Carl Gross (Maler)

Carl Gross (Maler)

Carl Gross (* 27. Februar 1903 in Hamburg; † 15. September 1972 ebenda) war ein deutscher Maler und Grafiker.

Carl Friedrich Wilhelm Gross wurde am 27. Februar 1903 in Hamburg geboren und zeigte schon während seiner Schulzeit eine besondere Begabung im Zeichnen und Malen, die von seinem Klassenlehrer erkannt und gefördert wurde. Zum Zeitpunkt seiner Schulentlassung machte die schlechte wirtschaftliche Situation der Familie (der Vater war zum Kriegsdienst eingezogen) eine künstlerische Laufbahn zunächst unmöglich; bis zum Ende des 1. Weltkriegs musste Carl Gross seine Mutter und sich mit Botenstellen u.ä. durchbringen.

Nach Kriegsende gelang es seinem ehemaligen Klassenlehrer, einen Mäzen zu finden, der dem begabten jungen Hamburger ein privates Stipendium in Höhe von 4500 Reichsmark zur Verfügung stellte, das ihm ab 1918 den Besuch der Hamburger Kunstgewerbeschule (heute: Hochschule für Bildende Künste) ermöglichte. Dort studierte er – u.a. bei Arthur Illies – neben Akt-, Porträt-, Plakat- und Schriftzeichnen, Malerei und Modellieren auch Lithographie und andere Druckverfahren, sowie Kunstgeschichte.

Nach drei arbeitsreichen, aber glücklichen Jahren an der Akademie fiel der Rest des ihm zur Verfügung gestellten Geldes jedoch der Inflation zum Opfer. Außerdem waren seine Eltern zunehmend auf Unterstützung angewiesen, und so war Carl Gross gezwungen, sein Kunststudium 1921 zu beenden und jede Chance auf Arbeit zu nutzen, die sich in der entbehrungsreichen Nachkriegszeit bot.

Im privaten Bereich widmete er sich weiterhin (und das für den Rest seines Lebens) freier künstlerischer Tätigkeit; beruflich war er wiederholt als Plakat- und Dekorationsmaler bei verschiedenen Hamburger Firmen tätig.

Im November 1924 trat Carl Gross eine Stelle bei der "Plakatkunst Arno Kypke" an, einem der Firma "Hoenicke & Kypke" angegliederten Unternehmen. Die Firma "Hoenicke & Kypke" war damals Pächterin aller Reklamemöglichkeiten im Bereich der von der Hamburger Hochbahn A.G. betriebenen Verkehrsmittel. Zunächst bemalte Carl Gross im Entwurfsatelier (im Versmannhaus am Rathausmarkt) Werbe-Großflächen; später veranlassten seine Fähigkeiten, Kenntnisse und Erfahrungen seinen Chef, ihn zum verantwortlichen Leiter der grafischen Entwurfsabteilung zu machen. Endlich einigermaßen abgesichert, heiratete er 1927 seine Verlobte, die Schneiderin Ella Uhlmann.

1930 erwarb die Hamburger Kunsthalle ein Bild von Carl Gross, ein Pastell mit dem Titel "Zwei Föhren".

1937 übertrug "Hoenicke & Kypke" ihr Geschäft auf die neu gegründete "Hamburger Verkehrsmittel-Werbung G.m.b.H." (HVW), was die Auflösung ihrer Malerwerkstatt und des Ateliers zur Folge hatte. Carl Gross wurde von der neu gegründeten HVW übernommen und hatte weiterhin die Leitung der grafischen Entwurfsabteilung inne.

1941 (?) wurde er eingezogen. Nach Kriegsende arbeitete er weiter, bis zu seiner Pensionierung, bei der HVW.

Als Rentner wollte Carl Gross sich dann nur noch dem Zeichnen und der Malerei widmen (seine bevorzugten Motive waren Landschaften, ländliche Motive, Stillleben und Porträts). Dafür war ihm aber nicht mehr viel Zeit vergönnt – Carl Gross starb, 69-jährig, an Krebs.

Literatur

  • Jürgen W. Scheutzow, Der Mensch hinter dem Werk - Seit Anbeginn Leiter des künstlerischen Ateliers: Carl Gross, Graphiker BDG, in: In Hamburg rollt die Werbung. 25 Jahre Hamburger Verkehrsmittel-Werbung GmbH, Hamburg 1962, S.53

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