- Eberhard Friedrich von Venningen
-
Eberhard Friedrich von Venningen (* 1642; † 2. Juni 1710 in Heidelberg) stammte aus der Elsässer Linie der Herren von Venningen. Er wurde im militärischen Dienst für die Kurpfalz bis zum Generalleutnant befördert.
Inhaltsverzeichnis
Familie
Eberhard Friedrich von Venningen war der Sohn von Philipp Ludwig von Venningen, pfälzischer Jägermeister, und der Maria Catharina von Rathsamhausen. Er hatte sieben Geschwister, darunter Anna Eleonore, die Georg Gottfried von Rathsamhausen heiratete. Diese Schwester war die Hofdame der Herzogin von Orléans Elisabeth Charlotte, genannt Liselotte von der Pfalz, in deren Briefen an zahlreichen Stellen Eberhard Friedrich vorkommt. Er war mit Eva Elisabeth von Wolzogen auf Missingdorf verheiratet. Aus dieser Ehe entstammt der Sohn Carl (* 1684; † 1718), seine Taufpatin war Elisabeth Charlotte von der Pfalz, auf deren zweiten Vornamen sein Name zurückgeht. Carl von Venningen wurde pfälzischer Jägermeister und Oberamtmann zu Oppenheim.
Leben
Eberhard Friedrich stand im Dienst von Kurfürst Karl Ludwig und war 1669 an der Jagd mit Windhunden beteiligt. In den Jahren danach machte er eine steile Karriere als Soldat. 1678 war er Jägermeister, 1680 Oberjägermeister. Er begleitete 1680 den Kurfürsten nach England, wo er wie dieser die Würde eines Doktors der Medizin verliehen bekam. 1688 wurde er Hauptmann, 1693 Obrist. Nach der Belagerung von Landau, die er 1703 schwer verwundet überstand, wurde er 1706 Generalleutnant.
Im Jahr 1707 ließ er das Haus zum Riesen in Heidelberg errichten. Baumeister war Johann Adam Breunig, der auch das Jesuitenkolleg und die Alte Universität baute. Das Haus wurde mit ausdrücklicher Erlaubnis des Kurfürsten aus Quadersteinen des teilweise gesprengten Dicken Turmes des Heidelberger Schlosses errichtet. Das Haus verdankt seinen Namen der von Heinrich Charrasky geschaffenen überlebensgroßen Statue des Bauherren, die in Höhe des zweiten Stockwerkes den Mittelrisalit ziert.
Grabmal
Eberhard Friedrich starb am 2. Juni 1710 und wurde in der evangelischen Kirche zu Neidenstein, einer traditionellen Grablege der Venningen, bestattet. Sein Grabmal, auf dem er in voller Lebensgröße dargestellt ist, gestaltete wohl ebenfalls Heinrich Charrasky. Hier verkörpern der Kriegsgott Mars und die Jagdgöttin Diana die Lebensinhalte des Toten. Dazu passend sind Kriegs- und Jagdhorn abgebildet. Die Widmung zählt Venningens Titel auf:
Ihro Röm. Kayserl. Maiest. gewesener Generalwachtmeister von der Cavalerie wie auch seiner Churfürstl. Durchl. zu Pfalz Camerer, Obristjägermeister, Generallieutenant von der Reuterey, Obrister über ein Regim. Carabiniers und Oberambtmann zu Oppenheim
Wikilinks
Literatur
- Meinhold Lurz, Die Freiherren von Venningen, hrsg. vom Heimatverein Kraichgau e.V. (Sonderveröffentlichung Nr. 17), Sinsheim 1997, S. 777−782, ISBN 3-921214-13-0.
Kategorien:- Mann
- Deutscher
- Reichsritter
- Geheimrat
- Geboren 1642
- Gestorben 1710
- Venningen (Adelsgeschlecht)
Wikimedia Foundation.