Ferdinand von Hiddessen

Ferdinand von Hiddessen

Ferdinand von Hiddessen (* 17. Dezember 1887 in Minden; † 24. Januar 1971 in Neustadt im Schwarzwald) war ein deutscher Politiker (NSDAP).

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Besuch des Gymnasiums trat Hiddessen als Fahnenjunker in das Leib-Dragoner-Regiment (2. Großherzoglich Hessisches) Nr. 24 in Darmstadt ein, wo er 1908 zum Leutnant befördert wurde. 1910 wurde Hiddessen Flieger.

Ab 1914 nahm er am Ersten Weltkrieg teil. Am 30. August 1914, wenige Wochen nach Kriegsbeginn, absolvierte Hiddessen als erster deutscher Pilot während des Krieges einen Alleinflug über Paris. Bei dieser Gelegenheit warf er die ersten Bomben ab, die jemals von einem Flugzeug über Paris abgeworfen wurden. Drei dieser Bomben fielen auf den Quai de Valmy, wo sie zwei Personen töteten und mehrere verletzten.[1] Diese Attacke war zudem das erste Mal überhaupt, dass die Methode der Bombardierung von Nichtkombattanten durch ein Flugzeug als ein Mittel der Kriegsführung zur Anwendung kam.[2] Nachdem Hiddessen 1915 über Verdun abgeschossen wurde, geriet er schwerverwundet in französische Kriegsgefangenschaft.

Nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft nahm Hiddessen seinen Abschied im Rang eines Rittmeisters um sich als Landwirt niederzulassen.

Ende der 1920er Jahre wurde Hiddessen Mitglied der NSDAP. Seit 1929 saß er für diese im Kreistag von Schweidnitz. 1932 wurde er auch Mitglied des Kreisausschusses.

Im April 1933 erhielt Hiddessen im Nachrückverfahren für den ausgeschiedenen Abgeordneten Helmuth Brückner ein Mandat für den Reichstag, in dem er bis zum November desselben Jahres den Wahlkreis 7 (Schlesien) vertrat. Nach einer achtmonatigen Abwesenheit vom Parlament konnte Hiddessen im Juli 1934 als Ersatzmann für den im Rahmen des Röhm-Putsches erschossenen SA-Oberführer Edmund Heines in den nationalsozialistischen Reichstag zurückkehren, in dem er nun bis zum März 1936 den Wahlkreis 8 (Liegnitz) vertrat. Am 29. März 1936 trat er erneut zur Reichstagswahl an, erhielt aber kein Mandat mehr.

Im Februar 1935 wurde Hiddessen zum Polizeipräsident in Waldenburg ernannt und aus diesem Amt auf eigenen Wunsch am 4. September 1940 entlassen. Als Angehöriger der Sturmabteilung (SA) übernahm Hiddessen die Führung der Standarte 46. Außerdem war er NSFK-Gruppenführer.

Seit 30. Januar 1943 war Hiddessen Inhaber des Goldenen Parteiabzeichens der NSDAP.[3]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Joseph A. Phelan: Heroes & Aeroplanes of the Great War, 1914-1918, 1966, S. 15.
  2. Edward Jablonski: Man with Wings. A pictorial History of Aviation, 1980, S. 117.
  3. Klaus D. Patzwall: Das Goldene Parteiabzeichen und seine Verleihungen ehrenhalber 1934-1944, Studien der Geschichte der Auszeichnungen Band 4, Verlag Klaus D. Patzwall, Norderstedt 2004, ISBN 3-931533-50-6, S.71

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