- Maurice Holleaux
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Eugène Maurice Holleaux (* 15. April 1861 in Château-Thierry; † 22. September 1932 in Limon bei La Ferté-sous-Jouarre) war ein französischer Gräzist, Althistoriker, Epigraphiker und Klassischer Archäologe.
Maurice Holleaux besuchte 1879 zunächst die Écoles normales supérieures, studierte dann ab 1881 Geschichte. Er wurde 1882 als Stipendiat Mitglied der École française d’Athènes in Athen, die zu dieser Zeit von Paul Foucart geleitet wurde. Sein wissenschaftliches Interesse konzentrierte sich insbesondere auf ein Apollon-Heiligtum auf dem Gebirgszug Ptoion in Böotien, wo er bis 1891 aktiv war. Zudem forschte er epigraphisch zu Samos, Rhodos und Lykien, beide Regionen hatte er ebenfalls bereist. Seit 1886 war er Maitre de Confèrençes an der Universität Bordeaux. Zwei Jahre später wurde er Professor für Archäologie an der Universität Lyon. 1904 wurde Holleaux als Nachfolger Théophile Homolles Direktor der Athener École française d'Athènes. Hier brachte er das Publikationsorgan, den Bulletin, wieder in die Spur und leitete die bedeutenden Ausgrabungen in Delos. Dabei konnte er durch die Einwerbung von Spenden beim Duc de Lombat die knappe Finanzlage stark verbessern. Besonders gute Verbindungen unterhielt er zu seinen deutschen Kollegen des Deutschen Archäologischen Instituts Athen. 1909 wurde er auf Antrag Ulrich von Wilamowitz-Moellendorffs und mit Unterstützung Hermann Diels', Reinhard Kekulés, Johannes Vahlens und Eduard Meyers als korrespondierendes Mitglied in die Preußische Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich im Jahr 1912 wurde er Professor für hellenistische Geschichte und griechische Epigraphik an der Sorbonne. 1925 wurde er Mitglied der Académie des inscriptions et belles-lettres, 1927 folgte er Paul Foucart auf dessen Platz als Epigraphiker am Collège de France.
Holleaux widmete sich insbesondere der hellenistischen Geschichte und publizierte neben französischen Periodica auch in deutschen Zeitschriften wie Hermes und Klio. 1918 veröffentlichte er mit Étude sur la traduction en grec du titre consulaire seine Memoiren.
Literatur
- Werner Hartkopf: Die Akademie der Wissenschaften der DDR. Ein Beitrag zu ihrer Geschichte. Biografischer Index, Akademie, Berlin 1983, S. 200
- Christa Kirsten (Hrsg.): Die Altertumswissenschaften an der Berliner Akademie. Wahlvorschläge zur Aufnahme von Mitgliedern von F.A. Wolf bis zu G. Rodenwaldt. Akademie-Verlag, Berlin 1985 (Studien zur Geschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR, Band 5), S. 140–141.
Weblinks
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