- Ernst Petersen
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Ernst Petersen (* 6. Juni 1906 in Freiburg im Breisgau; † 30. März 1959 in Ihringen) war ein deutscher Architekt und Schauspieler. Obwohl Petersen als Architekt sehr erfolgreich war und mehrere seiner Bauten heute unter Denkmalschutz stehen, erlangte er größere Bekanntheit in der kurzen Zeit als Darsteller in Bergfilmen an der Seite von Leni Riefenstahl.
Inhaltsverzeichnis
Jugend, Ausbildung und Wirken
Petersen war ein Neffe des Regisseurs Arnold Fanck und wirkte in jugendlichen Jahren an mehreren seiner Filme an der Seite von Leni Riefenstahl und Ernst Udet mit. Ebenfalls über Fancks Filmtätigkeit war Petersen mit seinem Kollegen im Architektenfach, Luis Trenker, verbunden.
Petersen studierte zunächst Naturwissenschaften, dann auch Architektur in München und Stuttgart. Das naturwissenschaftliche Studium beendete er 1931 mit der Promotion zum Dr. phil., sein Architekturstudium bei Clemens Holzmeister. Anfang der 1930er Jahre arbeitete er bei Wilhelm Kreis und dann mit Holzmeister in Ankara beim Aufbau der neuen türkischen Hauptstadt. Es folgte eine kurze Tätigkeit am Kaiser-Wilhelm-Institut für Eisenforschung in Düsseldorf. Ab 1935 bestand das Düsseldorfer Büro Petersen und Köngeter, das er mit Walter Köngeter betrieb. Die Architektengemeinschaft bestand bis 1942 und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgenommen.
Petersen war seit 1935 mit Hugo Henkels Tochter Elisabeth verheiratet. Viele Aufträge erhielt Petersen daraufhin von der Firma Henkel, für die er auch noch nach dem Zweiten Weltkrieg mehrere Siedlungsprojekte verwirklichte. Bereits in den 1930er Jahren war Petersen ein vielbeschäftigter Architekt; neben Industriebauten errichtete er Krankenhäuser und Bürogebäude, aber auch Wohnhäuser wie im Jahr 1936 das Haus Riefenstahl in Berlin-Schmargendorf für die damals gefeierte Regisseurin. Schon 1937 konnte er sich ein großes Haus in Berlin-Dahlem erbauen, mit angeschlossenen Arbeitsräumen und einem Bildhaueratelier für seine Frau.
Von 1941 bis zu seinem Tod hatte er einen Sitz im Beirat bei Henkel, in der selben Zeit – mit einer Unterbrechung zwischen 1947 bis 1953 – auch im Aufsichtsrat; in beiden Gremien war er stellvertretender Vorsitzender.[1]
Anette Brandhorst ist eine Tochter aus Petersens Ehe mit Elisabeth Henkel.
Architektonische Werke (Auswahl)
- 1936: Haus Riefenstahl in Berlin-Schmargendorf
- 1937: Haus Petersen in Berlin-Dahlem, Wohn- und Atelierhaus für den Architekten selbst
- 1937: Musterhaus auf der Reichsausstellung Schaffendes Volk in Düsseldorf (mit Walter Köngeter)
- 1949: Werkswohnungen für Henkel in Düsseldorf-Reisholz
- 1953: Henkel-Siedlung I in Düsseldorf-Holthausen (mit Walter Köngeter)
- 1955: Gymnasium Am Bonneshof in Düsseldorf-Golzheim (mit Walter Köngeter)
- 1955: Humboldt-Gymnasium in Düsseldorf (mit Walter Köngeter)
- 1955: evangelische Klarenbachkirche in Düsseldorf (mit Walter Köngeter)
- 1956: Persil-Schule in München (mit Walter Köngeter)
- 1958: evangelische Klarenbachkapelle (heute Thomaskirche) in Düsseldorf-Reisholz (mit Walter Köngeter)
- 1958: Henkel-Siedlung II in Düsseldorf-Holthausen, am Elbroichpark (mit Walter Köngeter)
Filme unter Arnold Fanck
- 1926: Der heilige Berg
- 1929: Die weiße Hölle vom Piz Palü
- 1930: Stürme über dem Mont Blanc
Auszeichnungen
- 1937: Großer Staatspreis der Preußischen Akademie der Künste für Architekten.
Literatur
- Stefanie Schäfers: Vom Werkbund zum Vierjahresplan. Die Ausstellung Schaffendes Volk Düsseldorf 1937. Droste, Düsseldorf 2001, ISBN 3-7700-3045-1.
- Frank Schmitz: Landhäuser in Berlin, 1933–1945, Gebrüder Mann Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-7861-2543-3.
Weblinks
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Commons: Ernst Petersen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Architektur der 50er 60er 70er, Ernst Petersen. Technische Universität Dortmund
Einzelnachweise
- ↑ Chronik 130 Jahre Henkel. Henkel Österreich, PDF-Dokument, 14 MB, abgerufen am 19. April 2011
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