- Carl Moltmann
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Carl Moltmann (* 23. September 1884 in Brüz, heute Passow; † 5. Februar 1960 in Schwerin) war ein deutscher Politiker. Er gehörte der SPD bis zur Gründung des Landesverbandes der SED Mecklenburgs (7. April 1946) an und war dessen Vorsitzender.
Leben
Carl Moltmann erhielt nach dem Besuch der Volksschule in Parchim von 1898 bis 1901 eine Berufsausbildung zum Tischler. Im Juni 1902 trat er in die SPD ein. Von 1903 bis 1907 ging er auf Wanderschaft. Bereits 1907 wurde er Vorsitzender der Ortsgruppe Parchim, von 1911 bis 1915 der Ortsgruppe Schwerin. Während des Ersten Weltkriegs diente er von 1915 bis 1918 als Armierungssoldat.
Moltmann gehörte von 1919 bis 1933 dem Landtag des Freistaates Mecklenburg-Schwerin an. Daneben war er bis 1928 war Parteisekretär für den südwestlichen Teil von Mecklenburg-Schwerin und Redakteur der sozialdemokratischen Zeitung. Anschließend war er bis 1933 Leiter des Landesarbeitsamtes Schwerin. Ab 1929 bis 1933 war er Stadtverordneter und Stadtrat in Schwerin. Dem Reichstag gehörte er in den Jahren 1932 und 1933 an. In der Zeit des Nationalsozialismus bestritt er seinen Lebensunterhalt als Tabakwarenhändler. Wegen seiner antifaschistischen Haltung wurde er 1944 zeitweise inhaftiert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg betrieb er die Neugründung des SPD-Ortsverbandes Schwerin, dessen Vorsitz er führte. In den Jahren 1945 bis 1946 war er Erster Vorsitzender des SPD-Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern. Gleichzeitig leitete er das Landesarbeitsamt und später die Abteilung für Arbeit und Sozialfürsorge der Landesverwaltung. Von 1946 bis 1948 war er dann zusammen mit Kurt Bürger Vorsitzender des Landesvorstandes der SED in Mecklenburg, danach weiterhin Vorstandsmitglied.
Carl Moltmann wurde 1946 als Mitglied der Beratenden Versammlung Mecklenburg-Vorpommern ernannt und fungierte dort als Vorsitzender. Auch bei den halbfreien Landtagswahlen in der SBZ 1946 und den nach Einheitslisten durchgeführten Landtagswahlen in der DDR 1950 wurde er in den Landtag gewählt und dort jeweils Landtagspräsident.
Nach der Bildung der DDR-Bezirke war er Mitglied der SED-Bezirksleitung, Abgeordneter des Bezirkstages des Bezirks Schwerin sowie Vorsitzender des Bezirks-Komitees des Deutschen Roten Kreuzes der DDR.
1954 wurde er mit dem Vaterländischen Verdienstorden ausgezeichnet. Den Karl-Marx-Orden erhielt er 1959.
Literatur
- Andreas Herbst, Helmut Müller-Enbergs: Moltmann, Carl. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 2.
- Martin Schumacher, Katharina Lübbe, Wilhelm Heinz Schröder: M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung, 1933–1945. Eine biographische Dokumentation. 3. Auflage. Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5183-1.
Weblinks
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