- Ferdinand Regelsberger
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Ferdinand Aloys Friedrich Woldemar Regelsberger (* 10. September 1831 in Gunzenhausen; † 28. Februar 1911 in Göttingen) war ein deutscher Zivilrechtler und Hochschullehrer.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Er besuchte die Elementar- und Lateinschule in Gunzenhausen. Ab 1843 besuchte er das Ansbacher Gymnasium und legte 1849 sein Abitur dort ab. Er begann sein Studium in Erlangen zum Wintersemester 1849/50. Im dritten Semester wechselte er nach Leipzig. Dort angekommen, musste er enttäuscht erfahren, dass die Reaktion in Sachsen Mommsen seines Amtes enthoben hatte. Geschätzt hat er die Vorlesungen Albrechts.[1] Zum Sommersemester 1852 kam er wieder nach Erlangen. Seit 1852 war er Mitglied des Corps Onoldia Erlangen.[2] Im Oktober 1853 legte er die Erste Juristische Staatsprüfung in Erlangen ab. 1853 trat er in den Vorbereitungsdienst und arbeitete am Landgericht in Heidenheim und am Kreis- und Stadtgericht in Ansbach. Dezember 1855 legte er die Große Staatsprüfung ab und war danach weiterhin in Ansbach tätig. Ende Januar 1857 kam er an das Landgericht in Erlangen und Mitte August 1857 wurde er mit der Arbeit über die formula hypothecaria, einer Pfandklage in Erlangen zum Dr. jur. utr. promoviert.
Regelsberger habilitierte sich 1858 bei Aloys Brinz in Erlangen über den Rang bei Pfandrechten. 1858 wurde er in Erlangen Privatdozent und wurde als Nachfolger Heinrich Dernburgs auf das Sommersemester 1862 als Extraordinarius für Römisches Recht nach Zürich berufen, wo er bereits nach einem Jahr zum Ordinarius aufstieg. In Zürich war er Mitglied des Deutschen Nationalvereins. 1868 wurde er zum Rektor gewählt, aber er wechselte noch im selben Jahr als Nachfolger Rudolf von Jherings nach Gießen.
1872 nach Würzburg berufen, gelangte Regelsberger über Breslau (1881) im Jahre 1884 nach Göttingen. 1888 hat er einen Ruf nach Bonn abgelehnt, 1890 wurde Vorsitzender des Göttinger Schiedsgerichts für Invaliditäts- und Altersversicherung. Seit 1892 konnte erkrankheitsbedingt seine Lehrtätigkeit nicht mehr wahrnehmen und wurde 1907 von Lehrveranstaltungen unter Ausnahme eines zweistündigen Kollegs entbunden.
Familie
Sein Vater war der Landrichter in Heidenheim Friedrich Michael Regelsberger. Mit Anna Wislicenus, 1869 geheiratet, hatte er drei Kinder: Die Tochter Emilie (1869–1939 war mit dem Physiker Paul Drude verheiratet, die Tochter Hedwig (1876–1934) mit dem Historiker Karl Brandi.
Ehrungen
- 1879 Ritterkreuz des Michaelsordens I. Klasse
- 1887 preußischer Geheimer Justizrat
- Ehrendoktor Krakau
Werke
- Zur Lehre vom Altersvorzug der Pfandrechte, (Habil.) Erlangen 1859, (MPIER-Digitalisat)
- Vorverhandlungen bei Verträgen, 1868 (MPIER-Digitalisat)
- Beiträge zur Lehre von der Haftung der Behörden und Beamten der Aktiengesellschaften. Ein Rechtsgutachten, Gießen 1872, MPIER-Digitalisat
- Studien im bayerischen Hypothekenrechte, mit vergleichender Rücksicht auf andere neuere Hypothekengesetzgebungen, Erlangen 1872 (MPIER-Digitalisat)
- Bayerisches Hypothekenrecht, 1. Auflage 1874 Band 1 (MPIER-Digitalisat), 1877 Band 2 (MPIER-Digitalisat), 2. A. 1895 (MPIER-Digitalisat), 3. A. 1897
- Lehrbuch des Pandektenrechts, 1893 (unvollendet; MPIER-Digitalisat)
Literatur
- Karl Riesenhuber: Regelsberger, Aloys Ferdinand Friedrich Waldemar. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, S. 257 f.
- Renate Wittern (Hrsg.): Die Professoren und Dozenten der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen 1743 – 1960, Teil 1: Theologische Fakultät; Juristische Fakultät, Erlangen 1993, S. 153f., PDF.
Einzelnachweise
Weblinks
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