- Carl-von-Stahl-Haus
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Carl-von-Stahl-Haus
OeAV Hütte Kategorie ILage Torrener Joch; Grenze Bayern / Salzburg Gebirgsgruppe Berchtesgadener Alpen Geographische Lage 47° 34′ 29″ N, 13° 2′ 33″ O47.57472222222213.04251736Koordinaten: 47° 34′ 29″ N, 13° 2′ 33″ O Höhenlage 1.736 m ü. A. Besitzer Sektion Salzburg Hüttentyp Hütte Erschließung Materialseilbahn von der Unteren Jochalm Übliche Öffnungszeiten Ganzjährig geöffnet außer am 24. Dezember Beherbergung 24 Betten, 70 Lager, 10 Notlager Weblink www.carl-von-stahl-haus.com Hüttenverzeichnis OeAV DAV Das Carl-von-Stahl-Haus (Stahlhaus) ist eine Alpenvereinshütte der Sektion Salzburg des Österreichischen Alpenvereins in den Berchtesgadener Alpen. Sie liegt auf 1.736 Meter Höhe am Torrener Joch unweit des Jenners zwischen Hagengebirge und Göllstock, direkt an der Grenze zwischen Bayern und dem österreichischen Bundesland Salzburg. Das Stahlhaus ist aufgrund der leichten Erreichbarkeit ein beliebtes Ausflugsziel von Wanderern und Tagesgästen, aber auch ein wertvoller Ausgangspunkt für Bergsteiger, die von hier aus größere Touren unternehmen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die Ambitionen von Großgrundbesitzern, ganze Gebirge als ihr Privateigentum zu betrachten, immer größer. Dazu gehörten u. a. das Haus Habsburg mit seinem Thronfolger Franz Ferdinand. Immer mehr schien es, dass man die Bergsteiger vom Besuch der freien Natur abhalten wollte und konnte, wie das etwa im Blühnbachtal der Fall war. Da im Bluntautal ähnliche Verhältnisse drohten, kaufte der wohlhabende Justitiar der Alpenvereinssektion Salzburg, Dr. Eisendle, die obere Jochalm mit seinem Privatvermögen. Es kam der Erste Weltkrieg und die Jagd im Bluntautal wurde von der Krupp-Dynastie übernommen. Deren Vertreter standen den Alpentouristen wesentlich aufgeschlossener gegenüber und tauschten schließlich Grundbesitz am Torrener Joch gegen die Jochalm mit dem Alpenverein; dieser Tausch war für den Hüttenbau sehr vorteilhaft, da das Joch wesentlich günstiger gelegen war. Die Sektion Salzburg hatte sich mit anderen Hüttenprojekten übernommen und kein Geld mehr für einen neuen Hüttenbau. Da fand sich ein Auswanderer aus Österreich, Carl Stahl, der als Industrieller in Amerika in der Textilbranche zu einem Vermögen gekommen war. Er spendete der Sektion Salzburg das für den Hüttenbau notwendige Geld, und hatte auch Geduld, in Zeiten der Inflation immer noch eins draufzulegen. Die Einweihung seiner Hütte am 22. Juli 1923 erlebte er selbst nicht mehr, jedoch kam seine Witwe, eine jüngere Österreicherin, die er während eines Heimaturlaubs kennengelernt hatte.
Aufstieg
- Von Golling über Gasthaus Bärenhütte (506 m) im Bluntautal (Parkplatz) auf Weg 451 über Jochalmen, Gehzeit 4 Stunden
- Von Königssee (Parkplatz Jennerbahn) auf Weg 497 über Hochbahn und Königsbachalm, Gehzeit: 3½ Stunden
- Von Hinterbrand (1.100 m, gebührenpflichtiger Parkplatz) über die Mitterkaseralm, Gehzeit: 2 Stunden
- Mit der Jennerbahn bis zur Bergstation (1.800 m), von dort über den Höhenweg, Gehzeit: 45 Minuten
Übergänge
- Purtschellerhaus (1.692 m) über Hohes Brett, Hoher Göll und Schusterroute, Schwierigkeitsgrad II nach UIAA (gesichert), Gehzeit: 6 Stunden
- Kehlsteinhaus (1.840 m) über Hohes Brett, Hoher Göll und Mannlgrat, Schwierigkeitsgrad II nach UIAA, gesichert, Gehzeit: 7 Stunden
- Schneibsteinhaus (1.670 m), nächstgelegene Nachbarhütte, Gehzeit: 10 Minuten
- Gotzenalm (1.690 m) über Schneibsteinhaus, Priesbergalm und Hirschenlauf, mittel, Gehzeit: 4 Stunden
- Gotzenalm (1.690 m) über Schneibstein, Seeleinsee, Hochgschirr und Regenalm, mittel, Gehzeit: 7 Stunden
- Wasseralm (1.420 m) über Schneibstein, Seeleinsee, Hochgschirr und Landtal, mittel, Gehzeit: 7 Stunden
Gipfelbesteigungen
- Hohes Brett (2.340 m) über Pfaffenkegel und Jägerkreuz, mittel, Gehzeit: 2 Stunden (Weg 451)
- Hoher Göll (2.522 m) über Hohes Brett, Brettriedl, Archenköpfe und Göllscharte, mittel, Gehzeit: 4 Stunden (Weg 451)
- Schneibstein (2.275 m) über Teufelsgemäuer, mittel, Gehzeit: 1,5 Stunden (Weg 416)
- Windschartenkopf (2.210 m) über Schneibstein und Windscharte, mittel, Gehzeit: 2,5 Stunden (Weg 416)
- Rotspielscheibe (1.940 m) über Schneibsteinhaus, Königstalalm und Nordwestseite, mittel, Gehzeit: 2 Stunden
- Kahlersberg (2.350 m) über Schneibstein, Seeleinsee und Hochgschirr, mittel, Gehzeit: 5 Stunden (Weg 416, 496)
- Pfaffenkegel (1.850 m), Hausberg, die letzten 10 m mit Stahlseil gesichert, Gehzeit: 20 Minuten
Winter
Im Winter wird das Stahlhaus ebenfalls bewirtschaftet und ist vom Jenner (Skigebiet) über einen meist gespurten Weg leicht mit Tourenskieren oder Schneeschuhen zu erreichen. Es ist ein beliebter Ausgangspunkt für zahlreiche Skitouren in den Berchtesgadener Alpen, beispielsweise auf das Hohe Brett, auf den Schneibstein und weiter im Sinne der „Kleinen Reibn“ oder der „Großen Reibn“, einer mehrtägigen, anspruchsvollen Skiüberquerung bis zum Kärlingerhaus mit abschließender Abfahrt ins Wimbachtal.
Weblinks
Literatur
- Bernhard Kühnhauser, AV-Führer Berchtesgadener Alpen alpin, München 2009, 19. Auflage, ISBN
Kategorien:- Schutzhütte des Österreichischen Alpenvereins
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