Überblick über Personen verschaffen, die mit der Technischen Universität Dresden und deren Vorläufer durch Ehrenwürden, wissenschaftliche Arbeit und Lehre sowie als Absolventen verbunden… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Persönlichkeiten der Technischen Universität Dresden — Die Liste soll − ohne Anspruch auf Vollständigkeit – einen Überblick über Personen verschaffen, die mit der Technischen Universität Dresden und deren Vorläufer durch Ehrenwürden, wissenschaftliche Arbeit und Lehre sowie als Absolventen verbunden… …   Deutsch Wikipedia

  • Polycyclen — Polycyclische Verbindungen oder kurz Polycyclen (Singular Polycyclus) sind cyclische organisch chemische Verbindungen, bei welchen Atome in mehreren Ringen angeordnet sind. Falls die Verbindungen nur einen Ring enthalten, spricht man stattdessen… …   Deutsch Wikipedia

  • Frankfurter Römer — Ostfassade mit Justitia Brunnen Römer Areal, 2007 zwischen Berliner Straße …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”