Eckard Briest

Eckard Briest

Eckard Briest (* 21. April 1920 in Adlershof; † 8. Dezember 1992 in Feuchtwangen) war ein deutscher Botschafter.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Briest war Sohn des Arztes Eckard Briest und seiner Frau Lucie geb. Buchholz. Er besuchte ein Realgymnasium in Berlin. Nach dem Abitur studierte er Rechtswissenschaft, Staatswissenschaften und orientalische Sprachen in Greifswald und Berlin. Seit 1927 war er Mitglied des Corps Pomerania Greifswald.[1] Im Februar 1930 machte er das Diplom in chinesischen Sprachen am Seminar für orientalische Sprachen in Berlin. Nach dem Referendarexamen am 25. Mai 1932 trat er in den preußischen Justizdienst und betrieb Sprachstudien in London und Paris. Am 1. Mai 1933 wurde er Mitglied der NSDAP.

Seit 1957 mit Barbara geb. Hilgenstock verheiratet, hinterließ er eine Tochter und einen Sohn.

Auswärtiger Dienst

China und Vereinigte Staaten

Am 20. März 1935 wurde Briest in den Auswärtigen Dienst einberufen und als Attaché in der Abteilung IV (Osteuropa, Skandinavien, Ostasien) eingesetzt. Von April 1936 bis Januar 1937 war er an der Gesandtschaft in Helsingfors. Nach der Diplomatisch-konsularischen Prüfung am 1. Juli 1937 wurde er an die Botschaft in China (15. Juli 1937) beordert und in den Generalkonsulaten Hongkong (komm.) und Kanton eingesetzt. Im November 1939 kam er als Legationssekretär an die Botschaft in Shanghai, ein Jahr später an die Gesandtschaft in Hsingking (komm.).

Anafang 1941 war als Vizekonsul zwei Monate am Generalkonsulat New York und dann bis zur Schließung der deutschen Konsularbehörden in den Vereinigten Staaten im Juli 1941 am Konsulat in Cleveland.

Als Legationssekretär war er ab 28. Juli 1941 bei der Informationsstelle III im Ministerium Ribbentrop kommissarisch eingesetzt.

Wehrmacht und Gefangenschaft

Am 16. März 1943 wurde Briest zur Wehrmacht einberufen. Am 13. November 1943 geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der er nach zwölf Jahren, am 9. Oktober 1955, mit dem sogenannten Amnestiertentransport entlassen wurde (siehe Heimkehrer).

Irland und Südamerika

Am 7. April 1956 wurde er wieder in den Auswärtigen Dienst einberufen und arbeitete als Hilfsreferent in der Abteilung III (Frankreich, Benelux, Italien, Schweiz; Mittler Osten und Südostasien). Am 6. November 1956 zum Legationsrat I. Kl. ernannt, ging er im Mai 1957 als Gesandtschaftsrat I. Kl. an die Gesandtschaft in Dublin.

Im Januar 1960 wurde er Botschafter in Asuncion. Ende 1962 verhandelte Briest mit dem Außenminister Raúl Sapena Pastor über ein Visaabkommen.[2] Die Bundesregierung wies ihren Botschafter in Paraguay 1964 an, formell die Ausweisung von Josef Mengele zu beantragen.[3] Alfredo Stroessner drohte Briest mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zur Bundesrepublik Deutschland.[4]

Im November 1965 trat Briest den Botschafterposten in Montevideo an.

Neuseeland und Südsee

Am 16. September 1970 wurde er zum Botschafter in Wellington ernannt. Seit 1971 war er zugleich Generalkonsul für das Königreich Tonga, Konsul für das britisch-amerikanische Kondominium Canton and Enderbury Islands sowie für Britisch Samoa, seit 1972 zugleich Botschafter für Westsamoa.

Am 30. April 1974 wurde Briest in den Ruhestand versetzt.

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 53, 678.
  2. Visaabkommen
  3. DER SPIEGEL, 5. August 1964
  4. DER SPIEGEL, 30. September 1964

Literatur

  • Maria Keipert (Red.): Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871–1945. Herausgegeben vom Auswärtigen Amt, Historischer Dienst. Band 1: Johannes Hürter: A–F. Schöningh, Paderborn u. a. 2000, ISBN 3-506-71840-1.


Vorgänger Amt Nachfolger
Dr. Julius Borgs-Maciejewski Deutscher Botschafter in Asunción
1960 - 1965
Dr. Hubert Krier
Otto Langmann Deutscher Botschafter in Montevideo
1966 - 1970
Kurt Luedde-Neurath
Kurt Luedde-Neurath Deutscher Botschafter in Wellington
1970–1974
Dr. Otto Soltmann

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