Carl Eitz

Carl Eitz
Carl Eitz
Gedenkstein in der Lutherstadt Eisleben

Carl Andreas Eitz (* 25. Juni 1848 in Wehrstedt bei Halberstadt; † 18. April 1924 in Eisleben) war ein deutscher Akustiker und Musikpädagoge.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Carl Eitz war der Sohn eines Gärtners und zeigte In Teilgebieten von Mathematik und Physik eine Hochbegabung. Unter schwierigen Bedingungen wurde er Lehrer. Von 1870 bis 1872 war er Organist und Lehrer in Dalldorf, um dann über viele Jahre als Lehrer an der II. Eisleber Bürgerschule zu arbeiten, wobei er auch als Wissenschaftler tätig war. So erfand er das Tonwortsystem (Latonisation), das in allen Schulen Deutschlands Anwendung fand, sowie das Reinharmonium, ein Harmonium mit mathematisch reiner Stimmung. Als Akustiker und Musikpädagoge war er auch von wissenschaftlichen Größen seiner Zeit wie Max Planck und Hermann von Helmholtz anerkannt. Seit 1918 ordentlicher Professor, wurden seine Verdienste um die musikalische Akustik 1922 durch die Verleihung des Ehrendoktors der Universität Kiel geehrt. Das preußische Kultusministerium verlieh ihm den Ehrendoktortitel.

Ehrungen

1948 stiftete die Stadt Eisleben einen Gedenkstein anlässlich des 100. Geburtstages des Pädagogen. Der Carl-Eitz-Stein wurde am Fuße des Scherbelberges aufgestellt. Daneben gibt es in Eisleben auch den Carl-Eitz-Weg. Auf dem Neuen Friedhof, an der oberen Westwand, wurde eine Büste als Grabmal angebracht. Auf dem dazugehörigen Relief werden singende Kinder dargestellt. Darüber befindet sich der Spruch: FREUET EUCH DES LEBENS. [1]

Die Carl-Eitz-Schule in Pinneberg ist nach dem Erfinder des Tonwortsystems benannt.

Werke

  • Das mathematisch-reine Tonsystem, 1891.
  • Bausteine zum Schulgesangsunterricht im Sinne der Tonwortmethode, 1911.
  • Deutsche Singfibel, Leipzig 1913.
  • Zurückweisung einiger Einwände gegen die Tonwortmethode, Berlin 1913.
  • Der Gesangsunterricht als Grundlage der musikalischen Bildung, Leipzig, 1914.
  • Merktafel für Noten und Tonworte, Eisleben 1924.
  • Das Tonwort, Leipzig 1928.

Literatur

  • Waldemar Mühlner: Carl Eitz. In: Historische Kommission für die Provinz Sachsen und für Anhalt (Hrsg.): Mitteldeutsche Lebensbilder. 3. Band Lebensbilder des 18. und 19. Jahrhunderts. Selbstverlag, Magdeburg 1928, S. 564–574.
  • Martin Wiehle: Bördepersönlichkeiten, Dr. Ziethen Verlag Oschersleben 2001, ISBN 3-935358-20-2, Seite 44 f.

Einzelnachweise

  1. „Unser Mansfelder Land“. Heimatblatt der Kreise Eisleben und Hettstedt. Februar 1955. S. 8ff

Weblinks


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