Corps Pomerania Greifswald

Wappen
Basisdaten
Hochschulort:	Greifswald, Vorpommern
Erstgründung:	5. November 1810
Verband:	Kösener SC-Verband
Farben:	ätherblau-silber-ätherblau
Band:
Adresse:	Arndtstr. 3, 17489 Greifswald
Webseite:	Keine

Erste Mitgliederliste der Pomerania in den Akten der Universität Greifswald

Altes Corpshaus der Pomerania, 1910

Das Corps Pomerania Greifswald ist eine pflichtschlagende und farbentragende Studentenverbindung an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald.

Geschichte

Das Corps wurde am 5. November 1810 an der damals schwedischen Alma Mater Gryphiswaldensis gestiftet. 1813 gründete sie die Sueco-Pomerania als Tochterverbindung, wenige Semester später die Nova-Pomerania. 1816 wurde Pomerania von den akademischen Behörden verboten. Noch im selben Jahr insgeheim rekonstituiert, wurde sie 1817 vertagt. Die Verbindung Pomerania Greifswald nahm 1819 den aktive Betrieb wieder auf und rekonstituierte am 12. Juni 1829 mit den alten Farben und dem alten Wahlspruch. 1834, 1847, 1873 und 1876 musste jeweils für ein Semester vertagt werden. In seinen ersten Jahren pflegte das Landescorps Pommerns enge Verbindungen zu den pommerschen Corps in Frankfurt (Oder), Göttingen, Halle (Saale) und Berlin.

Siehe auch: Erloschene Corps

Schon 1858, zehn Jahre nach der Gründung des KSCV, stellte Pomerania mit Eiserhardt den Heidelberger oKC-Vorsitzenden. Dreimal war sie selbst präsidierendes Vorortcorps des KSCV und stellte 1870 mit Siemens, 1890 mit Colley und 1908 mit Solger den Vorsitzenden des oKC.

Siehe auch: Vororte des KSCV

Im Ersten Weltkrieg, von 1914 bis 1919, war das Pomerania inaktiv. Nach der Suspendierung 1935 und dem Ende des Zweiten Weltkriegs war eine Rekonstitution in der damaligen DDR unmöglich. Die Traditionen wurden jedoch von Mitgliedern des Corps Saxonia Göttingen bis zum Mauerfall gepflegt. In Ermangelung aktiver Mitglieder musste eine Rekonstitution seither zwei Mal vertagt werden. Seit 2005 ist das Corps Pomerania wieder aktiv und hat seit 2006 seinen Sitz in Greifswald.

Couleur und Wahlsprüche

Das Corpsburschenband ist ätherblau-silber-ätherblau, das Fuchsband weiß-ätherblau auf silberner Perkussion. Die Mützenfarbe ist ätherblau.

Wahlsprüche

Ubi patria, ibi bene!

Blau wie der Äther ist unser Panier, fest wie die Eiche im Sturm stehen wir!

Wappensprüche

Unsern Bund trennt nur der Tod!

v. f. i. f. i. = vivat fratres intimo foedere iuncti

Pomerania sei's Panier!

g u n = gladius ultor noster

Verhältniscorps

Ein Kartellverhältnis besteht zum weißen Corps Saxonia Göttingen. Befreundet ist Pomerania mit den grünen Corps Hansea Bonn, Franconia Jena, Guestphalia Halle und Franconia München.

Bis zu ihrer Suspension 1866 bestand ein Kartell mit Marchia Halle.

Mitglieder

• Ernst Alban (1791–1856), Arzt und Maschinenbauer
• Hans Karl Leopold Barkow (1798–1873), Anatom und Physiologe
• August Friedrich Barkow (1791–1861), Rechtswissenschaftler
• Fr. Wilhelm v. Becker (1835–1924), Ehrenmitglied der Pomerania, Oberbürgermeister und Ehrenbürger von Köln
• Hans-Henning Becker-Birck (* 1937), Verwaltungsjurist
• Karl von Behr (1864–1941), Kabinettsrat von Kaiserin Auguste Viktoria
• Ludolf August von Bismarck (Landrat) (1834–1924), Landeshauptmann der Altmark
• Eckard Briest (1920–1992), Botschafter
• Johann Friedrich Dieffenbach (1792–1847), Begründer der plastischen Chirurgie in Deutschland
• Hasso von Etzdorf (1900–1989), Botschafter in London
• Franz Wilhelm von Gottberg (1824–1869), Deichhauptmann, Ehrenmitglied der Pomerania
• Hans Helfritz (Staatsrechtler) (1877–1958)
• Adam Werner von Heyden (1852–1888), Landrat des Kreises Demmin
• Alexander von Kameke (1887–1944), ermordetes Mitglied der Bekennenden Kirche
• Gustav Kratz (1829–1864), Archivar und Historiker der pommerschen Regionalgeschichte
• Harald Mandt (1888–1974), Vizepräsident von Rotary International
• Max Maercker (1842–1901), deutscher Agrikulturchemiker
• Gustav Nachtigal (1834–1885), Afrikaforscher
• Ernst Schlange (1888–1947), Jurist, 1935 Vorsitzender des KSCV und des VAC, Gauleiter der NSDAP
• Georg Friedrich Schömann (1793–1879), Altphilologe
• Richard Sigmund Schultze, Bürgermeister und Ehrenbürger von Greifswald
• Paul Vogt (Chirurg) (1844–1885), Ordinarius in Greifswald
• Friedrich Wilhelm Weber (1813–1894), Arzt und Dichter
• Kurt Wittmer-Eigenbrodt (1889–1975), Jurist, Landwirt und Politiker

Literatur

• Chronik des Corps Pomerania, Greifswald 1897
• Mitgliederverzeichnis der Pomerania, Greifswald 1897
• Aus der Geschichte der Universität Greifswald: Festschrift zum 450jährigen Jubiläum der Universität Greifswald, dargebracht von der Gesellschaft für pommersche Geschichte und Altertumskunde, Stettin 1906
• Arno Schmidt (Historiker): Aus dem Greifswalder Studentenleben um 1812. In: Einst und Jetzt Band 4 (1959), S. 42-57
• Wolfgang von der Groeben: Pomerania! Saxonia! Düsseldorf 2010.

Weblinks

 Commons: Corps Pomerania Greifswald – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Literatur von und über Corps Pomerania Greifswald im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
• 200 Jahre Corps Pomerania bei Youtube

Normdaten: GKD in der DNB: 4615986-1