- Eisenbahn in Saudi-Arabien
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Damman–Riad Streckennummer: 1 Streckenlänge: 449 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) LegendeKönig-Abdul-Aziz-Hafen 0 Dammam nach. Al Khubar 19 Zahran 42 Ghunan 74 Abqaiq 82 Uyun nach Foda 107 Al Mubarraz 118 Al Qarn Al Sha’bah 131 Hufuf 139/0 Al Mansurah zur Strecke 2 44 Al Tuhaymiya 130 Ar Rubayda 195 Khurays Anschlussgleis 287 Strecke 2 zum Flughafen Riad 310 Riad Damman–Haradh–Riad Streckennummer: 2 Streckenlänge: 700 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) LegendeKönig-Abdul-Aziz-Hafen 0 Dammam nach. Al Khubar 19 Zahran 42 Ghunan 74 Abqaiq 82 Uyun nach Foda 107 Al Mubarraz 118 Al Qarn Al Sha’bah 131 Hufuf 139/0 Al Mansurah zur Strecke 1 158 Al Uthmaniyah 172 Al Udayliyah 201 Ghar Mihn 282 Harad 447 Ain Wasia 459 Al Yamamah nach Al Chardsch 474 Hadsch al Mahattat 480 As Salamiya 494 Al Bad 506 Dahl Hit 538 von Strecke 1 zum Flughafen Riad 561 Riad Die Eisenbahn in Saudi-Arabien wird heute durch die Saudische Eisenbahnverwaltung (englisch: Saudi Railway Organisation [SRO]) betrieben.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die erste Eisenbahn auf dem Territorium des heutigen Saudi-Arabien war die Hedschasbahn. Sie wurde dort errichtet, als dessen Gebiet noch zum Osmanischen Reich gehörte. Sie kam aus nördlicher Richtung von Damaskus, endete in Medina und war in diesem Teilstück von 1908 bis etwa 1926 mit einer größeren Unterbrechung während des Ersten Weltkriegs in Betrieb.
Das heutige Streckennetz der Eisenbahn in Saudi-Arabien entstand ab 1947 als eine Eisenbahninfrastruktur der Saudi Aramco Petroleum Company, um Ausrüstung für deren Erdölförderung und Ölprodukte zwischen dem Persischen Golf und Dhahran zu transportieren. Eröffnet wurde die Strecke am 20. Oktober 1951. Zunächst betrieb Aramco die Strecke selbst. 1968 wurde sie aber in staatliche Trägerschaft übernommen. Seit dem wurde die Strecke bis Riad verlängert, in den 1980er Jahren eine parallele Eisenbahninfrastruktur für den Personenverkehr errichtet[1], es entstanden Empfangsgebäude an den im Personenverkehr bedienten Orten und in Riad ein Containerterminal.[2]
Streckennetz
Das heutige Streckennetz besteht aus zwei eingleisigen Hauptstrecken in Normalspur, die im Wesentlichen dem Verkehr zwischen der Hauptstadt Riad und der Hafenstadt Dammam am Persischen Golf dienen:
- Strecke 1: Dammam–Abqaiq–Hufuf–Riad, 449 km, Personenverkehr. Die Strecke führt durch eine landschaftlich interessante Gegend und durchquert eine Sandwüste. Die Reisezeit beträgt etwa 4 ½ Stunden. Im Zug werden Snacks gereicht und Videos gezeigt.
- Strecke 2: Dammam–Abqaiq–Hufuf–Harad–al-Chardsch–Riad, 700 km, Güterverkehr
- Darüber hinaus gehören einige kurze Stichstrecken und die Hafenbahn Dammam (12,9 km) zum Netz der Bahn.
Strecke 1 und 2 verlaufen zwischen Dammam und Al Mansurah parallel. Es handelt sich aber um getrennte Infrastrukturen, die jeweils als eigene Strecke betrieben werden.[3] Die Gesamtlänge des Netzes beträgt knapp 1100 km, wenn diese parallele Streckenführung unberücksichtigt bleibt.
Technik
Verwendet werden Schienen des Typs UIC 60.[4] Die Weichenantriebe werden durch Gehäuse vor Sand geschützt.[1] Die technische Ausstattung und die Systeme, die für Betriebssicherheit sorgten, waren bis vor kurzem recht einfach. Es gab weder zeitgemäße Signale noch Zugsicherung.[1] Seit Juni 2009 hat diese aber einen modernen Stand.[1] Ein Konsortium aus Siemens Transportation Systems und der Saudi Arabian Nour Communications Company hat seit 2005 an dieser Modernisierung gearbeitet. Dazu zählen die Ausstattung der Bahn mit modernen Signalanlagen mit Blockstellen, die Ausrüstung von 15 Bahnübergängen mit Videoüberwachung und die Einführung von ETCS der Stufe 1. Wegen der extremen Witterungsbedingungen haben die ETCS-Balisen einen speziellen Sonnenschutz. Gesteuert wird das System von zehn Simis-Stellwerken von Siemens. Die Leitstelle mit vier Bedienerplätzen befindet sich in Dammam.[1] Außerdem wurde für Steuerung und Funkverkehr GSM-R eingeführt.[5] Die Gesamtkosten beliefen sich umgerechnet auf 91 Mio. Euro.[1] Mit Inbetriebnahme des Systems erhielt die Eisenbahn in Saudi-Arabien zum ersten Mal auch Betriebsvorschriften.[1]
Verkehr
Die Personenzüge bieten drei unterschiedliche Wagenklassen an. Im Jahr 2008 wurden 1,1 Millionen Fahrgäste und 3,5 Millionen Tonnen Güter (vor allem in Containern) befördert.[6] 2011 wurden von Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles neue Dieseltriebwagen für die saudi-arabische Eisenbahn gebaut.[7]
Planungen
Planungen für eine Netzerweiterung bestehen:[8]
- Haramain Hochgeschwindigkeitsstrecke auch Westbahn genannt: Züge mit elektrischem Antrieb sollen mit bis zu 320 km/h die Städte Mekka und Medina und diese später mit Dschidda verbinden. Die Strecke dient in erster Linie einem schnellen und sicheren Transport der Pilger zwischen den beiden Städten. Die Strecke soll etwa 720 km lang sein und 1,8 Mrd US$ kosten. Erste Ausschreibungen für Leistungen zum Streckenbau und erste Vergaben von Leistungen haben im Frühjahr 2010 stattgefunden.[9]
- von Riad in Richtung auf das Rote Meer und die Hafenstadt Dschidda, 945 km
Die Erweiterungen 1 und 2 bilden zusammen das Saudi Landbridge Project, das Persischen Golf und Rotes Meer per Schiene verbinden soll. [10]
- Die 2400 km lange Nord-Süd-Verbindung mit zwei Streckenästen im Norden von Al-Haditha nahe der Grenze zu Jordanien und Al-Jalamid, wo Phosphatabbau stattfindet, und zwei Streckenästen im Süden nach Riad und nach Ra's az-Zawar[11] an der Golfküste, wo sich die Verarbeitungsanlagen für das Phosphat befinden, soll Ende des Jahres 2010 für den Güterverkehr, für den sie vor allem vorgesehen ist, in Betrieb gehen.[12] Die Aufnahme des Personenverkehrs ist für 2012 geplant[13], nach anderen Quellen für 2013.[14] Für den Personenverkehr sind Geschwindigkeiten bis zu 200 km/h geplant. Die für den Verkehr erforderlichen Fahrzeuge, Lokomotiven, Güterwagen, Reisezugwagen, die drei Wagenklassen, Speise- und Schlafwagen aufweisen, sind beauftragt, Lokomotiven aus Kanada und Güterwagen aus China bereits zum Teil geliefert.[15] Die Strecke wird auch die Städte Ha'il und Buraida anbinden, ebenso Zubariya, ein Bauxit-Abbau-Gebiet.[10].
- Dammam – al-Dschubail, 115 km;
Darüber hinaus bestehen verkehrsstrategische Überlegungen – unter den derzeitigen politischen Bedingungen aber nicht zu verwirklichen – für eine Strecke über Israel nach Ägypten.[16]
Literatur
- Neil Robinson: World Rail Atlas and historical summary. Band 8: The Middle East an Caucasus. 2006.
- siem: ETCS in Saudi-Arabien. In: Eisenbahn-Revue International 2009, S. 422.
Weblinks
- Website der saudischen Eisenbahn (englisch)
- Saudi Railways Expansion Programme (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g siem, siehe: Literaturverzeichnis
- ↑ Website der saudischen Eisen-bahn
- ↑ Technical information on SRO
- ↑ http://www.saudirailways.org/english/technical_information.htm
- ↑ Siemens AG: Dammam - Riad, Saudi Arabia. Abgerufen am 9. Juli 2008.
- ↑ Vgl. Saudi Railway Organization, Statistics. Abgerufen am 29.06 (englisch).
- ↑ Eisenbahn-Revue 10/2011, S. 487.
- ↑ Website der saudischen Eisenbahn
- ↑ HaRakevet Nr. 88 (2010), S. 16.
- ↑ a b Saudi bidding hots up. In: Railway Gazette International, 10. März 2008.
- ↑ Diese Zweigstrecke wird von DB International betreut: DB-Welt Nr. 4, 2010, S. 5.
- ↑ HaRakevet Nr. 90 (2010), S. 17f.
- ↑ HaRakevet Nr. 90 (2010), S. 19.
- ↑ http://arabnews.com/saudiarabia/article54735.ece, www.arabnews.com vom 18. Mai 2010
- ↑ HaRakevet Nr. 90 (2010), S. 17-19.
- ↑ Website der saudischen Eisenbahn
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