Emil Doerstling

Emil Doerstling

Emil Doerstling (* 29. August 1859 in Dramburg, Pommern; † 1940 in Königsberg (Preußen)) war ein deutscher Maler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ab 1881 studierte er bei Carl Steffeck und Emil Neide an der Kunstakademie Königsberg. Danach ging er in den Schuldienst und unterrichtete von 1895 bis 1901 als Zeichenlehrer am Altstädtischen Gymnasium in Königsberg. Für die Aula malte er 1897/98 „Olympische Spiele“, „Ringkämpfer“ und „Diskuswerfer“.[1] Danach kam er an das Löbenichtsche Realgymnasium, für das er Deckengemälde mit Szenen aus der Griechischen Mythologie malte. Studienreisen führten ihn in die Schweiz und nach Italien. Oft war er in der ostpreußischen Künstlerkolonie Nidden. Vor allem in Öl malte er Figürliches und Genreszenen („Nach Dienstschluß“, 1890), ostpreußische Landschaften und Altarbilder (Kirche in der Pangritz-Kolonie im Landkreis Elbing, 1893/94), Stilleben und Offizierporträts („Generalleutnant von Brese“, „General von Aster“, 1894).[1]

Kolorierter Holzstich nach Emill Dörstlings Gemälde „Kant und seine Tischgenossen“. Johann Conrad Jacobi links am Tisch; rechts daneben Immanuel Kant, aus einem Brief vorlesend

Sein Hauptwerk war „Kant und seine Tischgenossen“ (1892) im Treppenhaus des Albertinums, das Walter Simon (Bankier) der Stadt schenkte.[2] Es hängt heute im Königsberger Dom.

Zu spätem Ruhm kam 2007 sein Bild „Preußisches Liebesglück“, das 1992 vom Deutschen Historischen Museum gekauft wurde.[3] Die Aufdeckung seiner Geschichte brachte das ungewöhnliche Leben des afrodeutschen Militärmusikers Gustav Sabac el Cher zutage.

Doerstling illustrierte Eugen Grambergs zweibändige „Pilze der Heimat“ (Leipzig 1913).[4]

Einzelnachweise

  1. a b Allgemeines Künstlerlexikon
  2. Robert Albinus: Königsberg Lexikon. Würzburg 2002, ISBN 3-88189-441-1
  3. Preußisches Liebesglück (Rheinischer Merkur, 2007).
  4. Pilze der Heimat (1913)

Literatur

  • Altpreußische Biographie, 1986
  • Anton Ulbrich: Kunstgeschichte Ostpreußens. Königsberg 1932 (Nachdruck Frankfurt am Main 1976)
  • Gerhard Wietek: Deutsche Künstlerkolonien und Künstlerorte. München 1976
  • Eduard Anderson, in: Der redliche Ostpreuße 29 (1978), S. 30
  • K. Patzelt: Emil Doerstling, in: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker, Bd. 28 (Disney – Donnus), K. G. Saur, München Leipzig 2011

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