- Ernst van der Beugel
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Ernst Hans van der Beugel (* 2. Februar 1918 in Amsterdam; † 29. September 2004 in Den Haag) war ein niederländischer Diplomat, Politiker, Manager und Hochschullehrer.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er entstammte einem gutbürgerlichen Elternhaus in Amsterdam und war der Sohn des Theodor Max van der Beugel (* 1889), der um 1920 die „Villa Georgina“ als Sommerhaus in Zandvoort kaufte, und der Sophia van Praag (1891–1964).[1] Beugel schloss 1941 das Studium der Wirtschaftswissenschaft an der Universität von Amsterdam, promovierte allerdings erst 1965 an der Universität Leiden. Seine Dissertation From Marshall plan to Atlantic Partnership. European integration as a concern of American foreign policy hatte ein Vorwort von Henry Kissinger (Verlag Elsevier, Amsterdam/London/New York 1966).
Im Jahr 1945 kam Beugel ins niederländische Verkehrsministerium und wechselte 1946 ins Wirtschaftsministerium. 1947 war er Sekretär und Büroleiter der niederländischen Delegation des Außenministeriums bei der ersten Marshallplan-Konferenz in Paris. 1952 war er Leitender Direktor für das Wirtschafts- und Militärhilfeprogramm OEEC. In den Jahren 1957 und 1958 arbeitete er für die sozialdemokratische Arbeiterpartei als Staatssekretär für europäische Integration und Vizeaußenminister im Außenministerium des vierten Kabinetts von Ministerpräsident Willem Drees, wobei er maßgeblich an Gründung und Aufbau der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) beteiligt war.[2] Der deutsche Diplomat Berndt von Staden schreibt in seinen Erinnerungen über Beugel: „..... sind mir die dramatis personae nicht mehr gegenwärtig, wenn ich von dem sehr artikulierten niederländischen Staatssekretär Ernst van der Beugel absehe, der mit der Autorität einer Großmacht sprach.“[3] 1959 war er Botschafter und Sonderberater im Außenministerium.[4] Nach dem Tod von Józef Retinger war Beugel von 1960 bis 1980 Generalsekretär der Bilderberg-Konferenz.[5]
Von 1960 bis 1961 war er Vizepräsident, anschließend bis 1963 Präsident der staatlichen Fluggesellschaft KLM, anschließend Direktor mehrerer Gesellschaften in den Niederlanden, Belgien, Großbritannien und in den USA sowie von 1966 bis 1984 Professor für internationale Beziehungen an der Universität in Leiden.[6]
Seine Schwester war die Journalistin und Autorin Ina van der Beugel (1914–2003).
Auszeichnungen
- Ehrenkreuz des Hausordens von Oranien
- Orden vom Niederländischen Löwen
- Kommandeur des Ordens von Oranien-Nassau.
Werke (Auswahl)
- Ernst Hans van der Beugel. 65 jaar, 1918 2 februari 1983, Verlag Brill, 1983
Weblinks
- Literaturliste bei Google Bücher
- Literaturliste im Online-Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin
- Literaturliste im Online-Katalog der Königlichen Bibliothek der Niederlande
- Interview mit Ernst van der Beugel
Einzelnachweise
- ↑ Familienstammbaum
- ↑ Hanns Jürgen Küsters: Die Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, Nomos Verlagsgesellschaft, 1982, ISBN 3789007951 bzw. ISBN 9783789007958 (Auszug)
- ↑ Berndt von Staden: Ende und Anfang. Erinnerungen 1939-1963, Verlag IPA, Vaihingen/Enz 2001, ISBN 3933486289 bzw. ISBN 9783933486288
- ↑ Adolf M. Birke, Kurt Kluxen, Manfred Hanisch: Die Europäische Herausforderung: England und Deutschland in Europa, Seite 142, Verlag K.G. Saur, 1987, ISBN 3598214057 bzw. ISBN 9783598214059 (Auszug)
- ↑ Michael Gehler, Wolfram Kaiser, Brigitte Leucht: Netzwerke im europäischen Mehrebenensystem. Von 1945 bis zur Gegenwart, Seite 70, 2009 (Digitalisat)
- ↑ International Who's Who, 1983-84, Band 47, Seite 122, International Publications Service, Verlag Europa Publications, 1983, ISBN 0905118863 bzw. ISBN 9780905118864 (Auszug)
Kategorien:- Staatssekretär (Niederlande)
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