FC Lyon

FC Lyon
Die Mannschaft von 1906

Der Football Club de Lyon ist ein französischer Fußballverein aus Lyon, der durch seine Männer- und in jüngerer Zeit vor allem seine Frauenteams Bekanntheit erlangt hat. Außerdem besaß der FC Lyon vor dem Zweiten Weltkrieg auch eine erfolgreiche Rugby-Abteilung, die 1910 sogar französischer Meister wurde; 1934 schloss sie sich dem Lokalrivalen Lyon Olympique Universitaire an.

Das vom FCL genutzte Stade Vuillermet besitzt heutzutage einen Kunstrasenplatz für die Fußballer und einen Naturrasenplatz für die Rugbyspieler von LOU.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte der Fußballabteilung

Gegründet wurde der Verein 1893; die Associationsfußballabteilung entstand 1895 und schloss sich dem ältesten der miteinander konkurrierenden Verbände, der Union des Sociétés Françaises de Sports Athlétiques, an. Zwischen 1908 und 1914 gewannen die Fußballer in den Trikots mit einem rot-weißen Schachbrettmuster – von daher rührt ihr Spitzname „les Damiens“ („die Karos“) – viermal die USFSA-Meisterschaft der Region Rhône-Alpes. Bei den anschließenden landesweiten Endrunden (championnat de France) scheiterten sie aber regelmäßig spätestens im Viertelfinale.[1] 1917 hingegen erreichte der FC Lyon sogar das Endspiel um diese Landesmeisterschaft, verlor es jedoch mit 1:4 gegen CASG Paris.

Bei der ersten Ausspielung des verbandsübergreifenden französischen Pokals in der Saison 1917/18 drang der FCL nach Siegen über AS Lyon, Olympique Marseille, Stade Rennes und AS Française Paris ins Finale vor. Aber auch dieses Endspiel gewann der Gegner der „Damiens“ (Olympique de Pantin, mit 3:0). In den folgenden Jahren schaffte es der Klub in diesem Wettbewerb lediglich noch einmal (1921) wenigstens ins Sechzehntelfinale.

Nach der Einführung des Professionalismus (1932) ging der FC Lyon eine Spielgemeinschaft mit der AS Villeurbanne ein und spielte unter dem Namen AS Lyon-Villeurbanne von 1933 bis 1936 in der Division 2, zog sich aber im Frühjahr 1936, noch während der Rückrunde der Saison 1935/36, aus dem Wettbewerb zurück. Es folgte ein ebenfalls nur kurzzeitiges Zusammengehen mit den Fußballern von Lyon OU. Seither spielen die Männer des Vereins nur noch in unterklassigen Amateurligen.

Frauenfußball

Nach der Legalisierung des Frauenfußballs in den 1970ern gründete der FC Lyon eine eigenständige Abteilung, die um die Jahrtausendwende herum die traditionsreichen, aber letztlich erfolglosen Männer des Vereins durch zahlreiche nationale Titel in den Schatten stellte. Die Frauen wurden viermal zwischen 1991 und 1998 Landesmeisterinnen und gewannen 2003 bzw. 2004 zweimal den Pokalwettbewerb. Im Sommer 2004 trat die Frauenfußballabteilung geschlossen zu Olympique Lyon über, der nach dem Zweiten Weltkrieg seinerseits aus Lyon OU hervorgegangen war. Bei Olympique erhofften sich die Fußballerinnen eine auch finanziell bessere Unterstützung ihres Spitzensports. Tatsächlich ist OL seit 2007 dreimal französischer Frauenmeister und 2008 auch Pokalsieger geworden – eine Serie, zu der der FC Lyon ein gutes Stück beigetragen hat.

Erfolge

Männer

Frauen

Bekannte Spieler und Spielerinnen

  • Henri Bard, Mitglied der Pokalendspielelf von 1918[2]
  • Sandrine Brétigny, bis 2004 beim FCL, anschließend bei Olympique Lyon; Nationalspielerin, Torschützenkönigin der Division 1 2003 und 2007[3]
  • François Hugues, 24-facher Nationalspieler, davon zwei Spiele in seiner Zeit beim FCL[4]
  • Guillaume „Willy“ Lieb, 15-facher Nationalspieler, davon drei Spiele in seiner Zeit beim FCL[4]

Literatur

  • Thierry Berthou/Collectif: Dictionnaire historique des clubs de football français. Pages de Foot, Créteil 1999 – Band 1 (A-Mo) ISBN 2-913146-01-5

Anmerkungen

  1. siehe hierzu die Saisonartikel in der französischsprachigen Wikipedia (1908, 1909, 1912 und 1914)
  2. Dabei ist heutzutage umstritten, ob es sich dabei tatsächlich um Henri oder einen seiner Brüder bzw. Vettern handelte.
  3. Datenblatt mit Foto auf der OL-Vereinsseite
  4. a b L'Équipe/Gérard Ejnès: La belle histoire. L'équipe de France de football. L'Équipe, Issy-les-Moulineaux 2004 ISBN 2-951-96053-0, S. 382

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