Carl Binz

Carl Binz

Carl Binz (* 1. Juli 1832 in Bernkastel-Kues; † 11. Januar 1913 in Bonn) war ein deutscher Pharmakologe und Medizinhistoriker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er studierte ab 1851 an den Universitäten in Würzburg, Bonn und Berlin. Seit 1853 war er Mitglied des Corps Moenania Würzburg.[1] Er promovierte 1855 in Bonn zum Dr. med. und erhielt 1856 seine Approbation zum praktischen Arzt. Er war dann zunächst Assistent an der Medizinischen Klinik in Bonn und ab 1859 praktischer Arzt. 1861 ging er nach Berlin, habilitierte sich 1862 in Bonn und gründete 1869 als Professor der Pharmakologie das Pharmakologische Institut, wo er lehrte und forschte. Carl Binz entwickelte maßgeblich die experimentelle Forschungsmethodik in der Pharmakologie weiter und legte grundlegende Untersuchungen, etwa zur Bekämpfung der Malaria, vor.

Binz machte sich als Medizinhistoriker besonders als Biograph Johann Weyers einen Namen. 1866 und 1870 hatte er als Stabsarzt an den Feldzügen teilgenommen. Im Jahr 1893 wurde er zum Mitglied der Gelehrtenakademie Leopoldina gewählt.

In seiner Heimatstadt Bernkastel-Kues ist eine Straße nach ihm benannt.

Er war verheiratet mit Harriet Emily Schwabe, die wiederum verwandt war mit William Makepeace Thackeray, einem der bedeutendsten englischsprachigen Erzähler des Viktorianischen Zeitalters neben Charles Dickens. Mit Harriet Emily Schwabe hatte er einen Sohn, Arthur Binz.

Literatur

  • 150 Jahre Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn 1818-1968. Otto Wenig (Hg.)
  • Der Pharmakologe Carl Binz. (mit ausführl. Biographie) Renate Bertling, Diss. Bonn (1969)
  • Zu Carl Binz´ 70. Geburtstage. Hans Schulz in: Deutsche Medizinische Wochenschrift 28, 461 (1902)

Werke

  • Grundzüge der Arzneimittellehre / ein klinisches Lehrbuch von C. Binz. - 10., neu bearb. Aufl. - Berlin : Hirschwald, 1889. Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
  • Doctor Johann Weyer, ein rheinischer Arzt, der erste Bekämpfer des Hexenwahns. Bonn 1855 und 1896.
  • Augustin Lerchheimer und seine Schrift wider den Hexenwahn. Mit A. Birlinger, Straßburg 1888.
  • Zur Geschichte der Pharmakologie in Deutschland. in: Klinisches Jahrbuch 2 (1890), 3-74.
  • Die Einschleppung der Syphilis in Europa. Deutsche Medizinische Wochenschrift 19 (1893), 1058-1059.
  • Der Äther gegen den Schmerz. Stuttgart u. a. 1896.
  • Geschichtliches über das Zählen des Pulses. in. Deutsche Medizinische Wochenschrift 24 (1898), 640-641.
  • Pater P. Laymann S. J. und die Hexenprozesse. in: HZ 49 (1900), 290-292.
  • Apologetische Versuche in der Geschichtsschreibung der Hexenprozesse. in: Zeitschrift für Kulturgeschichte 8 (1901), 186-194.
  • Kardinal Cusa. Eine akademische Rede. in: Abhandlungen des naturhistorischen Vereins der preussischen Rheinlande 58 (1902), 203-222.
  • Nachträgliches über Valerius Cordus und den Äthyläther. in: Zentralblatt für Gynäkologie 28 (1904), 426-432.
  • Zur Charakteristik des Cusanus. in: Archiv für Kulturgeschichte 7 (1909), 145-153.

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1930, 141, 335

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