Eusebius Wirdeier

Eusebius Wirdeier
Eusebius Wirdeier, 2011

Eusebius Wirdeier (* 1950 in Dormagen) ist ein deutscher Fotograf, Grafiker, Bildhauer und Herausgeber.

In seinen Fotografien konzentriert er sich auf Themen aus dem Rheinland, so etwa mit dokumentarischen Serien zu den rheinischen Tagebaugebieten um Garzweiler, dem Abriss der Josef-Haubrich-Kunsthalle oder dem Bau der Nord-Süd-Stadtbahn in Köln, zuletzt auch mit Aufnahmen von Überresten des zerstörten Stadtarchivs. Außer in regelmäßigen Einzel- und Gruppenausstellungen sind seine Arbeiten im Museum Ludwig, dem Kölnischen Stadtmuseum, dem LVR-Landesmuseum Bonn und anderen Museen und privaten Sammlungen vertreten.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Eusebius Wirdeier: Demonstration zur Stollwerckbesetzung, 20. Mai 1980
Köln; Waidmarkt; Vorbereitung der Baustelle beim Bau der Nord-Süd-Stadtbahn; 12. Februar 2005.

Wirdeier wurde 1950 in Dormagen geboren und studierte seit 1967 an den Kölner Werkschulen, später der Fachhochschule Köln am Fachbereich Kunst und Design. Seit 1968 hatte er erste Einzel- und Gruppenausstellungen mit Zeichnungen, Objekten und Installationen und begann seine fotografische Arbeit. Von 1970 bis 1973 schloss sich ein Studium der Bildhauerei bei Anton Berger an der FH Köln an. In den 70er und 80er Jahren beteiligte er sich an zahlreichen Projekten im Bereich Theater (Der wahre Anton, zusammen mit Richard Rogler und Heinrich Pachl) sowie Buchprojekten.

Als freier Künstler, Herausgeber und Buchgestalter gestaltete Wirdeier 1990 die Bücher kölsch? – Heimatphotographie sowie 1991 Trotzdem Alaaf! – Kölner Rosenmontag zum Golfkrieg, jeweils in Verbindung mit einer Ausstellung. 1994 wurde er in die Deutsche Gesellschaft für Photographie berufen.

Von 2001 bis 2004 hatte Wirdeier einen Lehrauftrag für „Fotografie in der Architektur“ am Fachbereich Architektur, Design, Kunst der Bergischen Universität Wuppertal.

Gemeinsam mit Wolfgang Niedecken realisierte Wirdeier mehrere Buchprojekte, darunter 1996 den Bildtextband noh un noh – Texte und Fotografien aus Köln und 2003 den Titel Viel passiert (mit Wim Wenders). Zusammen mit Barbara Räderscheidt gab er seit 2009 drei Ausgaben des Periodikums Freio heraus.[1]

Bei einer der letzten Fotoausstellungen im Kölnischen Stadtmuseum 2009 bis 2010 wurden Wirdeiers Arbeiten unter dem Motto Köln wie es ist parallel zu den Vorkriegsfotografien von August Sander (Köln wie es war) gezeigt.

Eusebius Wirdeier lebt und arbeitet in Köln.

Buchveröffentlichungen

  • kölsch? - Heimatphotographie, Emons Verlag, Köln 1990, ISBN 3-924491-30-5
  • Trotzdem Alaaf! - Kölner Rosenmontag zum Golfkrieg 1991 (Hrsg., mit Reiter), Emons-Verlag, Köln 1991
  • Im Fenster Deiner Zeiten, Schloss Kellenberg; Gedichte von Günter Lessing, Fotografien von Eusebius Wirdeier. Lessing Presse, Jülich 1992, ISBN 3-928121-02-2
  • Garzweiler oder wie die Braunkohlen-Connection eine ganze Region verheizt mit Johannes Nitschmann. Emons-Verlag Köln, 1995, 3-924491-68-2
  • Noh un noh: Texte und Fotografien aus Köln mit Wolfgang Niedecken. Emons-Verlag, Köln 1996, ISBN 3-924491-79-8
  • Die Wunderkammer der Agnes Bosen: eine Inventur, Emons-Verlag, Köln 2001, ISBN 3-89705-234-2
  • Heinrich Böll und Köln Hrsg. Viktor Böll, Texte Martin Stankowski, Kiepenheuer & Witsch, Köln 1994, ISBN 978-3462023213
  • Köln wie es ist/Lob der Weitsicht. Eine fotografische Grubenarbeit. 30. Oktober 2002 bis 30. Oktober 2009. Edition der Eusebius Werke; Köln 2009
  • Zeitraffer Waidmarkt – Bildarchiv 2004–2011 51 Fotografien und ein Text; Verlag der Eusebius-Werke, Köln 2011. Beitrag zur Ausstellung Drunter und drüber. Der Waidmarkt. Schauplatz KölnerGeschichte 1 des Kölnischen Stadtmuseums und des Römisch-Germanischen Museums Köln

Einzelausstellungen

  • 1988: Übergänge - Untergründe, Stadtgarten Köln, zur 3. Internationalen Photoszene
  • 1989: Werkstücke und Arbeitsfotos, Galerie KK, Braunschweig
  • 1990/1992: kölsch? - Heimatphotographie, Kölnisches Stadtmuseum, zur 5. Int. Photoszene Köln, Galerie Augenblick, Leipzig
  • 1992: Kellenberg - ein Schloß im rheinischen Braunkohlenrevier, Schloß Kellenberg, Jülich
  • 1994: Köln gibt's schon, aber es ist ein Traum, Studio DuMont, Köln
  • 1994/1995: Landschaft unter Schaufelbaggern, Köln, Erkelenz, Dormagen, Jülich, Krefeld, Mönchengladbach
  • 1997: Edition noh un noh mit Wolfgang Niedecken, Galerie Inge Baecker, Köln
  • 1998: Sculptures/Photographies Le Vallon du Villaret/Parc de découvertes, Lozère, Frankreich
  • 2001: Die Wunderkammer der Agnes Bosen - Eine Inventur, Kölnisches Stadtmuseum
  • 2003: Fotografie und Skulptur, Brühler Kunstverein, Brühl
  • 2009/2010: Köln wie es ist, Fotoausstellung, Kölnisches Stadtmuseum

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Informationen zum Periodikum „Freio“

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